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Solarthermie-Anlage: Regelmäßige Optimierung ist ein Muss!

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Wir haben hier auf dem Blog bereits mehrfach über den Praxistest Solarthermie des Unternehmens co2online berichtet, zum Beispiel über die ersten eingefahrenen Kilowattstunden Solarwärme. Dieser Tage wies co2online darauf hin, wie wichtig es sei, nicht nur neue Solarthermie-Anlagen in Betrieb zu nehmen, sondern auch die im Bestand zu optimieren: Eine Menge Solarwärme gehe ohne Anlagenoptimierung verloren …

1,4 Milliarden verschenkte kWh Solarwärme wegen nicht optimal laufender Solarthermie-Anlagen

Die nach eigenen Angaben gemeinnützige Beratungsgesellschaft mbH co2online schrieb in ihrer aktuellen Pressemitteilung, dass Besitzer von Solarthermie-Anlagen etwa 1,4 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Sonnenenergie pro Jahr verschenken würden, ohne es zu merken. Das entspreche demnach der Menge Energie, die zum Heizen von Wohngebäuden in einer rund 200.000 Einwohner großen Stadt wie Kassel benötigt werde.

co2online nennt als Grund dafür, dass etwa zwei Drittel der rund 2,3 Millionen Solarthermie-Anlagen in Deutschland nicht optimal laufen würden und beruft sich dabei auf den hauseigenen Praxistest Solarthermie und eine Stichprobe aus der hauseigenen Gebäudedatenbank. Außerdem, so schreibt das Unternehmen weiter, würde sich diese Datenlage mit den Auswertungen der Verbraucherzentrale Energieberatung zum Beratungsangebot Solarwärme-Check decken. Die Untersuchung haben wir euch auf dem Blog auch bereits ausführlich vorgestellt.

Optimierung der Solarthermie-Anlage – das bringt’s

Mit der Anlagenoptimierung der Solarthermie-Anlagen im Bestand würden demnach Hausbesitzer allein in Deutschland jährlich etwa 66 Millionen Euro sparen und 340.000 Tonnen klimaschädliches CO2 vermeiden können. Wenn allein die Anlagenoptimierung so viel bringt, dann stellt sich die Frage danach, wie das Optimieren der Anlage funktioniert:

Optimierung der Solarthermie-Anlage – so geht’s

Tanja Loitz, Geschäftsführerin von co2online sagt in der eingangs verlinkten Pressemitteilung, dass die Anlagenoptimierung im Bestand der “Hidden Champion der Energiewende” sei. Die Potenziale lägen auf dem Dach, ohne dass die Besitzer es wüssten. Nachbesserungen könnten sofort angegangen werden und seien oft hoch wirtschaftlich. Die Solarthermie habe demnach große Potenziale und erziele wichtige Einsparungen – wenn sie denn richtig geplant, installiert und gewartet werde. Als Beleg dafür, was optimal laufende Anlagen können, führt Loitz die sechs Test-Anlagen aus dem Praxistest Solarthermie an, darunter übrigens auch eine mit CPC-Vakuumröhrenkollektoren von Paradigma, die seit Inbetriebnahme in 2017 bereits mehr als 17 Tonnen CO2 vermieden hätten.

Loitz rät Hausbesitzern angesichts der oben genannten Zahlen dazu, ihre Solarthermie-Anlage zu überwachen und zu checken, beispielsweise mit dem Solarcheck der Verbraucherzentralen (mehr dazu könnt ihr in unserem Artikel hier lesen). Mit den folgenden fünf Tipps könnten Anlagenbesitzer ihre Anlage demnach optimieren:

Tipps zur Optimierung der Solarthermie-Anlage

Heizung im Sommer abschalten

Eure Solarthermie-Anlage sollte laut Loitz so ausgelegt sein, dass sie den
Warmwasserbedarf eures Haushalts im Sommer vollständig decken könne.
Hausbesitzer, die im Sommer den Heizkessel abschalten würden, würden so
ein unnötiges Nachheizen des Wassers vermeiden und den
Betriebsstrom für den Kessel sparen. Stünde wegen schlechten Wetters
nicht genug Warmwasser zur Verfügung, könntet ihr die Heizung jederzeit
per Hand einschalten.

Regelung gemeinsam mit Handwerker optimieren

Die Regelung eurer Solarthermie-Anlage sollte optimal auf die Nutzungsgewohnheiten
und den Standort eingestellt sein. Dabei würden laut Loitz manche
Einstellungen die Solarthermie-Anlage selbst betreffen, etwa die
Maximal-Temperatur des Speichers, während andere sich auf das
Zusammenspiel zwischen Heizung und Solarthermie bezögen, zum Beispiel die Nachheiz-Zeiten für das warme Wasser.

Erträge und Einsparungen kontrollieren

Wer sich frage, ob die eigenen Heizkosten dank der Solarthermie-Anlage tatsächlich gesunken seien oder eine Optimierung mehr Einsparung brächte, der müsse
den Heizenergieverbrauch regelmäßig kontrollieren und die Solarerträge der
Anlage notieren. Dafür sollte ein Wärmemengenzähler installiert
sein!

Regelmäßige Inspektion und Wartung

Eure Solarthermie-Anlage solltet ihr Loitz zufolge

  • einmal im Jahr inspizieren
  • und alle drei bis fünf Jahre warten

lassen – das insbesondere dann, wenn ihr deren Erträge nicht
regelmäßig kontrolliert. Andernfalls könne die Anlage komplett ausfallen und die Heizung unbemerkt die gesamte Wärmeversorgung übernehmen.

Spül- und Waschmaschine an Warmwasser anschließen

Viele eurer modernen Spül- und Waschmaschinen könntet ihr Loitz zufolge ans warme Wasser anschließen. So könntet ihr als Solarthermie-Anlagen-Betreiber Strom sparen, da die Geräte das Waschwasser nicht mehr selbst erwärmen müssten. Zudem ließe sich im Sommer die solare Ausbeute steigern, weil mehr warmes Wasser abgenommen werde und so im Solarspeicher wieder mehr Platz für neue Sonnenenergie sei.

Foto: Doreen Brumme