Das erste Lieblingsprojekt unseres frisch gekürten Handwerkers des Monats, Hans-Jürgen Bulter aus dem nordrhein-westfälischen Dülmen, ist ein Einfamilienhaus, dessen Heizungsanlage im Frühjahr 2014 modernisiert wurde. Hier stellen wir Euch das Projekt näher vor. Los geht’s!
Die Eheleute Horst und Annette Scotland beheizten das von ihnen beiden bewohnte Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von 230 Quadratmetern bislang mit Hilfe einer Ölheizung. Die war längst veraltet.
Etwas Neues sollte her. Eine neue Heizungsanlage, die man selbst auch noch nutzen konnte. Gleichzeitig sollte sich die Investition lohnen und den Wert des Gebäudes erhöhen. Und außerdem wollten die Scotlands künftig ein gutes Gefühl haben, wenn sie ihre Heizung einschalten – kurz: Sie wollten umweltfreundlich heizen ohne auf Komfort verzichten zu müssen.
Und deshalb besuchte das Dülmener Ehepaar eine der Informationsveranstaltungen, die unser Handwerker des Monats, Hans-Jürgen Bulter, in seinem Meisterbetrieb für Sanitär- und Heizungstechnik mit dem Schwerpunkt ökologische Heiz- beziehungsweise Energietechnik in der Dülmener Marktgasse 6 regelmäßig veranstaltet.
Allein von dem Vortrag fühlten sich Horst und Annette Scotland gut informiert. In einem persönlichen Beratungsgespräch vertieften sie ihr Wissen und fällten eine Entscheidung: Bulter Solar wurde mit der Heizungsmodernisierung beauftragt.
Vorher: Öl und veraltete Heizungsanlage, nachher: Pelletskessel und Solaranlage
Anfang April 2014 baute Handwerksmeister Bulter mit seinem Team die alte Ölheizungs-Anlage der Scotlands aus. Sie wurde von einer Holzpellet-Heizung ersetzt, die mit einer Solarthermie-Anlage kombiniert wurde. Bei den Komponenten aus dem Hause Paradigma handelte es sich um die PELLETTI III und Aqua-Plasma-Kollektoren. Die Bruttokollektorfläche der Kollektoren beträgt 10,02 Quadratmeter. Der Jahresertrag der Anlage beläuft sich auf 4.500 Kilowattstunden.
Für die Heizungsmodernisierung mit Pelletskessel und Solaranlage nahm die Scotlands Fördermittel der BAFA in Anspruch.
Bis heute ist das Ehepaar Scotland von der kompetenten Beratung und der Termintreue bei den Modernisierungsarbeiten begeistert: “Das ging alles zügig und sauber vonstatten”, sagt Horst Scotland.
Vergleich: Vorher-nachher-Verbrauch von Brennstoff
Mit der alten Heizungsanlage hatten Horst und Annette Scotland einen jährlichen Brennstoffbedarf von etwa 48.000 Kilowattstunden. Dank effizientem Pelletskessel und Solaranlage konnten sie diesen Bedarf auf 25.000 Kilowattstunden pro Jahr reduzieren.
Das ist eine Einsparung von 48 Prozent durch die Kombination aus Pelletskessel und Solaranlage, also fast die Hälfte. Bedenkt man zudem die günstigen Preise für den Brennstoff Holzpellets und das grüne Gefühl, lohnt sich die Modernisierung. Das sehen auch die Scotlands so. “Bei den Terminen zur Nachbetreuung sehe ich zufriedene Kunden”, sagt Hans-Jürgen Bulter.
Das Projekt des Monats im Überblick:
Projekt 1 des Monats Februar 2016 - Einfamilienhaus in Dülmen
Anlagengröße: | 2 Kollektoren á 5,01 Quadratmeter: 10,02 Quadratmeter | Maximaler Kollektorertrag laut Solar Keymark Würzburg 50°: 3.312 kWh/Kollektor |
Kollektoren | Aqua Plasma 19/50 | gesamt 6.624 kWh maximaler Kollektorertrag/Jahr |
Ausrichtung: | k.A. | |
Pufferspeicher: | k.A. | |
Heizung: | Pelletkessel PELLETTI III | |
Alte Heizung: | Ölheizung | Verbrauch vorher: 48.000 kWh/a |
Trinkwassererwärmung: | ja | |
Heizungsunterstützung: | ja | |
Beheizte Fläche: | 230 m² | Baujahr der Anlage: 2014 |
Energiebedarf: | Vorher: 48.000 kWh/a | Nachher: 25.000 kWh/a |
Gesamteinsparung: | 48 % | Energieausweis: nein |
Ertrag/Jahr: | 4.500 kWh | Tatsächlicher solarer Deckungsgrad (%): 18% |
Ausführender Betrieb: | Bulter GmbH, Marktgasse 6, 48249 Dülmen, Telefon: 0 25 94 / 57 36, Telefax: 0 25 94 / 39 07, E-Mail: info@nullbulter-solar.de, www.bulter-solar.de |
Fotos: Bulter GmbH
Wahnsinn!!! 48% das kann ich ja fast nicht glauben. Wie kann es sein, dass hier nach der Heizungssanierung so ein großer Erfolg erzielt werden konnte?
