In ihrem Brief schreiben die Dachverbände der verschiedenen Branchen, dass sich die von ihnen vertretenden Unternehmen auf die angekündigte Regelung, bei jeder neuen Heizung einen Anteil von mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien einzusetzen, verlassen würden. Und nicht nur das: Die Verbände machen deutlich, dass Übergangsfristen von einigen Monaten angemessen seien, ein längeres Aufschieben dieser Regelung beziehungsweise vor allem eine längere Unklarheit jedoch die Wärmepumpenhersteller, Elektroindustrie, Solar- und Energiewirtschaft stark verunsichern könne.
Die gesetzliche Umsetzung der lange angekündigten GEG-Novelle sei deshalb nicht nur aus klima-, sondern auch aus industriepolitischen Gründen dringend erforderlich, heißt es in der zugehörigen Pressemeldung.
Das sagen die Verbände
In ihrem gemeinsamen Brief an die Bundestagsabgeordneten liefern die Vertreter der Branchenverbände ihre Argumente für eine rasche Umsetzung des novellierten GEG:
Das sagt der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V.
In der Wärmepumpenbranche seien im Eiltempo Investitionen im Umfang von europaweit über fünf Milliarden Euro angeschoben worden. Die Hersteller würden ihre Produktionskapazitäten gerade massiv ausweiten und seien darauf eingestellt, ab dem 1. Januar 2024 die mit der Einführung des 65-Prozent-EE-Gebots verbundene hohe Nachfrage nach Wärmepumpen zu decken. Das sagte der BWP-Geschäftsführer Dr. Martin Sabel gegenüber der Presse. Ihm zufolge sei jetzt die Politik am Zug. Sie müsse ihren Worten auch Taten folgen lassen, fordert er.
Das sagt der Verband der Elektro- und Digitalindustrie
Mit konsequenter Elektrifizierung und Digitalisierung im Gebäudesektor würden sich 65 Prozent der Primärenergie einsparen lassen. Dafür müssten jetzt mit dem GEG die richtigen Weichen gestellt werden. Ziel müsse es sein, Energie in Gebäuden und Quartieren clever erzeugen, nutzen, speichern und verteilen zu können. Damit solche klimafreundlichen und intelligenten Technologien auch dauerhaft wirtschaftlich betrieben werden könnten, müsse zudem der Strompreis von sämtlichen Umlagen entlastet und die Stromsteuer auf EU-Mindestmaß reduziert werden. Nur so könne Deutschland die ambitionierten Klimaziele wirtschaftlich erreichen. Das erklärte Wolfgang Weber. Er ist der Vorsitzende der ZVEI-Geschäftsführung.
Das sagt der Bundesverband Neue Energiewirtschaft e.V. (BNE)
In der Energiewirtschaft seien man auf den Hochlauf der Wärmepumpentechnologie vorbereitet. Die Elektrifizierung des Wärmesektors biete neben der Dekarbonisierung ein hohes Maß an Flexibilität, sagte der bne-Geschäftsführer Robert Busch. In einem Stromsystem, das auf erneuerbarer Erzeugung basiere, seien flexible Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpen demnach der Schlüssel zu einer sicheren und kostengünstigen Energiewende.
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Das sagt der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW)
Carsten Körnig, der Hauptgeschäftsführer des BSW ist davon überzeugt, dass die Solartechnik als Effizienzbooster ihren Beitrag zum Erfolg der Wärmewende leisten werde –
- mit Hilfe solarer Heizkraftwerke zur preiswerten und klimafreundlichen Fernwärmespeisung oder aber alternativ direkt vom Dach mittels thermischer Solarkollektoren oder Photovoltaikmodule. Die Solartechnik sei laut Körnig die ideale Partnerin der Wärmepumpe und Bioenergie.
Foto: Deutscher Bundestag / Simone M. Neumann