Anteil Energiekosten an Kaufkraft_1

Energiekrise und Energiekosten: Ostdeutsche stärker belastet als Westdeutsche

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Die Energiekrise belastet mit ihren hohen Energiepreisen alle – die Verbraucher von Strom und Gas in Ostdeutschland mehr, die in Westdeutschland weniger. Das ist das Ergebnis einer Erhebung des Vergleichsportals Check24. Alle wissenswerte Fakten und Zahlen zu den finanziellen Belastungen, die die Energiekrise und die hohen Energiekosten den Verbrauchern in Ost und West bescheren, gibt’s hier für euch!

Während ein Einpersonenhaushalt mit einem Verbrauch von 1.500 Kilowattstunden (kWh) Strom und 5.000 kWh Heizgas)

  • im Osten im Schnitt 6,0 Prozent seines verfügbaren Einkommens für
    Energie aufwenden müsse,
  • seien es laut Check24 im Westen durchschnittlich nur 5,2 Prozent1.

Am meisten gäben Verbraucher in Mecklenburg-Vorpommern von ihrem
verfügbaren Einkommen für Energiekosten aus: 6,3 Prozent. Auch in Sachsen-Anhalt (6,2 Prozent) und Thüringen (6,1 Prozent) werde demnach überdurchschnittlich viel für Energie ausgegeben. Am wenigsten von ihrem Einkommen wendeten Hamburger (4,9 Prozent) und Bayern (4,8 Prozent) für Strom und Gas auf.

Strom und Heizgas: Finanzielle Belastungen der Verbraucher in den einzelnen Bundesländern

Check24 bietet mit der folgenden Tabelle einen Überblick zur finanziellen Belastung eines Einzelpersonenhaushaltes mit den Kosten für Strom und Gas 2023:

Energiekrise Energiekosten Belastung

In den ostdeutschen Bundesländern müssten Verbraucher einen größeren Teil ihres verfügbaren Einkommens für die Energiekosten aufwenden als im Westen der Bundesrepublik. Das sagt Steffen Suttner. Als Gründe dafür führt der Geschäftsführer Energie bei Check24

  • zum einen die Kaufkraft im Osten an, die um 11 Prozent niedriger sei als in den westdeutschen Bundesländern.
  • Zum anderen seien die Energiekosten in Ostdeutschland zugleich aber auch absolut teurer, beispielsweise wegen höherer regionaler Netznutzungsentgelte.

Über 80 Prozent der Strom- und Gastarife von Alternativanbietern liegen inzwischen unterhalb der Preisbremsen

Das Vergleichsportal Check24, nach eigenen Angaben Deutschlands größtes, teilt in seiner Pressemeldung auch mit, dass inzwischen schon mehr als vier Fünftel (80 Prozent) aller Tarife von Alternativanbietern unterhalb der Preisbremsen lägen.

Zugleich seien in der Stromgrundversorgung noch 76 Prozent aller Tarife über der Preisbremse, in der Gasgrundversorgung seien es demnach sogar noch 90 Prozent.

Würden alle Strom- und Gaskunden aus der teuren Grundversorgung zu günstigen alternativen Anbietern wechseln, könnte der Staat auf Subventionen in Höhe von 3,7 Milliarden Euro verzichten, schreibt Check24. Die Haushalte würden mit dem Anbieterwechsel 3,1 Milliarden Euro Energiekosten einsparen2.

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Energieanbieter jetzt wechseln, um zu hohe Energiekosten zu vermeiden

Strom und Gas seien für Verbraucher in den vergangenen Monaten extrem teuer gewesen, sagt Steffen Suttner weiter. Inzwischen seien ihm zufolge die Großhandelspreise jedoch deutlich gesunken und die alternativen Anbieter hätten darauf mit günstigen Angeboten für Neukunden reagiert. Über 80 Prozent aller Tarife im Check-Gasvergleich lägen teils deutlich unterhalb der Preisbremsen. Suttner rät Verbrauchern, jetzt aktiv zu werden und ihren Energieanbieter zu wechseln, um zu hohe Energiekosten zu vermeiden.

1Berechnung von Check24; Quelle Kaufkraft: https://www.gfk.com/de/presse/kaufkraft-der-deutschen-steigt-2023-auf-26271euro [abgerufen am 28.4.2023]

2https://www.check24.de/unternehmen/presse/pressemitteilungen/ostdeutsche-20-prozent-staerker-durch-energiekosten-belastet-als-westdeutsche-1857/

Foto/Grafik: Check24