AEE_Datenbank_Energiewende_Bundeslaender

Wo steht dein Bundesland bei der Energiewende?

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Das Jahresende ist eine gute Gelegenheit, innezuhalten und auf das bislang Erreichte zurückzuschauen. Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) macht dafür ein tolles Angebot: Die Datenbank www.foederal-erneuerbar.de biete laut der AEE mit etwa 550 Datensätzen die umfassendste Sammlung von Zahlen und Fakten zur Energiewende in den deutschen Bundesländern. Damit könne sich jeder dazu informieren, wo (s)ein Bundesland beim Ausbau der Erneuerbaren Energien, bei der klimafreundlichen Mobilität und beim Reduzieren der Treibhausgasemissionen stehe? Auch Fragen zu Forschung, Unternehmen und Beschäftigung ließen sich demnach mit den Daten beantworten.

Laut der zugehörigen Pressemeldung der AEE sei der deutsche Föderalismus beim Gestalten der Energiewende ein entscheidender Faktor. Die Bundesländer würden demnach

  • eigene Klimaschutzziele formulieren,
  • Flächen für Erzeugungsanlagen von Erneuerbaren Energien zur Verfügung stellen, unter anderem auch für die großen Solarthermie-Anlagen, die Ritter XL Solar, die Großanlagensparte unseres Unternehmens Ritter Energie, landesweit errichtet,
  • in die Energiewendeforschung investieren
  • und Fördergelder vergeben.

Ein umfangreiches Monitoring und ein Vergleich zwischen den Ländern helfe der AEE zufolge bei der politischen Steuerung und Koordination. Aus diesem Grund würden die Bundesländer die neue „Servicestelle EE“ der Agentur für Erneuerbare Energien  unterstützen. Diese baue auf dem im Jahr 2010 ins Leben gerufene und über das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderte Projekt „Föderal Erneuerbar“ auf, das erstmals die wichtigsten Zahlen sowie die unterschiedlichen politischen Förderprogramme, Gesetze und politischen Zielsetzungen in einem Portal zusammengefasst und so die Fortschritte in den einzelnen Ländern transparent gemacht hätte.

Die Projektförderung des Bundes sei ausgelaufen, teilt die AEE weiter mit. Sie werde jetzt von den Bundesländern übernommen. Aufbauend auf den in zehn Jahren erarbeiteten Grundlagen würden die Daten auch weiterhin in der etablierten Online-Datenbank zur Verfügung gestellt sowie zu Hintergrundpapieren und Infografiken aufbereitet.

Datenbank zur Energiewende in den Bundesländern

Die Datenbank biete eine breite Auswahl an Daten aus den Bereichen

  • Strom,
  • Wärme,
  • Mobilität,
  • Klimaschutz,
  • Effizienz,
  • Wirtschaft und Politik in den Bundesländern.

Damit ließen sich Vergleiche dazu ziehen, welche Länder in welchen Energiewendebereichen bereits besonders weit vorangekommen seien und welche regionalen Unterschiede es gebe: zum Beispiel zwischen sogenannten Flächenländern und Stadtstaaten, zwischen Nord und Süd, oder zwischen dicht und dünn besiedelten Bundesländern.

Daten zur Energiewende im Bereich Erneuerbare Wärme (Wärmewende)

Die klimafreundliche Wärmeversorgung mit Solarthermie und Pelletheizungen konzentriere sich laut der AEE bislang auf die beiden große Südländer Bayern und Baden-Württemberg. Mehr als die Hälfte der Wärme aus Solarthermie und Holzpellets werde dort erzeugt.

Beim Anteil von Umweltwärme-Heizungen (Wärmepumpenheizungen) im Neubau sei kein geographischer Einfluss zu erkennen. In Baden-Württemberg, im Saarland und in Sachsen-Anhalt sei diese Heizungsart im Jahr 2020 in neu errichteten Wohngebäuden besonders beliebt gewesen.

Daten zur Energiewende im Bereich Mobilität

Bei der Transformation zur Elektromobilität ließen sich der AEE zufolge keine eindeutigen geographischen Einflüsse ableiten. So seien im Jahr 2020 bei den Neuzulassungen von Elektroautos mit Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Baden-Württemberg zwei nördliche und ein südliches Bundesland führend gewesen. Auch eine Schere zwischen Stadtstaaten und Flächenländern lasse sich demnach nicht ableiten, denn während Berlins E-Pkw-Anteil an allen Neuzulassungen über dem bundesweiten Durchschnitt gelegen habe, habe er in Hamburg und Bremen darunter gelegen.

Daten zur Energiewende im Bereich Erneuerbare Stromerzeugung (Stromwende)

Damit die Elektrofahrzeuge besonders klimafreundlich unterwegs sein könnten, müsse der Ladestrom aus Erneuerbaren Energien stammen, schreibt die AEE. Die Zahlen zur klimafreundlichen Stromerzeugung würden zeigen, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien vor allem in der Fläche stattfinde und dort, wo viel Wind und Sonneneinstrahlung gegeben seien. So hätten die zwei flächenmäßig größten Bundesländer Niedersachsen  mit 53 Milliarden Kilowattstunden (kWh) und Bayern mit 40 Milliarden kWh im Jahr 2020 mehr als ein Drittel der bundesweiten Stromerzeugung aus Wind, Solar, Biomasse, Wasserkraft und Geothermie allein erzeugt.

Bei Wind- und Solarstrom zeige sich zudem ganz klar ein Nord-Süd- beziehungsweise ein Süd-Nord-Gefälle. Mehr als drei Viertel der installierten Windenergieleistung seien 2020 auf nur sechs Bundesländer entfallen: Niedersachsen, Brandenburg, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern.

Bei der Photovoltaik (PV) drehe sich das Nord-Süd-Bild um: 40 Prozent der PV-Anlagen in Deutschland seien allein in den beiden sonnenreichen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg installiert. Hohe Werte würden außerdem

  • Länder mit vielen Dachflächen wie Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen
  • sowie Länder mit vielen Freiflächenanlagen wie Brandenburg verzeichnen.

Grafik: AEE