Projekt des Monats Juli 2020 HdM Hamacher

Projekt des Monats Juli 2020: Holzwärme und Solarwärme fürs Solarteurshaus

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Das Projekt des Monats Juli 2020 ist das Privathaus unseres amtierenden Handwerkers des Monats, den ihr im Interview hier auf dem Solarthermie-Blog bereits kennengelernt habt: Wolfgang Hamacher aus Bergisch Gladbach hat sich das Haus gerade gekauft und die alte Ölheizung ausgebaut. Statt dessen installierte er eine Pelletsbrennwertheizung und eine Solarthermie-Anlage. Damit spart er etwa ein Drittel an Heizenergie und Heizkosten ein. Alle Einzelheiten zum Solarteurshaus erfahrt ihr hier.

Projekt des Monats Juli 2020 HdM Hamacher
Ein Blick in den Heizungskeller zeigt den Pelletsbrennwertkessel Peleo Optima (rechts) und die Speicherkaskade (Mitte). Foto: Hamacher & Enso GmbH

Das Haus, das sich unser amtierender Handwerker des Monats kaufte, ist ein voll unterkellertes, freistehendes Gebäude mit zwei Vollgeschossen und einem Dachboden. Bislang waren die 120 Quadratmeter Wohnfläche mit einer Ölheizung beheizt worden. Doch “so eine Dreckschleuder” wollte Wolfgang Hamacher nicht in seinem neuen Zuhause haben. “Eine Ölheizung schadet der Umwelt und meinem Geldbeutel!”

Projekt des Monats Juli 2020 HdM Hamacher Paradigma-Kollektoren
Sehr schön zu sehen: Für einen besseren Einfallswinkel der Sonnenstrahlen hat unser amtierender Handwerker des Monats Juli 2020, Wolfgang Hamacher, die Solarthermie-Kollektoren auf seinem Solardach aufgeständert. Foto: Hamacher und Enso GmbH

Neue Heizung fürs Solarteurshaus: Holzwärme plus Solarwärme

Wer könnte einen Heizungswechsel von fossil zu erneuerbar besser realisieren, als ein Mann vom Fach? Unser Handwerker des Monats sanierte sein neues Zuhause energetisch vom Dach bis zum Keller. Er baute neue Fenster ein und dämmte das Dach mit einer Zwischensparrendämmung, für die er zunächst die Sparren aufdoppelte, um mehr Tiefe für den Dämmstoff zu bekommen. Auch eine Dampfbremse wurde im Dach eingezogen. Die Fassade des Hauses besteht aus Bims-Hohlblocksteinen.

In den beiden Vollgeschossen installierte Wolfgang Hamacher Fußbodenheizungen, die sich mit einer niedrigen Vorlauftemperatur von maximal 45 Grad Celsius (° C) beschicken lassen. Im Keller sind drei Heizkörper eingebaut worden.

Die neue Heizung im Haus ist eine Kombination aus Pelletskessel-Brennwertkessel und Solarthermie-Anlage. Eingebaut wurde die Pelletheizung PELEO OPTIMA von Paradigma mit einer Nennleistung von 10 Kilowatt (kW). Das zugehörige Pelletlager baute Wolfgang Hamacher in DIY-Manier selbst. Mit einem sogenannten Maulwurf-Saugsystem gelingt der Transport der Pellets über die Distanz von knapp vier Metern zwischen Lager und Kessel ganz automatisch.

Auf dem Dach seines neuen Hauses installierte Wolfgang Hamacher drei Hochleistungs-CPC-Vakuumröhrenkollektoren des Typs Aqua Plasma 15/40 – ebenfalls aus dem Hause Paradigma. Zusammen kommen die Kollektoren auf eine Bruttokollektorfläche von knapp 12 Quadratmetern (m2). Die Kollektoren arbeiten mit dem patentierten AquaSolar System. Beide Wärmeerzeuger liefern ihre Wärme an eine Wärmespeicher-Kaskade, also zwei in Reihe geschaltete Speicher im Keller. Der kleinere, ein AQUA EXPRESSO III  von Paradigma mit einem Fassungsvermögen von 500 Litern und angeschlossener Frischwasserstation, sorgt für stets hygienisch sauberes Trinkwasser im Haus, wie es in Küche und Bad zum Waschen, Duschen und Baden verbraucht wird (sogenanntes Brauchwasser). Der zweite Speicher ist etwas größer: Er fasst 800 Liter.

Beim Einbau der erneuerbaren Heizungen zeigte das Haus aus dem Baujahr 1956 seine Grenzen: Die Rohre zwischen Solarthermie-Anlage und Wärmespeicher passten nicht durch den alten Rauchabzug (auch Kamin oder Schornstein genannt) und mussten daher daneben verlegt werden. Selbstverständlich mit entsprechendem Brandschutz. “Damit bleibt mir die Option erhalten, einen Scheitholzkamin einzubauen, dessen Feuer an kalten Wintertagen für Gemütlichkeit und Behaglichkeit sorgen kann”, sagt Wolfgang Hamacher.

Verbrauch vorher vs. erwartete Einsparung

Den Verbrauch an fossilem Heizöl, den die Vorbesitzer hatten, um das Haus und das Brauchwasser warm zu kriegen, schätzt unser Handwerker des Monats auf 4.000 bis 5.000 Liter Öl pro Jahr. Würde der Pelletsbrennwertkessel den Heizjob alleine übernehmen, bräuchte Wolfgang Hamacher, der aktuell allein im Haus wohnt, etwa vier bis fünf Tonnen Holzpellets. Da sich Pelletkessel und Solarwärme-Anlage den Heizjob künftig jedoch teilen, rechnet unser Handwerker des Monats mit einer Ersparnis an Brennstoff und damit Brennstoffkosten von etwa einem Drittel. Denn die Sonnenwärme kostet schließlich nix!

Das Projekt des Monats Juli 2020 auf einen Blick

Baujahr der Anlage: Mai 2020
Solarthermie-Anlage:3 x AquaPlasma-Vakuumröhren 15/40 á 3,99 m2 Bruttokollektorfläche von Paradigma 3 x 644 kWh/a je m2 nach Solar Keymark Datenblatt (50° C Würzburg)
Pufferspeicher:Speicher-Kaskade aus EXPRESSO 500 Liter Fassungsvermögen mit FriWA und Speicher 800 Liter Fassungsvermögen
Trinkwassererwärmung:über Speicher mit FriWa
Heizung:Brennwert-Pellet-Heizung PELEO OPTIMA von Paradigma (10 kW Nennleistung)
Heizungsunterstützung:ja
Ausführender Betrieb:
W. Hamacher und Enso GmbH, Odenthaler Straße 186, D-51467 Bergisch Gladbach,
Telefon (0 800) 601 68 00, E-Mail: service@nullw-hamacher.de, Internet: w-hamacher.eu

Fotos: W. Hamacher & Enso GmbH