Leicht verspätet – sorry dafür, aber Leute, es ist noch Solarthermie-Hochsaison! – präsentieren wir Euch heute Lieblingsprojekt 1 unseres Handwerkers des Monats Juli, Manfred Schäuble, der uns hier in einem ausführlichen Interview bereits Rede und Antwort stand. Mit seinem Betrieb Schäuble Regenerative Energiesysteme (Sitz: Rickenbach-Hottingen) ist der Solarteur im gesamten Gebiet des Hochrhein/Südschwarzwald tätig.
Projekt 1 ist das Einfamilienhaus von Peter und Gaby Müller in Bad Säckingen. Ihre Hausadresse ist den Müllers quasi Programm: Wer in einer Straße namens “Sonnhalde” lebt, setzt bei einer anstehenden Heizungsmodernisierung auch auf die Wärme der Sonne, das steht wohl außer Frage :), oder?
Vorher: Öl aus dem Erdtank
Bislang beheizten die Müllers ihr Einfamilienhaus, erbaut 1958, mit einem Öl-Niedertemperaturkessel, dessen Baujahr 1988 war.
Den fossilen Brennstoff Öl lagerten sie in einem Erdtank, der 7.000 Liter fasste. Übers Jahr verbrauchten Müllers fürs Heizen ihrer Räume und die Zubereitung von Warmwasser etwa 1.500 Liter Öl. Vor der Sanierung des Gebäudes inklusive Vollwärmeschutzdämmung (Fassade, Fenster und Dach) in 1996 waren es laut eigenen Angaben sogar um die 3.000 Liter Öl pro Jahr gewesen.
Nachher: Pelletsheizung und Wärme vom Himmel
Unser Handwerker des Monats Juli Manfred Schäuble und sein Team installierten den Müllers im November/Dezember 2014 eine Solarthermie-Anlage mit Aqua-Plasma-Kollektoren (2×15/40) von Paradigma. Deren Bruttokollektorfläche beträgt 7,8 Quadratmeter. Von ihr erwarteten die Müllers einen Jahresertrag von rund 4.000 Kilowattstunden. Doch die Anlage war nur eine Komponente des neuen Heizungssystems der Müllers. Hinzu kamen weitere Komponenten wie:
- eine Pelletsheizung Pelletti Touch R15 mit Saugsystem
- ein Frischwasserspeicher Aqua Expresso II 630
- eine Perma-trade-Wasserbehandlung inklusive Heizungswasserbefüllung permasoft und Befüllstation, Trinkwasserfeinstfilter permaster, Feinstfitration und Vitalisierung Vital Premium, Kalk- und Korrosionsschutz-System Aktiv Plus
- sowie ein Schrägbodensilo mit Raumentnahmesystem
Die Garage konnte künftig zum Teil als Pelletsilo genutzt werden. Und der Erdtank wurde zum Regenwassertank umgerüstet.
Pünktlich zum Nikolaustag konnte Familie Müller ihre neue Anlage, gefördert mit BAFA-Mitteln und KfW-Zuschüssen, am 5. Dezember 2014 in Betrieb nehmen. Bei den Müllers macht “das Meiste jetzt die Sonne!” und “Pellets sorgen für ein richtig gutes Gefühl!”.
Vorher-Nachher-Vergleich
Dank der Rund-um-Wärmedämmung ihres Gebäudes und der neuen Heizungsanlage mit zusätzlicher Solarheizung auf dem Dach haben die Müllers ihren Energiebedarf von vor 1996 auf ein Drittel gesenkt. Wenn das nichts ist!
Projekt 1 des Monats Juli 2015 - Einfamilienhaus
Anlagengröße: | 7,98 m2 (2 x 3,99 m2) | |
Kollektoren | Paradigma AQUA PLASMA 15/40 | 2 x 2.568 kWh/a nach Solar Keymark Datenblatt (50° C Würzburg) |
Ausrichtung: | k. A. | |
Pufferspeicher: | Aqua EXPRESSO II 630 | |
Zusatzheizung: | ||
Alte Heizung: | Öl-Niedertemperaturkessel aus dem Jahr 1988 | Verbrauch vorher: 1.500 Liter Öl p.a., vor 1996 (Wärmedämmung) sogar 3.000 Lieter p. A. |
Trinkwassererwärmung: | ja | |
Heizungsunterstützung: | ja | |
Beheizte Fläche: | k. A. | Baujahr der Anlage: 2014 |
Energiebedarf : | k. A. | |
Gesamteinsparung: | knapp 75 % im Vergleich zu vor 1996 | Verbrauch nach der Modernisierung: 2 Tonnen Pelltes p.A. |
Ertrag/Jahr: | Tatsächlich: k. A. | Errechnet: 4.600 kWh p.A. |
Ausführender Betrieb: | Schäuble Regenerative Energiesysteme, Murgtalstraße 28, 79736 Rickenbach-Hottingen | Interview mit Manfred Schäuble |
Fotos: Manfred Schäuble / Schäuble Regenerative Energiesysteme