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Paradigma verpackt Pakete plastikfrei!

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Heute gibt’s von uns eine sehr gute Nachricht: Wir verpacken im Versand Pakete plastikfrei – und damit ökologisch. So setzen wir bewusst ein Zeichen gegen die täglich steigende Plastikflut, die unsere Welt umspült. Im Interview erklärt Thorsten Borneck, Abteilungsleiter Qualitätsmanagement / Logistik im Hause Ritter Energie, unsere neue Verpackungsstrategie. Ihr erfahrt zum Beispiel, welche Vorteile Knüllpapier gegenüber Luftpolsterfolie bringt. Und natürlich ist Nachmachen erwünscht! Gutes Beispiel soll Schule machen!

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Unser Interview-Partner Thorsten Borneck, Abteilungsleiter Qualitätsmanagement / Logistik im Hause Ritter Energie, stellt die neue ökologische Verpackungsstrategie “Pakete plastikfrei” im Unternehmen vor: Foto: Melanie Schenk, Ritter Energie

Thorsten Borneck, wie viele Produkte versendet Ritter Energie per Paketversand?

Wir versenden durchschnittlich 160 Pakete am Tag, also 800 Stück pro Woche, 3.200 Pakete im Monat und bis zu 40.000 Standard- und Express-Sendungen im Jahr.

Welche Produkte sind das beispielsweise, die per Paket das Haus verlassen?

Es werden häufig folgende Produkte über unsere Paketdienste versendet:

  • Flammrohre 10 bis 20 kW und 25 bis 32 kW, diese fallen in die Kategorie „groß Pakete“.
  • Innendeckel komplett 36 bis 56 kW für die Pelletheizung Peletti, dieser fällt mit 18,5 Kilogramm (kg) Gewicht in die Kategorie „schweres Paktet“ .
  • Klein und leicht sind dagegen zum Beispiel Zweiwege-Zonenventil SF15-2, 15 mm, und Strömungsschalter FST-25 230 V G1″.

Die hier von mir beispielhaft aufgeführten Produkte werden in Kartons versendet.

Wir haben aber auch noch Produkte wie Fühler, Speicherkarten oder Dichtungen, die wir, wenn sie einzeln bestellt werden, in Kartonumschlägen verpacken und versenden.

Worauf kommt es bei der Verpackung für den Paketversand besonders an?

Die Verpackung sollte die Produkte so schützen, dass sie ihren Bestimmungsort unbeschadet erreichen und dennoch sollten so wenig wie möglich Verpackungsmaterialien zum Einsatz kommen.

MIt der Umstellung der Polsterung haben wir bessere Möglichkeiten zum Schutz der Produkte bekommen:

  • Eine Methodik ist die Überkreuzpolsterung: Hier werden zwei Polster der gleichen Länge mittig über Kreuz auf den Karton gelegt und das zu verschickende Produkt wird sanft in den Karton gedrückt, wobei es automatisch rundherum eingewickelt wird. Mit dem überstehenden Polster kann es von oben geschützt werden.
  • Bei der Schnecken-Methode wird aus einem langen Stück Papierpolster eine große Schnecke geformt, die fest in den Verpackungskarton gedrückt wird. Anschließend wird der zu versendende Gegenstand leicht in die Mitte gedrückt, wobei sich das Papierpolster an die Form des Gegenstands anpasst. Der gleiche Vorgang kann für das Deckpolster wiederholt werden.
  • Oder wir füllen einfach nur die Hohlräume zwischen den Produkten mit Verpackungsmaterial aus.
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Mit der alten, umweltunfreundlichen Luftpolsterfolie ist Schluss. Ritter Energie versendet Pakete künftig nicht mehr damit, sondern stattdessen mit umweltfreundlichen Knüllpapier. Foto: Melanie Schenk, Ritter Energie

Bislang wurde viel in Luftpolsterfolie verpackt – damit ist jetzt Schluss: Wie viel m2 Luftpolsterfolie werden künftig ungefähr eingespart?

