20 bis 22 Grad Celsius – das ist die häufigste Antwort, die Besucher von Internetforen auf die Frage geben, was sie als optimale Raumtemperatur empfinden. Dabei gilt diese Temperatur nur für den Wohnraum, Schlafräume heizen die meisten weniger. Doch ist die als am angenehmsten empfundene Gradzahl auch die gesündeste und vor allem: die ökologischste?
Der gesunde Mensch funktioniert bei einer gleichbleibenden Körperkerntemperatur von 37 Grad Celsius. Das heißt, die lebenswichtigen inneren Organe arbeiten bei dieser Gradzahl. Die ideale Hauttemperatur (Körperschale) liegt derweil bei 27 bis 32 Grad. (Eine wirklich spannende Abhandlung zur ausgefeilten Thermoregulation des menschlichen Körpers findet man übrigens hier im Artikel des Bloggers Holger Gugg.) Temperaturtechnisch betrachtet ist der Mensch somit ein sogenanntes gleichwarmes (homoiothermes) Lebewesen. Kühlt sich der Körper auf unter 20 Grad Celsius ab, stirbt er den Kältetod, erhitzt er sich über 44 Grad Celsius, beginnt die Denaturierung von Eiweißen und Enzymen, in deren Folge ebenfalls der Tod eintritt.
Man könnte daraus schließen, dass der Mensch sich vielleicht am wohlsten in einer Umgebungstemperatur fühle, die seiner Betriebstemperatur entspricht, zumindest der äußeren. Doch dem ist nicht so, das weiß jeder aus eigener Erfahrung. Bei heißen 35 Grad Celsius fühlen wir uns nicht mehr wohl, der Körper reagiert mit Gegenmaßnahmen: Er fängt an zu schwitzen, um sich Kühlung zu verschaffen. 20 bis 25 Grad Celsius dagegen sind eine Wohlfühltemperatur für die meisten.
Warum fühlt man sich bei Raumtemperatur = Körpertemperatur nicht am wohlsten?
Das lässt sich so erklären: Ein Glas heißes Wasser, das man in eine Umgebungstemperatur stellt, die viel kälter ist, kühlt sich solange ab, bis es die Temperatur des Raums erreicht hat. Die Hitze, die das Wasser gespeichert hatte, fließt in den kühleren Raum. Wärme bewegt sich von warm nach kalt, bis ein Temperaturausgleich erfolgt ist.
Nun ist der menschliche Körper trotz seines hohen Wasseranteils von mehr als 70 Prozent mitnichten einem Glas heißen Wassers gleichzusetzen. Denn im Gegensatz zu diesem produziert er selbst ständig neue Wärme (Thermogenese), um die von ihm abgegebene nachzulegen – das ist existenzielles Daily Business. Wir passen uns demzufolge nicht unserer Umgebungstemperatur an. Gäben wir die Hitze jedoch nicht via Wärmetauschtechnologien wie Konduktion, Konvektion, Radiation und Evaporation ab, entstünde ein Wärmestau, der Körper würde überhitzen und schließlich sterben. Gut zu wissen: Je größer der Unterschied zwischen der Körpertemperatur und der Umgebungstemperatur ist, desto schneller wird die Wärme abgegeben. Die 20 bis 25 Grad Umgebungstemperatur empfinden die meisten als besonders angenehm, weil in diesem Temperaturbereich der Körper die Wärme in etwa in dem Tempo abgibt, wie er sie neu erzeugt.
Körperliche und geistige Leistung bei Hitze
In heißen Sommern warnen Berufsgenossenschaften davor, dass Arbeitnehmer Überhitzungen erleiden könnten, die mit Schwitzen allein nicht mehr geregelt werden könnten und in deren Folge der Betroffene Kreislaufstörungen, Durchblutungsstörungen, Kopfweh, Schwindel bekommen oder gar ohnmächtig (sogenannter Hitzekollaps) werden könnte. Hitze ist ein Gesundheitsrisiko. Je höher die Temperatur steige, desto stärker sänke die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit, heißt es.
Aus dem Sport weiß man andererseits, dass ein gut (vor)gewärmter Körper besonders viel leisten kann. Hier liegt die optimale Körperkerntemperatur bei 38,5 bis 39 Grad Celsius. Das sei laut des eingangs erwähnten Artikels des Bloggerkollegen Gugg auch der Grund, warum es „In ALLEN Sportarten ratsam ist, ein Warm-Up auszuführen, mit welchem man nicht nur die Körperkerntemperatur auf den optimalen Level bringt, sondern auch die Muskeln ihre Betriebstemperatur erhalten“.
