ABC der Solarthermie S bis Z

Das ABC der Solarthermie: Alles Wissen rund um Solarwärme von S bis Z (Teil 3)

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Einen Großteil wichtiger Begriffe rund um Solarwärme haben wir euch in den beiden ersten Teilen dieser Artikelreihe schon erklärt. In unserem ABC der Solarthermie geht es heute mit den Buchstaben S bis Z weiter. Naturgemäß lernt ihr gleich eine Menge Einträge unter S kennen, denn mit dem Buchstaben fängt schließlich auch die Energiequelle an, die die Solarwärme spendet: die Sonne. Wie gehabt nennen wir euch zu jedem ABC-Eintrag einen Beitrag zur Vertiefung des Wissens hier auf dem Blog. Los geht’s!

Das ABC der Solarthermie von S bis Z

S

S wie Schwimmbadabsorber

Der Schwimmbadabsorber ist ein unverglaster Solarthermie-Kollektor, der zum Beheizen von Schwimmbädern eingesetzt wird. Er ist Ausdruck von Solarthermie-Technologie in einfacher, günstiger und zweckdienlicher Form: Matten oder Schläuche aus einem schwarzen Kunststoff werden in der Sonne ausgelegt. Das sie unter Zuhilfenahme einer Pumpe durchströmende Schwimmbadwasser wird quasi im Vorbeimarsch erwärmt. Einen extra Wärmespeicher braucht man nicht, denn das Schwimmbadwasser übernimmt diese Aufgabe direkt. mehr zum Schwimmbadabsorber

S wie Simulationssoftware

Auch fürs Heizen mit Solarwärme gibt es Computerprogramme (Software), mit deren Hilfe sich konkrete Projekte am Rechner simulieren lassen, um sie bestmöglich zu planen (Diemensionierung der Komponenten für maximalen Solarertrag) und auszuführen. Oder um Fehler im System zu analysieren. mehr zu Simulationssoftware

Paradigma-Solaranlage auf Hotel in Ukraine
Paradigma-CPC_Vakuumröhrenkollektoren auf einem Hausdach. Foto: Paradigma

S wie Solardach

Ein Solardach ist ein Gebäudedach mit Solarenergietechnik (Photovoltaik und/oder Solarthermie). Es ist idealerweise so gen Sonne ausgerichtet, dass es am jeweiligen Standort ein Maximum der (sowohl im Tages- als auch im Jahresverlauf entsprechend dem Sonnenstand) variierenden Solarstrahlung empfängt. Es gibt verschiedene Faktoren, die die Eignung eines Hausdachs als Solardach beeinflussen, darunter der Standort, die Ausrichtung des Hauses gen Sonne, der Neigungswinkel der Dachfläche (siehe unter N) und eine mögliche Verschattung. mehr zum Solardach

Randegg Solardorf Solarthermie-Anlage unter Schutzfolie Ritter XL Solar
Gemeinde Randegg: Solardorf mit Solarthermie-Großanlage von Ritter XL Solar. Foto: Ritter XL Solar

S wie Solardorf

Ein Solardorf ist eine Gemeinde, die ihren Energiebedarf (Strom und/oder Wärme) auch solar deckt (siehe unter D). Solarthermie-Großanlagen erzeugen Solarwärme, die in ein Nahwärmenetz eingespeist wird, an das die Haushalte der Gemeinde angeschlossen sind. mehr zum Solardorf

S wie Solarertrag

siehe unter E wie Ertrag

S wie Solarflüssigkeit

Die Solarflüssigkeit (auch Solarfluid genannt) kreist im solaren Heizkreis (siehe unter H). Sie dient der Solarthermie-Anlage als Wärmeübertragungs- und Wärmetransportmittel. Sie nimmt die vom Absorber (siehe unter A) absorbierte Wärme auf und überträgt sie zum Pufferspeicher (siehe unter P). Dabei kühlt sie sich ab und strömt zum Kollektor mit seinem Absorber zurück, wo der Kreislauf von Neuem startet. Als Solarflüssigkeit dient entweder ein Wasser-Frostschutzmittel-Mix (Wasser plus Glykol) oder wie in den AquaPlasma-Kollektoren von uns reines Wasser. mehr zur Solarflüssigkeit