Wir sparen rund 21.000 m² PE-Folie pro Jahr ein. Das entspricht einer Fläche von zwei Fußballfeldern.

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Die Lieferscheintasche ist künftig nicht mehr aus umweltunfreundlichen Plastik, sondern aus Papier. Foto: Melanie Schenk, Ritter Energie

Pakete plastikfrei versenden – welche neuen Verpackungsmaterialien kommen künftig zum Einsatz?

Außer den bereits eingesetzten Kartons aus Pappe und unserem Nassklebeband aus Papier kommen zukünftig Materialien wie

  • Knüllpapier,
  • Papierbeutel für Kleinteile,
  • Kartonumschläge in verschiedenen Größen
  • und bald auch die Lieferscheintasche aus Papier

zum Einsatz.

Woraus besteht das Knüllpapier und welche praktischen und ökologischen Vorteile hat es gegenüber der Luftpolsterfolie?

Das Papierpolster besteht aus 100 Prozent (%) Recyclingpapier und ist:

  • zu 100 % recycelbar
  • zu 100 % biologisch abbaubar
  • pH-neutral
  • frei von Chemikalien oder Öl-basierten Produkten

Nach Herstellerangaben stammt das Papier zudem aus geprüften nachhaltigen Quellen. Bei der Produktion verbrauche man demnach bis zu 60 % weniger Energie und Wasser als bei der Produktion von sogenanntem Kraft-Papier. Zudem entspricht das Papier den europäischen Verpackungsregularien und ist nach ISO 14001 zertifiziert.

Die Methoden zum Einsatz von Papierpolstern sind vielfältig. Oft ist es schwierig, die richtige Balance zwischen Zeitaufwand und Materialeinsatz zu finden. Mit den einfachen Anwendungstechniken kann jedoch der Spagat zwischen Schutz und Effizienz einfach gelöst werden.

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Die neuen Kartonumschläge sind umweltfreundlich und schützen Kleinteile. Foto: Melanie Schenk, Ritter Energie

Was bewog Ritter Energie, die Verpackungsstrategie zu ändern?

Es gibt zwei Gründe, die uns zum Umdenken bewogen haben:

  1. Erstens natürlich ganz klar der Umweltaspekt. Es wird viel zu viel Müll produziert und wir als Ritter Energie wollen dem entgegen wirken!
  2. Zweitens ist uns natürlich auch sehr wichtig, das die Produkte in der richtigen Menge und der richtigen Qualität bei unseren Kunden ankommen. Da die Luftpolsterfolie aufgrund ihres Aufbaues den Produkten nur einen begrenzten Schutz geboten hatte, haben wir uns für Papierpolster in Form von Knüllpapier entschieden.

Heißt das, Ritter Energie verpackt jetzt plastikfrei?

Ja und Nein – wir als Ritter Energie wollen kein Plastik zusätzlich in den Umlauf bringen. Jedoch sind einige Produkte seitens unserer Vorlieferanten in Kunststoff verpackt. Daher kann man sagen: Wir im Paketversand von Ritter Energie verpacken jetzt plastikfrei!

Pakete plastikfrei – die Verpackungswende von Plastik auf Papier beim Paketversand ist geglückt – was kommt als Nächstes dran?

Als Nächstes wollen wir mit der Einführung von Scannern bei der Kommissionierung auf den Ausdruck von Transportaufträgen verzichten. Sprich: Wir steuern auf die papierlose Logistik zu.

Des Weiteren versuchen wir, immer mehr umweltschonende Materialien im Versand einzusetzen. Wir werden zukünftig bei der Konfektionierung von Produkten ebenfalls darauf achten, das Plastik mehr und mehr  zu verbannen. Natürlich nur da, wo es auch sinnvoll ist – manchmal kann man es aus sicherheitstechnischen Gründen nicht vermeiden, zum Beispiel beim Transportschutz bei Paletten oder bei elektronischen Komponenten.

Fotos: Melanie Schenk, Ritter Energie