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Heizkörper reinigen – so geht’s richtig!

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Bis zu 30 Prozent weniger Leistung bringen Heizkörper, die verschmutzt sind. Doch nicht nur das: Staub, der sich im Heizkörper sammelt, verschlechtert auch das Raumklima und gefährdet die Gesundheit. Die in beheizten Räumen eh schon recht trockene Raumluft wird mit dem Staub vom Heizkörper noch unangenehmer – insbesondere für Allergiker. Wir erklären euch hier, warum es sich lohnt, den Heizkörper zu reinigen. Dazu gibt’s von uns praktische Tipps zum Heizkörper richtig reinigen.

Inzwischen sind hierzulande wohl in allen Innenräumen, öffentlichen wie privaten, die Heizungen aufgedreht worden. Wem beim ersten Heizen auffiel, dass die Heizkörper irgendwie müffeln, also einen unangenehmen Geruch verbreiten, der sollte diesem unbedingt auf den Grund gehen.

Oft werden die Heizkörper beim Hausputz nämlich vernachlässigt. Und so sammelt sich teils über Monate hinweg Staub in den Heizkörpern, so dass sich zwischen Blechen, Platten, Lamellen, Röhren und Rippen eine dicke Staubschicht bildet. Wer sich fragt, wie die unansehnlichen Staubflusen (auch Staubmaus oder Wollmaus genannt) überhaupt in die Heizkörper kommen, sollte wissen, was Hausstaub ist und wie er sich bildet.

Wissenswertes zu Hausstaub

Etwa sechs Milligramm Staub würden sich pro Quadratmeter täglich bilden, schreibt die Wikipedia. Hausstaub stamme demnach aus unterschiedlichen Quellen und bestehe deshalb aus vielen verschiedenen Stoffen:

Hausstaubquellen

  • Hautschuppen von Menschen und Haustieren
  • Haare von Menschen und Haustieren
  • Fasern und Fussel von Kleidung, Wohntextilien und Möbelstoffen
  • Pflanzenpartikel
  • lebende und tote Hausstaubmilben und ihr Kot
  • lebende und tote Bakterien, Viren, Schimmelpilze, Rädertierchen
  • Spinnweben und Reste der Beutetiere der Spinne
  • Überreste (Leichen, Häutungsreste, Kot) sonstiger Kleinstlebewesen
  • Schadstoffe wie Weichmacher aus Bodenbelägen
  • Gesteinskörnchen (sogenannter verfrachteter Staub aus Vulkanausbrüchen, von Erosionseffekten und von Verwehungen, kosmischer Staub)
  • Feinstaub (Luftverschmutzung, Partikelneubildung aus Vorläufern in der Atmosphäre, Seesalz durch Gischt, verfrachteter Ruß aus Diesel­abgasen und von Waldbränden, Toner aus Laserdruckern und Kopierern)

Ballen sich Staub- und Schmutzpartikel zusammen, wenn Wind oder ein Luftzug über eine verstaubte Fläche streicht, entstehen Staubflusen. Dabei spielt auch die elektrostatische Aufladung der Partikel eine Rolle, vor allem bei Kunstfasern und starker Sonneneinstrahlung sowie bei trockener Luft in geheizten Räumen.

Ganz wichtig: Hausstaub enthält häufig Schadstoffe wie Holzschutzmittel, Weichmacher, Flammschutzmittel, Biozide und Schwermetalle, die sich laut der Wiki leicht an Staubpartikeln festsetzen. Das Umweltbundesamt von Österreich schreibt in einer Studie, dass Hausstaub als Indikator für die Belastung von Innenräumen mit Chemikalien gelte.

Bestwerte für gesunde Raumluft

Damit ihr auch wisst, was gute Raumluft auszeichnet, kommen hier die Bestwerte dafür:

  • Raumtemperatur: 19 bis 21 Grad Celsius (°C) in Wohnräumen und 16 bis 18 °C in Schlafräumen
  • Luftfeuchtigkeit: 40 Prozent und 60 Prozent
  • Sauerstoffgehalt (O2): 21 Prozent
  • Kohlendioxidgehalt (CO2): maximal 0,04 Prozent

9 gute Gründe fürs Heizkörperputzen

  1. Ein schmutziger Heizkörper sieht unansehnlich Auch wenn Schmutz und Staub zunächst nicht offensichtlich sind – früher oder später zeigen sich Flusen.
  2. Hartnäckiger Schmutz kann im Heizbetrieb „einbrennen“ und lässt sich dann kaum noch entfernen.
  3. Schmutz und Staub – und damit auch daran gebundene Schadstoffe – aus den Heizkörpern gelangen beim Heizen ständig in die Raumluft. Das riecht und fühlt ihr früher oder später. Wohlgefühl kommt in trockener Luft, die auffällig nach Heizen riecht, nicht auf.
  4. In der von Natur aus meist trockeneren Heizungsluft leiden zuallererst die Schleimhäute von Augen, Nase und Mund: Sie trocken schneller und leichter aus.
  5. Die Schmutz- und Staubpartikel können die Schleimhäute von Augen, Nase und Mund reizen. Schlimmstenfalls jucken und brennen einem dann die Augen oder tränen sogar. Im Hals kratzt es.
  6. Ihr müsst auch wissen, dass in trockener Raumluft sowieso schon besonders viele Staubpartikel unterwegs sind, denn es fehlt der Luft an Wasserdampf, der den Staub binden könnte. Vor allem Allergiker, die auf den Kot von Hausstaubmilben reagieren, leiden darunter besonders. Staub vom Heizkörper verschärft die Situation.
  7. Hinzu kommt, dass Krankheitserreger wie Viren und Bakterien die umherschwebenden Staubpartikel in der trockenen Heizungsluft wie eine Art Lufttaxi benutzen. Das erklärt auch, warum man sich bei trockener Luft eher mal infiziert. Landen die Mikroben auf den von der Heizungsluft trockneren Schleimhäuten (siehe Punkt 2), die deshalb ihre Schutzfunktion nicht mehr wie geplant erfüllen, haben Erreger leichtes Spiel, euren Körper zu entern.
  8. Schmutz und Staub können die Funktionstüchtigkeit der Heizkörper beeinträchtigen. Einerseits lassen sich Thermostate und Entlüftungsventile dann womöglich schwerer bedienen. Andererseits werden sehr stark verschmutzten Heizkörpern bis zu 30 Prozent Heizleistungsverlust angerechnet. Das merkt ihr spätestens bei einer entsprechend höher ausfallenden Heizkostenabrechnung.
  9. Wer mehr heizt, weil der Heizkörper einen schmutzbedingten Leistungsabfall hat, verbraucht mehr Heizenergie und verursacht insbesondere beim Verbrennen fossiler Brennstoffe auch mehr CO2-Emissionen.

