Paradigmas Handwerker des Monats Mai 2020: der Solarteur Timo Carstensen aus Tarp

Es ist Zeit, dass ihr unseren Handwerker des Monats Mai 2020 kennenlernt: Timo Carstensen aus Tarp hoch oben im Norden der bundesdeutschen Republik. Im Interview stellt uns der Installateur- und Heizungsbaumeister seinen Betrieb vor und erklärt, warum ihn seine Arbeit, insbesondere die mit Erneuerbaren Energien, glücklich macht. Er stellt uns zudem eine sehr große Solarthermie-Anlage vor, die er mit seinem Team gerade auf Sylt installierte.

Timo Carstensen, 37, bitte stellen Sie uns Ihren Betrieb näher vor!

Ich habe meine Firma als Einmannbetrieb am 1. März 2016 neu gegründet. Zuvor war ich vierzehn Jahre lang angestellt. Schon im Juni 2017 hatte ich so viel zu tun, dass ich einen Gesellen eingestellt habe. Heute sind wir ein kleines Team, zu dem neben mir zwei Gesellen zählen, ein Lehrling, der nach dem Abschluss der Lehre als Geselle bleiben wird, und meine Frau, die im Büro arbeitet.

Wir betreuen im Umkreis von einer Stunde Anfahrt fast aussschließlich Privathaushalte in den Bereichen Heizung, Sanitär und Erneuerbare Energien. Wobei ich mich am liebsten ganz auf die Erneuerbaren Energien konzentrieren würde – die liegen mir besonders am Herzen.

Zurzeit sitzen wir mit dem Betrieb zur Miete im Ferdinand-Porsche-Ring 1 in 24963 Tarp. Doch das soll sich ändern: Wir wollen ein neues Betriebsgebäude bauen.

Welchen Ausbildungsweg hat unser Handwerker des Monats Mai 2020 beschritten?

Mein bester Freund hat nach der Schule eine Lehre zum Heizungsbauer begonnen. Nach einem Praktikum bei ihm im Betrieb gefiel mir der Job so gut, dass ich mich für den Beruf des Zentralheizungs- und Lüftungsbauers entschied. 2009 machte ich meinen Meister als Installateur und Heizungsbauer.

Haben Sie die Entscheidung jemals bereut?

Nein. Absolut nicht! Ich arbeite gerne in meinem Beruf. Ich gehe da echt drin auf: Es ist jedes Mal cool, wenn eine Baustelle fertig ist und ich weiß, dass ich einen Wechsel von alt auf neu möglich gemacht habe. Die täglich neue Aufgabe fordert mich heraus. Die Begegnungen mit den Menschen bringen mir Freude. Wobei ich mit zunehmender Auftragslage und wachsender Betriebsgröße immer häufiger im Büro zu tun habe. Da fehlt mir mitunter die Baustellenatmosphäre.

Wie kam es, dass Sie Paradigma-Partner wurden?

Ich habe schon als Geselle meine erste Solarthermie-Anlage von Paradigma installiert. Und war von Anfang sowas von der Technik überzeugt: Das AquaSolar System ist ohne Frage das effizienteste für den Winter und die Übergangszeiten, das derzeit am Markt ist. Daher setzte ich auch mit meinem eigenen Betrieb auf Paradigmas Solarthermie-Kollektoren: Ich verbaue nichts anderes. Das Gefühl, eine Solarthermie-Anlage fix und fertig zu installieren, ist schon großartig.

Wie gelingt es Ihnen, auch Ihre Kunden von der erneuerbaren Technologie Solarthermie zu überzeugen?

Ich besuche meine Kunden immer als Erstes, um mir von den Bedingungen vor Ort ein Bild zu machen und entsprechend zu beraten. Dann erst erstelle ich im Büro ein Konzept, das ich den Leuten dann hier auch vorstelle. Ich zeige ihnen an Modellen, wie die Solarthermie-Anlage funktioniert und beziffere die damit möglichen Einsparungen an Energie und Energiekosten. Wenn ich dann noch aufzeige, dass Solarwärme erstens die einzige Wärme ist, die nichts kostet – die Sonne schickt schließlich keine Rechnung – und zweitens bei ihrer Gewinnung keine klimaschädlichen Treibhausgase wie CO₂ emittiert werden, dann überzeuge ich fast immer.

Wie sieht’s denn derzeit aus: Sind die Kunden von unserem Handwerker des Monats Mai 2020 derzeit in Solarthermie-Kauf-Laune?

Bei uns hier oben im Norden auf jeden Fall. Ich habe im ganzen letzten Jahr drei Solarthermie-Anlagen verbaut. Im ersten Quartal 2020 waren es schon sechs. Darunter eine sehr große auf Sylt. Ich denke, dass das auch der Corona-Pandemie geschuldet ist: Die Leute sind coronabedingt viel daheim und beschäftigen sich in ihrer Freizeit in Haus und Garten. Da kommen offensichtlich so manche auf die Idee, die Haustechnik zu optimieren, um unabhängiger von fossilen Brennstoffen zu werden und Kosten zu sparen. Und eine Investition in die Solarthermie-Anlage bringt nicht nur sinkende Energiekosten, sondern erhöht auch den Wert des Hauses an sich.

Sie haben gerade eine große Solarthermie-Anlage auf Sylt installiert. Haben Sie ein paar Eckdaten für uns?

Selbstverständlich: Wir haben auf dem Dach des Wirtschaftshauses des Zeltlagers “Strandläufernest”, das von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) getragen wird, eine 48 Quadratmeter große Solarthermie-Anlage installiert. Die soll künftig vor allem für Warmwasser im Camp sorgen, aber auch heizen. Das Projekt hat uns vier Wochen beschäftigt – unter erschwerten Bedingungen: Zum einen macht es einen großen Unterschied, ob man auf dem Festland oder einer Insel baut, auf die man mit dem Autozug fahren muss. Wir mussten das ganz penibel planen, denn was an Material oder Werkzeug nicht auf der Baustelle war, konnte nicht mal eben so schnell besorgt werden wie auf dem Festland. Auch die Entsorgung von Müll gestaltete sich schwieriger als gedacht. Zum anderen mussten wir uns auch den jeweiligen Maßnahmen anpassen, die gegen die Corona-Pandemie ergriffen wurden. Während meine beiden Kollegen anfangs auf Sylt übernachtet haben, fuhren sie später täglich morgens auf die Insel und abends wieder runter, weil wir besorgt waren, dass sie dort festsitzen würden, wenn die Insel dicht gemacht würde.

Sie selbst haben daheim den Betrieb am Laufen gehalten?

Ja. Wir waren gute vier Wochen auf der Sylter Baustelle beschäftigt. Ich bin regelmäßig hingefahren, hatte aber auch den schönsten Grund der Welt, hier vor Ort zu bleiben: Ich bin im März zum ersten Mal Vater geworden.

Herzlichen Glückwunsch unserem Handwerker des Monats Mai 2020!

Dankeschön.

Timo Carstensen, hätten Sie Lust, uns die Anlage auf Sylt als “Projekt des Monats” ausführlich vorzustellen?

Das mach ich sehr gerne!

Sehr schön! Dann sagen wir an dieser Stelle Danke dafür, dass Sie sich trotz voller Auftragsbücher und Windeln heute die Zeit für unser Interview genommen haben!

Foto: Timo Carstensen