Ökologisch heizen: Niedrigere Raumtemperatur spart Energie und Geld
Wer an dieser Stelle schon aus dem Artikel aussteigt und die Heizung seiner vier Wände auf wohlig warme 24 Grad Celsius einstellt, dem rufe ich laut hinterher: Und was ist mit der Heizkostenabrechnung? In der Hoffnung einen wunden Punkt zu treffen (die Heizkostenabrechnung ist doch jedermanns wunder Punkt, oder?), lächle ich dem Zum-Artikel-Rückkehrer anschließend freundlich zu und nenne ihm die Faustregel: Jedes Grad, das Du weniger heizt, spart etwa sechs Prozent Heizenergie! Und damit bares Geld! Und es schont die Umwelt.
Die optimale Raumtemperatur – von Experten empfohlen
Das Bundesumweltamt empfiehlt folgende Temperaturen für die verschiedenen Wohnräume:
- Wohnzimmer: 20 bis 23 Grad Celsius
- Schlafzimmer: 17 bis 20 Grad Celsius
- Küche: 18 bis 20 Grad Celsius
- Bad: 20 bis 23 Grad Celsius
- WC: 16 bis 19 Grad Celsius
- Flur: 15 bis 18 Grad Celsius
Raumklima: Versuchs mal mit Behaglichkeit!
Jetzt muss natürlich jeder für sich und gegebenenfalls seine Mitbewohner die Raumtemperatur finden, bei der sich alle wohlfühlen. Wobei ein Gefühl von Behaglichkeit beeinflusst wird vom gesamten Raumklima. Und das wiederum ergibt sich aus dem Anteil an Luftfeuchtigkeit, der dort herrscht, der Temperatur und der Zusammensetzung der Luft (Stichwort: Luftqualität) sowie der Luftbewegung (Stichwort: Luftzug). Das anschauliche Behaglichkeitsdiagramm hier zeigt mit Ampelsmileys, bei welchen Werten Behaglichkeit aufkommen soll.
Mein Tipp: Behaglichkeit entsteht nicht nur dank Wärme von der Heizung. Auch eine kuschelige Kleiderschale kann für Wohlfühlgefühl sorgen. Also lieber einen dicken Pullover und ein paar kuschelige Socken (mehr) anziehen, als die Heizung zu sehr aufzudrehen. Und liebe Eltern: Kinder bewegen sich im Spiel mehr als Erwachsene, sie brauchen weniger Heizungswärme als man denkt! Von Herzenswärme können sie dagegen nicht genug bekommen, aber das nur nebenbei.
Grafik: Doreen Brumme
37 Grad Körpertemperatur, wie die gleichnamige ZDF-sendung, ist schon mal falsch.
Sie liegt laut Wissenschaftler Harald Lesch bei 35°. Bei mir bei 35,4°. Das Wohnzimmer 23° (das ist überhitzt) – der Flur 15° (wie in einem kühlen Keller), also starke Temperaturunterschiede, sind nicht praktikabel, schon gar nicht beim dadurch komplizierten Heizen. Was das Amt da empfiehlt, kann ich nicht nachvollziehen. Beim Stoß- oder Querlüften in der Heizperidode Heizung aus, sonst einheitlich 20° in Anwesenheit auf 17° gestellt (die nicht erreicht werden, weil Wärme gespeichert ist) bei längerer Abwesenheit, reichen aus, sind warm genug und sparen massig Heizkosten, weil das teure Wiederaufheizen weitgehend entfällt.
zuerst einmal herzlichen dank an doreen für das erstellen des beitrages.
jetzt zu dir thomas:
ich würd mal sagen du bist ein klassischer klugscheisser. so, jetzt ist das eis einmal gebrochen 😉
es ist in diesem artikel völlig irrelevant, ob die durchschnittliche körpertemperatur, die variiert, bei 37 oder 35 grad liegt.
laut wikipedia liegts sie zwischen 36,4 und 37,3. wie auch immer…
http://de.wikipedia.org/wiki/Körpertemperatur#Temperaturtabelle
und wenn du schon ein so renomierter wissenschaftler erwähnst, wäre ja vielleicht ein link zu der entsprechenden aussage hilfreich?
ich musste echt lachen 😀 deine argumentation: laut wissenschaftler harald lesch… das klingt so wie diese dauerwerbesendungen, die irgend einen “experten” hinstellen, oder diese history channel sendungen, die selbsternannte “wissenschaftler” interviewen um irgend eine absurde these zu untermauern.
