Trinkwassererwärmung

Energie sparen: Das solltet ihr jetzt zur Trinkwassererwärmung wissen

Veröffentlicht von

Die Grafik zeigt, wie schwerwiegend gesundheitliche Risiken seitens Legionellen in Abhängigkeit zur Trinkwassertemperatur sind. Grafik: BTGA, figawa, ZVSHK

Inhaltsverzeichnis

In einer gemeinsamen Erklärung zu geeigneten Maßnahmen zum Energie sparen bei der Trinkwassererwärmung wandten sich jetzt die Branchenverbände Bundesindustrieverband Technische Gebäudeausrüstung e. V. (BTGA), Bundesvereinigung der Firmen im Gas- und Wasserfach e. V. (figawa) und Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) insbesondere an die Verbraucher.

Die Verbände weisen in der zugehörigen Pressemitteilung darauf hin, dass das Bundeskabinett im August 2022 Maßnahmen zur Energieeinsparung für die kommenden Heizperioden beschlossen hätte, um die nationale Energieversorgung zu gewährleisten. Mit zwei Verordnungen, die auf dem Energiesicherungsgesetz basieren und sich an

  • öffentliche Körperschaften,
  • Unternehmen
  • sowie private Haushalte

richten würden, soll demnach Energie im Gas- und Strombereich eingespart werden. Eine Verordnung mit kurzfristigen Maßnahmen gelte seit dem 1. September 2022 für die Dauer von sechs Monaten. Eine zweite Verordnung mit mittelfristigen Maßnahmen soll Mitte September 2022 vom Bundesrat beschlossen werden. Sie soll ab dem 1. Oktober 2022 für 24 Monate gelten.

Die in den beiden Verordnungen zur Energieeinsparung beschriebenen Maßnahmen beträfen laut den Dachverbänden auch den Energieverbrauch zur Erwärmung von Trinkwasser. Sie schreiben, dass die Aussagen und Empfehlungen, die zusätzlich zu den in den Verordnungen genannten Maßnahmen während der vergangenen Wochen in der Presse erschienen wären, in Bezug auf die Temperatur von Warmwasser teilweise problematisch seien – und klären auch gleich auf, warum:

Aus energetischer Sicht wäre es demnach zwar günstig, Warmwasser nur auf die Temperatur der Nutzung (35 °C bis 45 °C) zu erwärmen. Doch insbesondere in zentralen Trinkwassererwärmern (Trinkwasserspeichern) steige in diesem Temperaturbereich das Risiko einer Gefährdung der Gesundheit der Verbraucher seitens Legionellen, die sich  innerhalb der Trinkwasser-Installation vermehren könnten. Legionellen seien weit verbreitete Umweltkeime und könnten teilweise tödlich verlaufende Lungenentzündungen hervorrufen, die so genannte Legionärskrankheit.

Trinkwassererwärmung

Um die eigene Gesundheit nicht zu gefährden, sollten Betreiber von Anlagen zur Trinkwassererwärmung daher folgende Dinge beachten:

  • kein Absenken der Trinkwarmwassertemperatur auf weniger als 50 °C
  • kein vollständiges oder zeitweises Abschalten von Zirkulationspumpen
  • keine Installation von so genannten Legionellen-Schaltungen
  • kein zeitweises Abschalten der Trinkwassererwärmung

Aus energetischer Sicht seien laut den drei Dachverbänden folgende Maßnahmen an Anlagen zur Trinkwarmwasserbereitung sinnvoll:

  • angemessene Auslegung und Ausführung der Anlagen, beispielsweise durch einen hydraulischen Abgleich
  • Einsatz energieeffizienter Anlagentechnik, zum Beispiel Hocheffizienzpumpen
  • ausreichende Wärmedämmung von Wärmeerzeugern, Rohrleitungen und Bauteilen zur Minimierung von Energieverlusten
  • energiebewusste Nutzung der Trinkwasser-Installation
  • Senkung des Warmwasserbedarfes

Zudem empfehlen die Dachverbände, dass Verbraucher  bei Fragen zur Umsetzung energieeffizienter und gleichzeitig hygienischer Warmwasserbereitung immer zuerst die zuständigen Fachleute zu Rate ziehen sollten, beispielsweise Handwerker oder Vertreter von Fachverbänden.

In der Pressemeldung ist zudem zu lesen, dass diese Empfehlungen im Rahmen der gemeinsamen Initiative „Fit für Trinkwasser“ erstellt worden seien, die von den drei Branchenverbänden Bundesindustrieverband Technische Gebäudeausrüstung e.V. (BTGA), der Bundesvereinigung der Firmen im Gas- und Wasserfach e.V. (figawa) und dem Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) ins Leben gerufen worden sei.

Grafik: BTGA, figawa, ZVSHK