Solar-Keymark

Die Solar-Keymark ist ein freiwilliges Prüf- und Gütezeichen für Solarthermie-Kollektoren, das diese vergleichbar macht. Zu dem Zertifikat gehören zwei Datenblätter, die Auskunft über den jeweils zertifizierten Kollektor geben: So kann jeder Verbraucher die Leistungen der Kollektoren (siehe unter K) vergleichen und sich wohl informiert für den Kollektor seiner Wahl entscheiden. mehr zur Solar-Keymark

S wie Solarkreis, solarer Heizkreis

siehe unter H

S wie Solarpumpe

Die Solarpumpe ist eine Umwälzpumpe, die als Komponente (siehe unter K) der Solarthermie-Anlage im solaren Heizkreis (siehe unter H) dafür sorgt, dass die Solarflüssigkeit darin kreist. Gesteuert wird die Solarpumpe vom Solarregler (siehe unter R). mehr zur Solarpumpe

S wie Solarregler

siehe unter R

S wie Solarstation

Die Solarstation ist die Schaltzentrale einer Solarthermie-Anlage. Sie enthält Bauteile zum Steuern, Regeln und Kontrollieren der Anlage. Damit wird die Solarstation zur Mess- und Antriebseinheit der Anlage. mehr zur Solarstation

S wie Solarteur

Der Solarteur ist der Experte für Solarthermie. Er kennt die Solarthermie-Technologie- und -technik bestens und weiß, wie er aus jeder Anlage maximalen Solarertrag (siehe unter E) herausholt. Idealerweise ist der Solarteur entsprechend aus- und fortgebildet, zum Beispiel auch seitens der Hersteller von Solarthermie-Technik. Das kann ein SHK-Fachhandwerker sein, der Solarthermie-Anlagen installiert, wartet und instandhält. Auch ein Architekt oder ein Ingenieur, der Solaranlagen plant (Planungsbüros), ist in diesem Sinne ein Solarteur. mehr zum Solarteur

S wie Solarthermie

Der Begriff Solarthermie (auch Sonnenwärme, Solarwärme) steht einerseits für die Energieart solare Wärme, also von der Sonne ausgestrahlte thermische Energie, und andererseits für die Technologie (Solarthermie-Anlagen), mit deren Hilfe wir Menschen uns die Sonnenwärme zunutze machen. mehr zur Solarthermie

S wie Solarthermie-Anlage

Eine Solarthermie-Anlage ist eine technische Anlage aus mehreren miteinander verbundenen Komponenten (siehe unter K) zur Erzeugung nutzbarer Wärme aus Solarwärme. Die Kollektoren sammeln die auftreffende Strahlung, der in ihnen sitzende Absorber (siehe unter A) absorbiert die Wärme und leitet sie an die Solarflüssigkeit weiter. Diese kreist im solaren Heizkreis (siehe unter H) und transportiert die Solarwärme zum Pufferspeicher (siehe unter P), der sie aufnimmt und speichert. Die Solarthermie-Anlage kann zur Bereitstellung von Warmwasser und/oder Heizwasser dienen. mehr zur Solarthermie-Anlage

S wie Solarthermie-Kollektor

siehe unter K

S wie Sonne

Die Sonne ist die Hauptenergiequelle für uns Erdenbewohner. Aus der Strahlung, die direkt auf Solaranlagen trifft, lässt sich mit Hilfe von Modulen Solarstrom (Photovoltaik) und Solarwärme (Solarthermie) gewinnen. Außerdem erwärmt die Sonne die Luft und die Erdoberfläche (Wasser, Land), die die Wärme speichert. Sie lässt sich mit Hilfe entsprechender Anlagen als Umgebungswärme beziehungsweise Umweltwärme gewinnen und nutzen. Auf Deutschland treffen im Jahr etwa 900 bis 1.200 Kilowattstunden (kWh) Wärme pro Quadratmeter (Globalstrahlung). mehr zur Sonne