Da wird das Gesamtkonzept ausschlaggebend gewesen sein. Brenner vorher ineffizient, hohe Abgasverluste. Brenner nachher hocheffizient, Heizkreise optimiert, sehr wahrscheinlich wurde auch erst jetzt ein hydraulischer Abgleich gemacht. Solarer Nutzen von 4500 kW sind fast schon 10% und Wechsel der Anlage von alt auf neu spart auch oft um die 30%. Der “Rest” von 10% sind wahrscheinlich viele kleinere Optimierungen.
…und ein mäßiger Winter 2014/2015.
Die genannten 48.000 kWh sind wahrscheinlich ein Mittelwert aus den letzten 5-10 Jahren, die 25.000 aus 2014 auf 2015. Schwankungen von 30% im Energieverbrauch sind durchaus möglich zwischen dem kältesten Jahr und dem wärmsten Jahr.
Wahrscheinlich wird die mittlere Einsparung bei ca. 30-40% liegen. Das sind dann 10% Einsparung wegen Solar, 5% weniger Warmwasserspeicherverlust, 10-20% effektiverer Kesselwirkungsgrad und ca. 5% über die Hydraulik und sonstiges.
So kommt man auf die 30-40% und wenn der Winter warm ist sind es dann auch mal 10-20% weniger Heizenergie die man benötigt.
Hallo Tom,
deine Analyse gefällt mir.
Die Einsparungen infolge Kesseltausch würde ich allerdings tendenziell höher ansetzten. Mein Altkessel hatte Abgastemperaturen von 200 Grad, mein neues Brennwertgerät nur noch 35 Grad.
Ansonsten stimme ich dir zu. Endgültige Vergleiche zwischen alt und neu wären nur im Langzeitvergleich wirklich aussagekräftig. Die Momentaufnahme ist jedoch auf jeden Fall ein “Hingucker” und motiviert vielleicht den ein oder anderen “Altanlagen”besitzer über eine Modernisierung zumindest nachzudenken ;-).
Hallo!
Beim Vergleich der Heizgradtage in den Heizperioden 2013/2014 und 2014/2015 kann man ablesen, dass 2013/2014 durchschnittlich sogar um 0,7° pro Tag wärmer war als das darauf folgende Jahr.
2013/2014 = 6,8°
2014/2015 = 6,1°.
Demnach ist die Einsparung sogar >48%.
Hallo! Ich hab jetzt die gesammelten Jahreswerte und auch mit dem Handwerker nochmal telefoniert. Ihr liegt völlig richtig und ich werde dem Thema inklusive der Jahreswerte nochmal einen ganzen Artikel widmen. Es ist wirklich unglaublich. Kein Wunder, dass auch die Ölkesseltauscher mit krassen Werten aufwarten, das meiste liegt ja an der Drumherumoptimierung.
Solarthermie? Ich dachte, das Thema hätte sich bereits erledigt… ich würde keinen Cent in Solarthermie investieren, sondern nur in Photovoltaik. Gepaart mit einer intelligenten Steuerung (z.B. Loxone) kann man damit nämlich ebenfalls im Überschussbetrieb Warmwasser erzeugen, hat aber nicht das Problem, dass Wärme ungenutzt bleibt. Im Sommer ist der Warmwasserpuffer schnell voll, und die Sonnenenergie verpufft nutzlos am Dach. Bei Photovoltaik kann ich die Energie auch noch anders nutzen (Waschmaschine, Trockner, Geschirrspüler) und zur Not – d.h. wenn alle Geräte fertig sind und auch der Warmwasserpuffer voll geladen ist – speise ich Strom in’s Netz ein.
Hallo,
unter dem Aspekt der CO2 Reduktion ist das Ergebnis sensationell !! Die CO2 Emission beträgt nur noch 5,9% des ursprünglichen Wertes.
Anders herum ausgedrückt wurde mit dieser Maßnahme eine CO2-Reduktion von 94,1 % erreicht .(Grundlage: Wikipedia-Daten)
Um diese CO2-Reduktion durch eine energetische Sanierung der Gebäudehülle zu erreichen muss man sehr, sehr viel mehr Geld investieren.
Ins Verhältnis gesetzt ist die kombinierte Pellets-und Solarthermie-Anlage, bei geschätzten Kosten in Höhe von 30.000,00 €, ein echtes Schnäppchen.
Herzlichen Glückwunsch !!
U.C.