du schreibst folgenden satz:
37 Grad Körpertemperatur, wie die gleichnamige ZDF-sendung, ist schon mal falsch.
danke für die nebenbei erwähnte zdf info, völlig wurst… und das: ist schon mal falsch. heisst so viel wie, alles danach ist auch falsch.
da frag ich mich echt, warum du diesen artikel überhaupt liest? und dir dann noch die mühe machst, einen kommentar zu schreiben? frag ich mich im moment auch grad selber…
wie auch immer, du darfst natürlich heizen wie du möchtest. 🙂
selbstverständlich bin ich auch ein klugscheisser, falls das sonst noch jemand anfügen wollte.
No offense, aber was meinst du, wozu Kommentare da sind? Etwa nur, um Artikel zu loben? 😉 Thomas legt seine Meinung dar bzw. bringt von seiner Warte aus richtige Korrekturen an – was ihn noch lange nicht zum Klugscheißer macht.
„da frag ich mich echt, warum du diesen artikel überhaupt liest?“
Woher sollte er vor dem Lesen des Artikels wissen, dass da für ihn unrichtig erscheinende Informationen enthalten sind? Ich möchte wieder einmal auf die Funktion einer Kommentarsektion hinweisen.
Im Übrigen ist Harald Lesch kein Wald-Und-Wiesen-Wissenschaftler, sondern ein renommierter und vielfach ausgezeichneter Physik-Professor. Das bedeutet nicht, dass seine Aussagen generell nicht hinterfragt werden sollten – aber du zitierst letzten Endes doch auch Wissenschaftler (dein Wikipedia-Zitat ist ebenda mit „ Root & Petersdorf“ gekennzeichnet).
Unterschiedliche Raumtemperaturen würden ja bedeuten , dass alle Zimmertüren geschlossen sein müssten um das zu erreichen .
Bei uns sind nur die Badezimmer Tür und im Winter die Schlafzimmer Tür geschlossen . Mir persönlich genügen am Tag ,wenn ich durch die Wohnung wirbel, 18 Grad . Abends heizen wir bis auf 20 Grad ,dazu eine Decke und einen heißen Tee und es ist muckelig .
Ich habe gelesen das sich Viren bei jedem Grad mehr schneller vermehren . Um gesund zu sein sind also niedrigere Temperaturen durchaus sinnvoll, abgesehen von den Heizkosten, Klimawandel usw.
Übrigens finde ich es nicht gut jemanden verbal anzugreifen ,nur weil er seine Meinung äußert .
Jeder Körper braucht eine andere Wärme.galaxy.haas@nullgooglemail.com
Lesenswerter Inhalt, leserfreundlich aufbereitet – dank dafür! 🙂
@ Gertrud: re Viren: stimmt leider nicht. Das Gegenteil ist der Fall.
Haha ist das lustig, mir doch egal wie teuer meine Heizkosten sind, mein Wohlbefinden ist mir wichtiger als Geld. Meine Wohnung ist immer auf 24 Grad gestellt. Ich laufe nämlich zu jeder Jahreszeit barfuß und in kurzen Sachen durch die Wohnung…
Genau so. Und ich bin H4 Empfänger. Keine Sorge Abitur am konservativen Gymnasium, “altes” Diplom, drei Sprachen, ich finde wieder was wenn ich fit bin.
Urlaub ist nicht drin 2020, dann möchte ich doch zumindest Zuhause meine 24 Grad haben.
Toller wirklich sehr sachlicher Bericht – ich selbst habe eine Gasfußbodenheizung und stelle mir die Frage bei welcher Temperatur die laufen soll – zugegeben 21 Grad sind schon toll – aber wenn man den ganzen Tag nicht zu Hause ist sind auch 20 Grad ok was ja auch Heizkosten spart. Fußbodenheizungen kann man ja nicht mal rauf (bei uns bis zu 3 Tage Vorlaufzeit) und runter schalten zumal mein Vermieter diese auch noch von außen einstellen muss! Jetzt bin ich jedenfalls beruhigt, dass 20 Grad nicht zu kalt für meinen Körper sein müssen.
