Heizen mit Holz

Holzenergie: Verbändebündnis fordert sachgerechte Information vom UBA

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Holzenergie darf nicht zum Kampagnenthema des Umweltbundesamtes (UBA) werden! Das fordert ein Verbändebündnis der Forst-, Holz- und
Energiewirtschaft vom Umweltbundesamt (UBA). Wir informieren euch über die Hintergründe dieser Forderung.

Das UBA hatte laut der zugehörigen Pressemeldung Anfang Juli eine Zusatzbefragung aus der Umweltbewusstseinsstudie 2020 zum Thema „Heizen mit Holz“ veröffentlicht. Die in der Umfrage geäußerten positiven Ansichten zur Holzenergie interpretierte das UBA demnach als einen Mangel an Information. Es habe deshalb Aufklärungskampagnen vorgeschlagen, um die seiner Ansicht nach falsche positive Wahrnehmung der Holzenergie zu korrigieren.

Verbändebündnis fordert: Keine sachfremde Kampagnenarbeit zu Holzenergie

In einem gemeinsamen Schreiben an den Präsidenten des UBA  widersprechen nun sechs Verbände der Forst-, Holz- und Energiewirtschaft den Schlussfolgerungen des Umweltbundesamtes. Sie rufen zu einer sachlich ausgewogenen und lösungsorientierten Debatte auf. Gleichzeitig warnt das Verbändebündnis davor, Holzenergie als Kampagnenthema zu verwenden.

Das Schreiben wird von folgenden Verbänden getragen:

  • AGDW – Die Waldeigentümer e.V.,
  • Deutscher Energieholz- und Pellet-Verband e.V. (DEPV),
  • Deutsche Säge- und Holzindustrie e.V. (DeSH),
  • Fachverband Holzenergie (FVH) im Bundesverband Bioenergie e.V. (BBE),
  • Familienbetriebe Land und Forst e.V.
  • sowie Industrieverband Haus-, Heiz und Küchentechnik e.V. (HKI).

Die Verbände schreiben: „So sehr wir es begrüßen, dass das Umweltbundesamt sich mit dem Thema ‘Heizen mit Holz’ beschäftigt, so erstaunlich finden wir doch die daraus gezogene Schlussfolgerung, die positiven Einstellungen in der Bevölkerung auf mangelnde Kenntnisse sowie
Fehlannahmen zurückzuführen, denen mit öffentlichkeitswirksamen Aufklärungs- und Informationskampagnen zu begegnen sei. Der pauschalen Unterstellung von Unkenntnis und Fehlannahmen widersprechen wir.“

Die Verbände warnen deshalb davor, Holzenergie als Kampagnenthema zu verwenden.

Wörtlich heißt es in dem gemeinsam getragenen Schreiben: „Als staatliche Behörde unterliegt das UBA einer besonderen Verantwortung in Punkto Informations- und Aufklärungsarbeit, die nicht zu sachfremder
Kampagnenarbeit missbraucht werden darf.“ Stattdessen fordern die Verbände eine sachlich ausgewogene und lösungsorientierte Informationsarbeit des UBA ein.

Auch UBA-Zahlen belegen, dass Holz CO2 einspart

Mit Blick auf die Kritik des UBA zur Wahrnehmung der Holzenergie als Klimaschutztechnologie weisen die Verbände darauf hin, dass die vom UBA selbst veröffentlichten Zahlen jährliche Treibhausgaseinsparungen mit der energetischen Holznutzung in Höhe von rund 34 Millionen Tonnn (t) CO2 ausweisen.

Den vom Umweltbundesamt erwähnten Aufklärungsbedarf sehen die Verbände aus fachlicher Sicht damit nur bei dem fundamentalen Unterschied zwischen

  • biogenen CO2-Emissionen, die sich im Kreislauf Biosphäre-Atmosphäre befinden,
  • und fossilen CO2-Emissionen.

Auch mit Bezug zu Feinstaubemissionen sehen die Verbände keinen Mehrwert einer Öffentlichkeitskampagne, sondern schlagen im Sinne weiterer Feinstaubreduktionen vor, dass das UBA sich für Forschung und Innovation, sowie die Modernisierung und effiziente Holzenergienutzung einsetzen sollte. „Stattdessen wäre eine Information zum technischen Fortschritt im Bereich der Emissionsreduktion sowie der Austausch und das Nachrüsten von Geräten, die nicht dem Stand der Technik entsprechen, zielführender“, heißt es in dem Brief der Verbände ans UBA weiter.

Energetische Holznutzung unverzichtbar für Waldpflege und Waldumbau

Die Verfasser betonen zudem, dass die energetische Holznutzung

  1. eine unverzichtbare Voraussetzung für Waldpflege und Waldumbau sei,
  2. breit und zeitnah zur Verfügung stünde sowie
  3. kostengünstig im Einsatz sei.

Damit sei die energetische Holznutzung angesichts der Dringlichkeit beim Klimaschutz eine wichtige Option.

Foto: Doreen Brumme