Solarthermie 2018 – Zahlen, Fakten & Marktübersicht

Wo bleibt sie nur, die Wärmewende? Wir haben Zahlen und Fakten zum deutschen Heizungsmarkt und als Teil dessen zur Solarthermie 2018 zusammengetragen. Sie spiegeln die Entwicklung der Solarthermie im vergangenen Jahr wieder und geben Aufschluss über das solarthermisch getriebene Vorankommen der Wärmewende in Deutschland. Schaut selbst, wie es um die Solarthermie als erneuerbare Heiztechnologie und die Wärmewende in Deutschland derzeit bestellt ist!

BAFA-Jahreszahlen: 20 Prozent plus bei Antragszahlen zum Heizen mit Solarthermie 2018

Auch das BAFA, das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, lieferte aktuelle Zahlen, die den Solarthermie-Markt in Deutschland 2018 beziffern: Die erste auf dem amtlichen Twitter-Account veröffentlichte „Monatsstatistik Marktanreizprogramm (MAP) 2019 zeigt nicht nur die Antragszahlen für Förderanträge im Januar 2019, sondern auch die 2018 jeweils monatlich im Amt eingereichten Anträge auf staatliche Mittel zur Förderung der Heizungsmodernisierung mit Solarthermie, Biomasse und Wärmepumpen.

2018 fast 20 Prozent mehr Fördergeld-Anträge fürs Heizen mit Solarthermie-Anlagen

Demnach wurden 2018 insgesamt 24.349 Förderanträge für Solarthermie-Anlagen beim BAFA gestellt. Im Jahr zuvor waren es laut den BAFA-Statistiken 20.435. Das ist ein Plus von 3.914 Solarthermie-Anlagen oder knapp einem Fünftel (19,2 Prozent).

Jahresbilanz der Heizungsindustrie: Wärmewende im Bestand ist nicht in Sicht!

Der BDH, der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie hat seine Jahresbilanz 2018 veröffentlicht. Und die zeigt keine Wärmewende: Der zugehörigen Pressemitteilung zufolge hätten die im BDH organisierten Hersteller mit 732.000 abgesetzten Wärmeerzeugern (siehe Grafik) insgesamt ein Plus von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr 2017 erzielt.

Das Plus resultiere allerdings ausschließlich aus dem nach wie vor dynamischen Neubaugeschäft, heißt es in der Pressemeldung. Uwe Glock, Präsident des BDH, sagt dazu: „Rund 600.000 Geräte gingen im letzten Jahr in die Bestandssanierung“. Bei circa zwölf Millionen veralteten Anlagen im Bestand sei die jetzige Modernisierungsquote zu gering. Hier müsse die Politik endlich Anreize setzen, um das reichlich vorhandene private Kapital für den Klimaschutz zu mobilisieren, fordert Glock.

Heizungsmarkt Deutschland: Absatz an Wärmeerzeugern 2018 im Überblick

Mit der Pressemitteilung informierte der BDH detailliert über den Absatz an Wärmeerzeugern in Deutschland in 2018 und damit über die aktuelle Entwicklung auf dem deutschen Heizungsmarkt:

• Demnach sei die Gas-Brennwerttechnik mit 492.500 abgesetzten Geräten und einem Plus von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr 2017 die am meisten nachgefragte Heiztechnologie gewesen.
• Und wie schon im Vorjahr landeten Wärmepumpen auf Platz zwei der Absatzstatistik mit 84.000 verkauften Geräten und einem Plus von acht Prozent.
• Danach folgte die Öl-Brennwerttechnik mit 58.500 Geräten und einem Absatzminus von drei Prozent.
• Der Absatz von Solarthermie-Heizungen, den der BDH auf 573.500 Quadratmeter (m²) beziffert, sei in 2018 um acht Prozent gesunken.
• Biomasse-Heizungen wie Pelletheizungen kamen auf Absatzzahlen von 24.000 verkauften Geräten, was laut BDH einem Minus von neun Prozent entspreche und nicht zufriedenstellen könne.

Umsatz der BDH-Mitglieder 2018: 15,1 Milliarden Euro weltweit

Zu den obigen Marktzahlen veröffentlichte der BDH auch die Ergebnisse seiner jährlichen sogenannten Multimomentaufnahme. Demnach hätten die 104 im BDH organisierten Unternehmen mit rund 75.500 Beschäftigten einen weltweiten Umsatz von 15,1 Milliarden Euro gemacht.

680 Millionen Euro hätten die Hersteller in Forschung und Entwicklung investiert, was laut der BDH-Pressemitteilung die hohe Innovationskraft der Heizungsindustrie belege. „Die Entwicklung hat vor allem im Bereich der Digitalisierung stattgefunden. Digitalisierte und vernetzte Heiztechnik wird eins der bestimmenden Themen der ISH 2019 werden“, sagt BDH-Hauptgeschäftsführer Andreas Lücke.

Foto (Titel): by rawpixel on Unsplash, Grafiken: BAFA (1), BDH (4)