Mal abgesehen von den vorgeschriebenen Temperatuen pro Zimmer, fühle ich mich in der Wohnung bei rund 24 Grad immer am wohlsten! Im Schlafzimmer unter 22 Grad friere ich regelrecht. Ich arbeite in einem Kunststoffbetrieb, wo es minimum 28 Grad sind. Bei diesem Bericht hier, wird eine Wohnzimmertemperatur von 20-23 Grad vorgegeben. Ist für mich viel zu kalt. Diese 24 Grad, und höher, wird seit Jahren schon nicht mehr erwähnt, ja sogar ignoriert! Ich behaupte sogar, dass eine gleichmäßige Temperatur in allen Zimmern zum Gesundheitsbild beiträgt. Ich bin sehr wenig Krank oder hab eine Erkältung. Grippe oder sowas, kenne ich nahezu garnicht. Verschiedene Temperaturen in verschiedenen Zimmern kann doch dem Körper garnicht gut tun, oder? Es geht heutzutage doch nur noch um Energie sparen und sonnst nichts.
Geht mir auch so. Meine Wohlfühltemperatur liegt auch bei 24 Grad. Dann zahl’ ich gern ein paar Euro mehr und fühle mich wohl….
Sehe ich genauso! Verstehe nicht, wie die immer auf so niedrige Temperaturen kommen… Man bekommt doch sofort kalte Hände, Füße und Nase… D.h., der Körper zeigt doch an, daß ihm zu kalt ist und dazu fühlt man sich die ganze Zeit unwohl und ist sogar beim Arbeiten beeinträchtigt… (Auch Decken etc. ändern das nicht wirklich…)
Ich finde es eine Frechheit, daß man darüber nicht selbst entscheiden kann. Eine Zumutung, daß man nachts bei 18° dasitzen soll… (Wie gnädig die Gerichte doch waren und daß man drüber überhaupt im Streit entscheiden muß..) Soll doch jeder machen, wie er meint, da es sich eben nicht objektivieren läßt! Es kann weder zu warm, noch zu kalt sein, denn entweder würde man frieren oder schwitzen. Alles andere ist doch dann genau richtig! Dieses angeblich mögliche “Überheizen” was irgendwie anscheinend einer Art überflüssigem Frönen der Wäre diente, kann ich nicht als existent erkennen…
Bestenfalls gibt es dummes Heizverhalten, betreffend des überflüssig hohen Heizens, wenn man außer Haus ist… Oder Räume, in denen man nicht so häufig aufhält, wie die Küche habe ich auch etwas niedriger… Oder TAGSÜBER im Schlafzimmer. (Dann muß es ja nicht so warm sein, da ich nicht drin bin… Vermutlich ein Mißverständnis…)
Aber der Rest. Und wer soll in so einem Zustand schalfen? Man schläft ja nicht in einer Sauna, aber so, daß ich nicht friere wäre wohl angemessen! Und darüber kann ja nur derjenige selbst entscheiden.
Und daher ist auch diese dämliche Nachtsbasennkung unverständlich. Tagsüber ist es wärmer, wenn es dann kälter wird, müßte ich ja mehr heizen und nicht weniger… (Wie bei Gertud z.b.; tags 18 Grad, mehr Bewegung, Sonne etc., nachs dann 20. Eigentlich logisch.)
Ich habe eine Kombination aus Fußboden- und Wandheizung. Fußbodenheizung in allen Räumen mit 8 cm Verlegeabstand. Wandheizung im Bad alle 4 Wände, im Wohnzimmer 2 Wände, in allen übrigen Zimmern 1 Wand. Es reichen 19 Grad im Wohnzimmer, um ein Wärmeempfinden zu haben, wie ich es bei einer herkömmlichen Heizung bei 22 Grad nicht hatte.
Ich friere den ganzen Tag im zugigen Büro und möchte es abends schön kuschlig haben, dies wenn möglich ohne 3 lagen Kleidung und Decke, damit man sich auch noch bewegen kann, mein Partner allerdings sieht das ganz anders, der schwitzt schon bei 20°C 🙁
Nützt mir also alles nichts, wenn ich nicht jeden Abend diskutieren will oder mir anhören, wie heiß es doch ist…..
Für das Badezimmer sind ja 20-23°C vorgeschlagen. Ist das nur für die Zeit gedacht, in der man zuhause ist und das Bad benutzt? Oder soll die Temperatur tagsüber auch so hoch gehalten werden wegen Schimmelgefahr? Wir haben uns nämlich vor kurzem eine Infrarotheizung fürs Bad gekauft und ich spiele momentan mit dem programmierbaren Thermostat herum und versuche, einen optimalen Heizablauf festzulegen.
