Solardach-Solardächer-Solarpotential

Aktuelle Zahlen & Fakten zu Deutschlands Solardächern

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Wir haben euch heute spannende Zahlen und Fakten zu Deutschlands Solardächern mitgebracht. Wobei wir mit Solardach jedes Dach meinen, das so in der Sonne steht, dass darauf Erneuerbare Solarenergie, also Solarwärme und/oder Solarstrom, erzeugt werden kann. 

Eine gute Quelle für Solarzahlen und Solarfakten ist der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar), der aktuelle Marktdaten auf seiner Internetseite präsentiert. Schauen wir zuerst auf die Solarwärme:

Solarwärme 2021 – Zahlen & Falten

Demnach wurden im vergangenen Jahr in Deutschland 83.000 Solarthermie-Anlagen neu installiert. Damit erhöhte sich der Gesamtbestand an installierten Anlagen auf 2,5 Millionen. Laut BSW-Solar habe die im Jahr 2020 neu installierte Bruttokollektorfläche 0,64 Millionen Quadratmeter betragen, insgesamt sei sie 21,3 Millionen Quadratmeter groß. Die 2020 neu installierten Solarthermie-Anlagen kommen auf eine solare Wärmeleistung von 470 thermischen Megawatt (MWth), insgesamt betrage diese für alle Anlagen 15 thermische Gigawatt (GWth). Alle Solarthermie-Anlagen Deutschlands haben demnach im Jahr 2020 8,7 Terrawattstunden (TWhth) Solarwärme erzeugt – und damit 2,1 Millionen Tonnen in CO2-Äquivalenten am Klimagas Kohlendioxid CO2 eingespart.

Solarstrom 2021 – Zahlen & Fakten

Laut einer Analyse von EUPD Research seien zudem zum Ende des Jahres 2020 1,3 Millionen Photovoltaik-Anlagen auf Ein- und Zweifamilienhäusern in Deutschland installiert gewesen. Das bedeute eine durchschnittlich erreichte Sättigung von elf Prozent. Auf Bundesländerebene erreiche demnach Baden-Württemberg mit 21 Prozent den Spitzenwert. Insbesondere in Ostdeutschland bestehe jedoch noch ein sehr hohes Solarpotenzial. Die durchschnittliche Anlagengröße im Kleinanlagensegment erreiche in 2020 bereits 7,5 KilowattPeak (kWp).

EUPD Research zufolge hätten sich 2020 gut 150.000 private Haushalte dazu entschlossen, vor Ort mit der eigenen Solarstrom-Anlage (Photovoltaik-Anlage) Solarstrom zu erzeugen. Ein wichtiger Grund dafür sei die Unabhängigkeit von Stromlieferanten un deren Preisen: So hätten Auswertungen vom Jahresbeginn gezeigt, dass der durchschnittliche Strompreis für private Haushalte bei 31,89 Eurocent je Kilowattstunde gegelegen habe. Dem gegenüber stünden die Stromgestehungskosten von unter zehn Eurocent je Kilowattstunde bei einer neu installierten Solarstrom-Anlage.

Soweit die aktuellen Zahlen zu Solarwärme-Anlagen und Solarstrom-Anlagen auf deutschen Solardächern.

Solarpotential deutscher Solardächer im Jahr 2021

Um das Solarpotenzial deutscher Solardächer zu berechnen, gelte es laut EUPD Research, die Zahl der geeigneten Dachflächen zu ermitteln. Die Analysten haben das zwar nur für Solarstrom gemacht, aber wir wissen: Solaranlage ist Solaranlage und Solardach ist Solardach, ganz gleich, ob auf ihm solarer Strom und/oder solare Wärme erzeugt werden.

Während in ländlich geprägten Landkreisen demnach aufgrund größerer Grundstücke und daraus resultierend geringerer Verschattungen ein Großteil der Dächer auf Ein- und Zweifamilienhäusern das Zeug zum Solardach habe, sich also zur Installation einer Solaranlage (Solarwärme oder Solarstrom) eigne, beschränke sich im städtischen Raum das Potenzial auf die Hälfte dieser Gebäudeklasse. Insgesamt ergebe sich damit eine Zahl an Ein- und Zweifamilienhäusern mit potentiellen Solardächern in Deutschland von 11,7 Millionen.

Gemessen an der Zahl geeigneter Dachflächen offenbare die EUPD Analyse ein offenes Solarpotenzial von 89 Prozent auf Ein- und Zweifamilienhäusern in Deutschland. In der regionalen Betrachtung der nachfolgenden Abbildung falle den EUPD Research zufolge auf, dass im Süden Deutschlands die Sättigungsquoten auf Ebene der Landkreise am höchsten lägen. Im Gegensatz dazu ließen sich vor allem im Osten Deutschlands noch höhere Potenziale erkennen. Im deutschlandweiten Vergleich zeige der Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt mit einer Sättigungsquote von 3,4 Prozent den geringsten Wert.

Sättigungsgrad für Photvoltaik-Kleinanlagen unter 10 kWp | Ebene der Landkreise

Mit dem Ziel, dass die Gesellschaft CO2-neutral werde, so schreibt es EUPD Research in der zugehörigen Pressemitteilung, müsse der Einsatz fossiler Brennstoffe künftig generell vermieden werden.

Bereits die Analyse nach Anzahl der Solardächer lege demnach ein enormes Solarpotenzial bei Ein- und Zweifamilienhäusern in Deutschland offen. Neben der reinen Anzahl wachse seit Jahren auch die durchschnittliche Anlagenleistung der Solarstromanlagen, sodass zunehmend die Dachpotenziale für die Photovoltaik nicht einzig quantitativ, sondern ebenso qualitativ genutzt werden, sagt Dr. Martin Ammon, Geschäftsführer der EUPD Research.

Das sind gute Nachrichten, denn dank dessen könnte sich der Konnkurrenzkampf von Solarstromanlage vs. Solarwärmeanlage auf dem Dach künftig spürbar entspannen. Friedliche Koexistenz beider Technologien – das ist die Bestückungsstrategie für ein #Solardach4Future.

Foto: Doreen Brumme (Titelfoto), Grafik: EUPD Research