pandemiebedingte Mehrkosten Energie

Pandemie, Homeoffice & Energiekosten: satte Nachzahlungen erwartet

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Vielen privaten Haushalten drohe eine Nachzahlung für Strom, Heizung und Wasser. Das teilt die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online mit. Laut einer Analyse sei wegen der Pandemie der Energieverbrauch in privaten Haushalten im vergangenen Jahr deutlich gestiegen: Für Strom müsse ein durchschnittlicher Haushalt mit Mehrkosten von 50 Euro rechnen (5 Prozent), fürs Heizen mit 30 Euro (2 Prozent). Die erhöhten Energiekoste ergäben sich demnach aus der im Vergleich zum Alltag ohne Pandemie längeren Anwesenheit daheim. Auch der Wasserverbrauch habe co2online zufolge zugenommen: um rund 7 Prozent (10 Euro).

2, 5 und 7 Prozent klängen marginal, seien aber relevante Mehrausgaben. Mehr noch: Man könne davon ausgehen, dass die tatsächlichen Mehrausgaben noch deutlich höher lägen. Denn die erhobenen Daten stammten aus mehr als 13.000 Datensätzen von Haushalten, die ihren Energieverbrauch regelmäßig testen würden, also bereits für das Thema sensibilisiert seien. Wenn allein diese pandemiebedingt schon 90 Euro mehr ausgeben würden, komme ein Durchschnittshaushalt auf weit mehr Mehrausgaben. Das sagt Tanja Loitz gegenüber der Presse. Die Geschäftsführerin von co2online erklärt weiter, dass die vergleichsweise geringen Kostensteigerungen und Mehrverbräuche fürs Heizen dadurch begründet seien, dass für den Großteil der Heizperiode noch keine Corona-Beschränkungen galten und der Herbst 2020 besonders mild gewesen sei.

Bis zu 75 Prozent der privaten Haushalte mit höherem Energieverbrauch und Mehrkosten

Von den pandemiebedingten Mehrkosten für Energie und Wasser seien aber nicht alle Haushalte betroffen, wie die Analyse von co2online zeigt:

  • Am größten sei der Anteil der Mehrverbraucher beim Wasser mit 75 Prozent.
  • Beim Strom seien es demnach 71 Prozent,
  • beim Heizen rund 59 Prozent.

Genaue Gründe für den Mehrverbrauch an Energie und Wasser

Nach den genauen Gründen für den Mehrverbrauch an Energie und Wasser habe co2online nach eigenen Angaben eine Umfrage mit 1.220 Beteiligten ausgewertet. Zwei Drittel der Befragten hätten bestätigt, mehr Strom verbraucht zu haben. Bei 63 Prozent sei der Stromverbrauch gestiegen, bei 8 Prozent gesunken, bei 26 Prozent unverändert geblieben. 3 Prozent gaben an, nicht zu wissen, wie sich ihr Stromverbrauch während der Pandemie geändert habe. Die ausführlichen Ergebnisse könnt ihr euch hier anschauen.

  • Demnach hätten 77 Prozent der befragten Verbraucher im Homeoffice den Computer oder Laptop häufiger genutzt.
  • 66 Prozent der Befragten hätten öfter daheim gekocht.
  • 59 Prozent hätten ihre Freizeit überwiegend an elektrischen Geräten oder online verbracht.
  • 58 Prozent seien mit mehr Personen zuhause gewesen.

Unsere besten Tipps zum Heizkosten sparen findet ihr hier

Über die Analyse zu den pandemiebedingten Mehrkosten für Energie und Wasser

Grundlage der Datenanalyse von co2online sind 13.450 Datensätze aus den Jahren 2019 und 2020.

Über co2online

Die gemeinnützige co2online GmbH setze sich nach eigenen Angaben dafür ein, den klimaschädlichen CO2-Ausstoß zu senken. Seit 2003 würden die Energie- und Kommunikationsexperten von co2online demnach privaten Haushalten helfen, ihren Strom- und Heizenergieverbrauch zu reduzieren. Mit onlinebasierten Informationskampagnen, interaktiven EnergiesparChecks und Praxistests motiviere co2online Verbraucher, mit aktivem Klimaschutz Geld zu sparen. Die Handlungsimpulse, die die Aktionen auslösten, trügen nachweislich zur CO2-Minderung bei. Unterstützt werde co2online dabei von der Europäischen Kommission, dem Bundesumweltministerium sowie einem Netzwerk mit Partnern aus Medien, Wissenschaft und Wirtschaft.

Foto: www.co2online.de