Im Wohnzimmer mag ich maximal 20 Grad,
in der küche 18 Grad.
Im Schlafzimmer schlafe ich am besten (und am liebsten) unter einer warmen
Decke bei einer Raumtemperatur von 14 – 15 Grad. (Das ist das was im am Winter so mag).
Im Bad reichen 18 Grad, wenn ich duschen will hab ichs aber gern richtig warm.
So um die 25 Grad. Da reicht es aber eine Stunde vorher die Heizung im Bad hochzudrehen.
Wenn ich dann in die Dusche will drehe ich die Temeratur schon mal wieder auf 18 Grad runter.
Alle anderen Räume und Flure werden mit etwa 17 Grad beheizt.
An all diejenigen, die es in der kalten Jahreszeit gerne 24 Grad in der Wohnung haben möchten, weil sie nur Barfuss und in T-Shirt oder Unterwäsche rumlaufen:
Wenn ein Besuch zu euch kommt mit warmen Klamotten, soll er sich dann auch bis auf die Unterwäsche ausziehen?
Nichts ist schlimmer, als von draussen in eine total überhitzte Wohnung zu kommen.
Ich bin einer der 24 Grad Anhänger und laufe NICHT barfuß und in Unterwäsche herum! Ob Du es glaubst oder nicht, ich fröstele bei Temperaturen von 22 Grad und weniger TROTZ Pullover und Socken! Ob eine Wohnung als zu kalt oder überheizt empfunden wird, ist wohl individuell verschieden.
Mein Freund z. B. heizt nie mehr als 20 Grad, weil es ihm dann einfach zu warm ist…
Zudem: Nichts ist schlimmer, als aus der Kälte in eine ebenso kalte Wohnung zu kommen….
Jan, das ist eine ziemlich kranke Weltvorstellung, die Du da vertrittst. Ich mache doch den Zustand meiner Wohnung nicht davon abhängig, was eventuelle Besucher toll finden könnten. Der Eine mag es so lieber, der Andere wiederum nicht. MEINE Wohnung-MEIN Wohlbefinden!
Lol Nee, in ganz normalen langen und warmen Klamotten, die man im Winter so trägt… . Und ja – wenn man in die Wohnung kommt, ist es zunächst recht warm, jedoch sitzt du ein paar Minuten relativiert sich das sehr schnell.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich dieses Besserwissertum nicht mehr ertragen kann! Niemand heizt wärmer, als er es für persönlich angenehm empfindet. Ich persönlich mag es kuschelig. Ich bin den ganzen Tag arbeiten, verdiene gutes Geld, spare bei vielen Dingen ( habe mir z.B. kein Kind zugelegt und kein Auto) und mag es mindestens 24 Grad warm in der Wohnung. Drunter friert mir entsetzlich und ich bekomme sogar Frostschweiß am Körper. Im Schlafzimmer mag ich es ganz besonders warm. 25 Grad sind ok und da habe ich dann immer noch Wollsocken, Winterdecke und Überdecke an. SO fühle ich mich wohl. Ich würde mir niemals anmaßen, jemand anderem zu sagen, dass er auch so zu leben hat. Daher kann ich es nicht nachvollziehen, dass einige immer noch der Meinung sind, anderen förmlich – rein wissenschaftlich versteht sich – befehlen zu können, wie kalt sie es denn bitte dem Klimaschutz sei dank haben sollen! Ich empfinde das als eine bodenlose Frechheit! Aber das ist wieder Deutschland. Wir frieren für den Weltfrieden und in der Türkei wird ein 1000 Zimmer Palast ohne Bewohner geheizt. Warum kann man die Leute nicht einfach so wohnen – und bezahlen lassen – wie sie selber mögen. Ich rufe morgen wieder bei meiner Hausverwaltung an, weil die Wohnung wieder mal nicht warm wird..Ich komme nicht mal auf 23 Grad, obwohl alle Heizungen auf 5 stehen, seit Stunden. Problem ist bekannt, aber andere Mieter wollen gerne Geld sparen, heißt es dann immer. Können Sie doch. Sie müssen doch nicht heizen. Ich finde das so zum kotzen dieses Vorschreibertum in Deutschland! Lasst doch die Leute einfach mal machen. Aber wenn ich dann krank bin und bei der Arbeit ausfallen, das ist dann wirtschaftlich sinnvoll, ja? Hauptsache Betriebskosten gespart?! Was für ein gelebterr Blödsinn!