Jetzt, wo jedem klar sein sollte, dass er mit dem Heizkörperreinigen Gesundheit, Umwelt und Portemonnaie schont, geht es um praktische Fragen. Zum Beispiel:

Wann solltet ihr die Heizkörper reinigen?

Mindestens ein Mal im Jahr solltet ihr eure Heizkörper in Wohnräumen reinigen, zum Beispiel direkt vor Beginn der Heizsaison. Für Heizkörper in der Küche ist häufigeres Putzen angesagt: Denn dort bildet sich der küchentypische Fettfilm, der besonders hartnäckig haftet und seinerseits Staub und Schmutz anzieht. Auch in Raucherhaushalten ist häufigeres Heizkörperreinigen ratsam: Das Nikotin setzt sich aggressiv fest und beeinträchtigt die Optik der Heizkörper.

Grundsätzlich gilt: Je häufiger ihr eure Heizkörper putzt, desto weniger Staub und Schmutz sammeln sich daran sowie darin an und desto leichter lassen sich diese entfernen.

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Weitere Informationen

 

Tipps & Tricks: Wie könnt ihr eure Heizkörper reinigen?

Das Warum und das Wann sind inzwischen geklärt. Jetzt geht es ums wie. Ein normal verstaubter Heizkörper lässt sich mit haushaltüblichen Putzutensilien reinigen.

Normal verschmutzte Heizkörper: trocken putzen

  • Sichtbaren und gut erreichbaren Schmutz und Staub könnt ihr mit Hilfe von handelsüblichen Staubwedeln vom Heizkörper entfernen. Je nach Heizkörpertyp (Plattenheizkörper, Röhrenheizkörper oder Rippenheizkörper) gibt es dafür typspezifische Staubwedel zu kaufen, zum Beispiel Lamellenbürsten.
  • Hier rät man dazu, ein Seil zu nehmen und es mit einem Lappen so zu umwickeln, dass ihr das Ganze anschließend bequem zwischen den einzelnen Heizkörperröhren oder Rippen hin und her beziehungsweise auf und ab ziehen könnt.
  • Nutzt auch den Staubsauger, um die Heizkörper zu reinigen. Viele Geräte haben extra flache Aufsätze, um auch an enge Stellen zwischen den Heizkörperplatten, Röhren oder Rippen zu gelangen.
  • Greift bei Heizkörpern, wo Staub und Schmutz sich an Stellen festsetzten, an die ihr nur schlecht bis gar nicht rankommt, gerne auch zu einem Föhn. Damit blast ihr alles, was locker sitzt, aus den noch so feinsten Rillen und entlegensten Ecken. Wichtig: Damit die Flusen euch dabei nicht um die Ohren fliegen, hat es sich bewährt, ein feuchtes Tuch unter den Heizkörper zu legen, an dem sie haften bleiben.
  • Bei hartnäckigen Verschmutzungen hilft eine weiche Bürste, diese zu lösen.
  • An schwer zugängliche Stellen kommt ihr mitunter auch mit langen Borstenpinseln.

Stark verschmutzte Heizkörper: feucht putzen

  • Hat ihr einen Dampfreiniger? Der ist ein kräftiges Putzmittel bei Heizkörpern, die stark verschmutzt sind. Soll er zum Einsatz kommen, empfehlen wir euch allerdings, die Wand hinter dem Heizkörper und den Boden darunter mit einem Tuch oder einer Pappe zu schützen. Andernfalls würde der im Dampf feuchtgewordene Schmutz sich dort absetzen. Ganz wichtig nach dem Dampfreinigen ist es, den Heizkörper abzuwischen.
  • Gut zu wissen: Mitunter löst sich der Lack von Heizkörpern, wenn ihr einen Dampfreiniger einsetzt.
  • Grundsätzlich sind warmes Wasser und ein Spritzer Spülmittel gut geeignet, um Heizkörper feucht zu putzen.

Lohnt sich das Heizkörperreinigen vom Fachmann?

Bei extrem verschmutzten Heizkörpern lohnt es sich aus oben genannten Gründen, die Reinigung derselben einem Fachmann zu überlassen. Der hat professionelles Putzzeug und geeignete Putzmittel dabei und geht erfahren zu Werk. Guckt ihr ihm dabei über die Schulter, könnt ihr euch sicher so manche Putzmethode abschauen. Fragt den Fachmann fürs Heizkörperreinigen auch nach Tipps und Tricks – bestenfalls erspart ihr euch so einen weiteren Besuch des Dienstleisters und nehmt das Putzzeug beim nächsten Mal selbst in die Hand.

Foto: giftgruen/photocase