Winter 2022_2023 teuerste Heizperiode aller Zeiten

Sie ist vorbei – die teuerste Heizperiode aller Zeiten

Veröffentlicht von

Den Winter 2022/23 verbuchen Meteorologen als einen weiteren “überdurchschnittlich” warmen Winter. Mit einer mittleren Temperatur von etwa 2,9 Grad lag er in Deutschland rund 1,5 Grad über dem Klimamittel von 1992 bis 2022. Er zählt damit zu den zehn wärmsten Wintern seit 1992 und ist der fünfte milde Winter in Folge. Aber: Für die Verbraucher hierzulande war die zurückliegende Heizsperiode trotz des milden Winters die teuerste aller Zeiten. Das ermittelte das Vergleichsportal Check24. Hier kommen die konkreten Zahlen!

Das Vergleichsportal Check24 verglich

mit den entsprechenden Werten der Vorjahre. Als Grundlage dafür dienten die vom Deutschen Wetterdienst (DWD) veröffentlichten Gradtagszahlen für Mai 2023.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Die Ergbenisse des Vergleichs: Heizbedarf und Heizkosten 2022/23 vs. Vorjahre

Heizbedarf: Wegen des zeitweise sehr milden Winters sei der Heizbedarf laut Check24 im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Der nasse April und vergleichsweise kühle Mai hätten demnach jedoch dafür gesorgt, dass Verbraucher in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr im Mai und April mehr Heizen mussten. Insgesamt hätten Verbraucher in Deutschland für September 2022 bis Mai 2023 etwa 0,5 Prozent weniger Energie fürs Heizen verbraucht als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Gaskosten: Ein Musterhaushalt, der sein Reihenhaus mit Gas beheizt hätte, hätte dafür in der gerade beendeten Heizperiode (September 2022 bis Mai 2023) inklusive Gaspreisbremse im Schnitt 2.534 Euro bezahlt. Das seien Check24 zufolge zwölf Prozent mehr Heizkosten als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Ohne Gaspreisbremse (2.774 Euro) hätte ein Musterhaushalt in der zurückliegenden Heizperiode sogar 23 Prozent mehr zahlen als im Vorjahr.

Exkurs: Was ist der Heizbedarf, was ist ein Musterhaushalt und wie ermitelte Check24 die Heizkosten?

Der Heizbedarf sei laut Check24 die benötigte Menge an Heizenergie (hier: Gas beziehungsweise Heizöl) auf Basis der Gradtagszahlen (Differenz zwischen der Rauminnentemperatur von 20 Grad Celsius (°C) und dem jeweiligen Tagesmittelwert, wenn dieser unter der Heizgrenztemperatur liegt) des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Eine Musterfamilie habe demnach einen Jahresverbrauch von 20.000 KIlowattstunden (kWh) Gas beziehungsweise 2.000 Litern Heizöl im Referenzjahr 2011 gehabt. Die Heizkosten: ermittelte Check24 aus dem Heizbedarf und den Preisen für die entsprechende Menge Gas beziehungsweise Heizöl der jeweiligen Periode (Quellen der Preisdaten: Check24-Gaspreisindex und esyoil GmbH).

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Check24 merkt dazu an, dass die Übernahme des Dezemberabschlags in der aktuellen Heizperiode bei der Berechnung der Gaskosten berücksichtigt worden sei. Ein Musterhaushalt sei demnach im Dezember 2022 um 274 Euro Heizkosten entlastet worden (berechnet auf Grundlage der durchschnittlichen Gaskosten für das Jahr 2022).

Dennoch seien die Heizkosten in diesem Zeitraum für ein Musterhaushalt inklusive Gaspreisbremse so hoch wie noch nie gewesen.

Gaskosten vs. Ölkosten: Die Gaskosten für den Zeitraum von September 2022 bis Mai 2023 hätten trotz Gaspreisbremse und Übernahme des Dezemberabschlags 15 Prozent über den Heizölkosten gelegen.

Wäre zusätzlich nicht auch noch der Abschlag im Dezember übernommen worden, hätten die Kosten in der aktuellen Heizperiode bei 3.048 Euro gelegen. Verbraucher zahlten dank der staatlichen Unterstützung rund 17 Prozent beziehungsweise 514 Euro weniger Gaskosten, erklärt Check24.

Gas wäre für Verbraucher in der zurückliegenden Heizperiode extrem teuer gewesen. Das sagt Steffen Suttner. Er ist der Geschäftsführer Energie bei Check24. Zwischenzeitlich seien allerdings die Großhandelspreise deutlich gesunken und die alternativen Anbieter hätten darauf mit günstigen Angeboten für Neukunden reagiert. Deshalb sollten Verbraucher jetzt aktiv werden und ihren Anbieter wechseln. Im Vergleich zur Grundversorgung würden Familien so zusätzlich zur Gaspreisbremse im Schnitt 793 Euro sparen können, rechnet Suttner vor. In der Grundversorgung lägen ihm zufolge noch 90 Prozent aller Tarife über der Gaspreisbremse. Es gibt demnach noch Sparpotential!

Heizölkosten: Haushalte mit Ölheizung hätten von September 2022 bis Mai 2023 ebenfalls Rekordpreise bezahlen müssen, schreibt Check24 weiter. Die Heizkosten seien um zwölf Prozent auf 2.204 Euro gestiegen – verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Der durchschnittliche Heizölpreis für Deutschland sei im Mai weiter gesunken. Für 100 Liter Öl hätten Verbraucher im Mai zwischen 87 und 90 Euro bezahlen müssen. Aktuell liege der Preis für Heizöl bei 88 Euro je Liter.

Über Check24

Check24 ist eigenen Angaben zufolge Deutschlands größtes Vergleichsportal. Die Nutzung der Check24-Vergleichsrechner sowie die persönliche Kundenberatung an sieben Tagen die Woche sei für Verbraucher kostenlos. Von den Anbietern erhalte Check24 eine Vergütung.

Grafik: Check24