Steinbrecher, dem ist nichts hinzuzufügen. Ganz genau meine Worte
Hallo,
vielen Dank für die Diskussion. Das ist schon mal gut, dass man sich austauschen kann.
Die Orientierungswerte sind doch nicht schlecht. Dass man in den unterschiedlichen Zimmern unterschiedliche Temperaturen empfiehlt kann ich nachvollziehen.
Wenn man ruhig in der Wohnstube
sitz braucht man eine höhere Temperatur als im Flur, wo man sich gewoehnlich nur aufhält um in ein anderes Zimmer zu kommen.
Früher glizerten im Winter in unserem Kinderzimmer nachts die Wände und der Atem bildete einen Hauch. Da war es wohl um die 0 Grad. Wir hatten aber dicke Federbetten und Bettschuhe und haben gut geschlafen. Es gibt also noch Einsparpotenzial.
Viele Grüße Harry
Butenschoen hat es schon richtig erkannt: Nichts ist schlimmer, als in einem überheiztem Raum neben vom Schweiß stinkenden Leuten zu sitzen. Gerade wenn man Leute zum Essen einlädt sollte man da drauf achten, dass es nicht zu warm ist, schließlich wärmt das Essen auch noch.
Wem es zu kühl ist, der kann ja seinen Pullover anbehalten, wenn es zu warm ist, kann man sich leider nicht noch schnell was kaltes überziehen.
Der Temperaturbereich für mein Wohlbefinden ist relativ eng, er liegt zwischen 23,5° und 24,5° C. Dabei ist mir eine gleichmässige Temperatur im gesamten Wohnbereich wichtig, und das errreiche ich nur durch Fussbodenheizung. Mit Radiatoren fühle ich mich nicht wohl, denn knapp daneben ist mir unerträglich heiss ud eiige Meter davon entfernt verkrampft sich mir die gesamte Rückenmuskulatur vor Kälte. Da eine FB-Heizung ja träge reagiert, ist die Übergangszeit für mich stets eine Herausforderung …….
Auf Anraten habe ich daher im Wohnzimmer einen Heizkamin für genau diese Jahreszeiten eingebaut. Doch was soll ich sagen: ausser dass es nett ist, ins Feuer zu gucken, wird ausser der Seele nix richtig erwärmt; und direkt daneben fühle ich mich gegrillt.
Damit die Sache halbwegs leistbar ist, heize ich mit einer Erdwärmepumpe.
Wir haben uns dieses Jahr als Familie bewusst mit dem Heizen, den Auswirkungen und unseren Gewohnheiten befasst.
Beschlossen haben wir dann gemeinsam die Raumtemperaturen abzusenken.
1. Für den Geldbeutel
2. Für das Klima
3. Damit genug Gas für alle da ist
Mittlerweile sind wir bei 18 Grad in Wohn-und Schlafräumen angekommen.
Unbeheizten Räume bleiben durch die Abwärme der Nachbarräume bei ca 15-16 Grad.
Geschafft haben wir das mit 100Euro Invest für das Abdichten von Zimmertüren, der Anschaffung von neuen begrenzbare Thermostatköpfen und Temperatur- und Feuchtemessungen für 4 Schlafzimmer und Wohnküche.
Unser Wärmegrab der Flur über zwei Etagen ohne Heizung. Bei offenen Türen wird es nirgendwo warm ohne dass die Heizung unten bei Stufe 3-4 steht.
Konsequentes Schließen der Zimmertüren regelmäßiges lüften und dickeres anziehen sorgen dafür, dass wir uns weiterhin wohlfühlen und wir keine Feuchteprobleme bekommen.
Wir haben 1-2 Wochen gebraucht um uns daran zu gewöhnen.
Der Ofen wurde zum Highlight, da er den Wohnessbereich beim Abkühlen hinterher regelmäßig auf 20 Grad aufheizt.
Wir haben ihn selten so viel benutzt. Natürlich kostet das Strom. Dafür lassen wir aber auch nahezu kein Essen mehr liefern.
Auch das Familienleben spielt sich mehr im Wohnbereich ab. Es ist der einzige Raum an dem der Heizungsthermostat bis 2,5 hochzudrehen geht. Alle anderen Zimmer sind zwischen 1,5 und 2,0 begrenzt .
Wir empfinden es alle als angenehmer ganztägig eine gleichbleibend kühlere Temperatur in der ganzen Wohnung zu haben.
Vorläufiges Ergebnis unseres bewusteren Heizens: Einsparungen zwischen 40 und 50 Prozent.