S wie Speicher

Ein Speicher ist eine Komponente (siehe unter K) der Solarthermie-Anlage: Er speichert die Solarwärme. Dank des Wärmespeichers kann die Solarwärme, die naturgemäß nur tags erzeugt werden kann, zwischengelagert (gepuffert) werden, so dass sie sich zu einem späteren Zeitpunkt verbrauchen lässt. Es gibt unterschiedliche Speicher, die sich in Aufbau, Funktionsweise, Größe (Fassungsvermögen) und Leistung (Speicherdauer) unterscheiden. mehr zum Speicher

S wie Speicherkollektor

siehe unter Siphonkollektor

S wie Stagnation

Die sogenannte thermische Stagnation ist ein regulärer Betriebszustand von Solarthermie-Anlagen. Stagnation herrscht, wenn der Solarkreislauf (siehe unter H) stillsteht, weil der Solarspeicher voll ist. Das ist vor allem im Sommer der Fall, wenn nicht geheizt wird und Sonnenenergie im Überfluss zur Verfügung steht. Wie oft Stagnation herrscht und wie die Solarthermie-Anlage darauf reagiert, gibt Auskunft darüber, wie die Anlage ausgelegt ist und wie gut sie funktioniert. Bei der thermischen Stagnation ist steht die Solarflüssigkeit im Kollektor und heizt sich ungehindert auf. Bei Flachkollektoren (siehe unter F) können die Temperaturen dabei auf 150 Grad Celsius (°C) ansteigen, bei Vakuumröhrenkollektoren (siehe unter V) sogar auf zu 300 °C. Man sagt: Die Anlage geht dann “in Dampf” und ist hohen Temperaturbelastungen ausgesetzt. mehr zu Stagnation

T

T wie Thermie

Thermie heißt Wärme, der Begriff beschreibt also Wärmeenergie oder thermische Energie. mehr zu Thermie

T wie Thermodynamik

Die Thermodynamik ist die Lehre über die naturwissenschaftlichen Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten rund um Wärme, kurz: über die Wärmelehre. Die Hauptsätze der Thermodynamik spielen für die Funktionsweise von Solarthermie-Technik eine wichtige Rolle. So beschreibt beispielsweise der zweite Hauptsatz, in welche Richtung Energieumwandlungen erfolgen. mehr zur Thermodynamik

T wie Thermosiphonkollektor

Ein Thermosiphonkollektor (auch Speicherkollektor) ist ein spezieller Solarthermie-Kollektortyp. Er nutzt das Schwerkraftprinzip plus Umlauf: Das solar erwärmte Wasser steigt nach oben in einen Speicher, von wo es entnommen werden kann. Sobald die Entnahme läuft, drückt frisches Wasser in den Speicher. mehr zum Siphonkollektor

U

U wie Umwälzpumpe

siehe unter S wie Solarpumpe

V

V wie Vakuumröhrenkollektoren

siehe unter Röhrenkollektor

V wie Verrohrung

siehe unter R wie Rohr

W

W wie Wärme

siehe unter T wie Thermie

W wie Wärmegestehungskosten

siehe unter G wie Gestehungskosten

W wie Wärmemengenzähler (WMZ)

Der Wärmemengenzähler ist das Messgerät, das misst, wie viel Wärme (Wärmemenge, Wärmeertrag) die Solarthermie-Anlage innerhalb einer bestimmten Zeit erzeugt hat. mehr zum Wärmemengenzähler

Z

Z wie Zaunkollektor

Ein Zaunkollektor ist ein spezieller Solarthermie-Kollektor, der zum Beispiel in Form eines Flechtszauns aus Wellrohren oder Wellschläuchen als Energiezaun, Solarzaun oder Thermo-Solarzaun fungiert. Er wirkt als oberirdischer Wärmetauscher im Zusammenspiel mit einer Heizungsanlage mit Wärmepumpe mit. mehr zum Zaunkollektor

Hier geht’s zu den ersten Buchstaben unseres ABC der Solarthermie:

Grafik: Doreen Brumme (Titel), Paradigma, Ritter XL Solar