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Preisbremsen-Aus und höherer CO2-Preis: Wie teuer wird das Heizen 2024?

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Ruhe zum Jahresende? Nicht bei uns: In Deutschland sind bis weit in den Dezember wichtige energiepolitische Entscheidungen gefällt worden, die auch das Heizen im Jahr 2024 betreffen. Wir erklären euch hier kurz & knapp, was das beschlossene Aus für die Energiepreisbremsen und die mehr als ursprünglich geplante Erhöhung des CO2-Preises fürs Heizen 2024 bedeuten. 

Heizen 2024: Wie wirkt das Preisbremsen-Aus auf die Heizenergiepreise 2024?

Mit dieser Frage beschäftigte sich das Vergleichsportal Verivox. Nachdem das Bundesverfassungsgericht das zweite Nachtragshaushaltsgesetz 2021 am 15. November 2023 für nichtig erklärte (wir berichteten),  werden die sogenannten Energiepreisbremsen nicht wie geplant bis einschließlich März 2024 verlängert. Was Energiepreisbremsen sind und wie sie wirken, könnt ihr hier auf unserem Solarthermie-Blog nachlesen.

Nach ihrer Analyse haben die Preisvergleicher:innen von Verivox eine gute Nachricht für uns Wärmeverbraucher:innen:

Für die meisten Haushalte habe das Preisbremsen-Aus demnach nur einen geringen Effekt auf die Heizkosten. Das gelte demnach auch für die teure Grundversorgung. Dort würden die Jahreskosten

  • bei Strom unterm Strich um 5 Euro (0,3 Prozent),
  • bei Gas um 82 Euro (2,8 Prozent) steigen.

Die Heizgaspreise erhöhen sich im Schnitt um 1,1 Prozent

MIt dem Wegfall der ursprünglich bis Ende März 2024 verlängerten Gaspreisbremse würden die durchschnittlichen Heizgaskosten für einen Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden (kWh) von 2.397 Euro auf 2.423 Euro steigen. Das entsprevhe einer rechnerischen Mehrbelastung von 26 Euro oder 1,1 Prozent, schreibt Verivox.

Ein höheres Preisplus müssen Haushalte, die noch in der teuren Gas-Grundversorgung beliefert werden, hinnehmen. Hier steigen die Jahreskosten um 82 Euro von 2.895 Euro auf 2.977 Euro (2,8 Prozent).

Aus der Strompreisbremse kostet Haushalte im Schnitt 1 Euro

Die durchschnittlichen Stromkosten bewegen sich mit dem Aus der Preisbremse kaum, ist in der Pressemitteilung von Verivox weiter zu lesen:  Sie steigen von 1.413 Euro auf 1.414 Euro pro Jahr bei einem Verbrauch von 4.000 kWh. Das entspreche einem Kostenplus von 1 Euro.

Verivox weist darauf hin, dass neue Tarife bereits flächendeckend unter dem staatlichen Preisdeckel liegen und damit auch nicht von einer Verlängerung der Preisbremsen profitieren. Und die Mehrbelastung in der örtlichen Grundversorgung fällt demnach auch nur leicht höher aus. Hier steigen die Stromkosten von derzeit durchschnittlich 1.771 Euro auf 1.776 Euro. Das entspricht einem Plus von 5 Euro oder 0,3 Prozent.

Der Wegfall der Preisbremsen sei für die meisten Verbraucher:innen leicht zu verschmerzen. Denn der Energiemarkt habe sich längst erholt und viele Versorger:innen würden ihre Energiepreise zum neuen Jahr senken, sagte Daniel Puschmann, Chef des Vergleichsportals Verivox, gegenüber der Presse.

Der Kundschaft in älteren Verträgen rät er allerdings, jetzt dringend zu prüfen, ob ihr Tarif noch unter die Preisbremse fällt und gegebenenfalls in einen neuen Tarif zu wechseln. Denn Neukundentarife liegen Puschmann zufolge bereits flächendeckend weit unterhalb der Preisbremse.

Heizen 2024: Wie wirkt der höhere CO2-Preis auf die Heizenergiepreise 2024?

Der Bundestag beschloss nach einem politischen Hin und Her (nicht das erste in diesem Jahr – wir berichteten) Mitte Dezember nicht nur den Nachtragshaushalt für 2023, sondern auch eine höhere CO2-Preis-Erhöhung als ursprünglich geplant. Pro Tonne (t) ausgestoßenes Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) soll der CO2-Preis ab Januar 2024 45 Euro betragen – geplant waren 40 Euro pro t. Derzeit liegt er bei 30 Euro pro t.

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Mehr Informationen

Wichtig: Der CO2-Preis fällt unter anderem auf fossile Brennstoffe und Kraftstoffe (Benzin, Diesel) an, darunter auch auf fossiles Heizöl (alle Sorten: Normal/Standard als auch Super/Premium) und Heizgas. Die Einnahmen, die aus der CO2-Bepreisung resultieren, fließen in den Klima- und Transformationsfonds (KTF), aus dem unter anderem Klimaschutzprojekte finanziert werden.

Höherer CO2-Preis erhöht Heizkosten 2024

Verbraucher:innen müssen 2024 mit steigenden Sprit-, Öl- und Gaspreisen rechnen, berichtet die Nachrichtensendung Tagesschau (ARD) in ihrer Onlineausgabe.

So könnte der Liter Benzin zum Jahreswechsel 2023/24 um rund 4,3 Cent teurer werden. Diesel-Fahrer:innen müssten demnach mit einem Plus von rund 4,7 Cent rechnen. Bei beiden Angaben beruft sich die Tagesschau auf den Allgemeinen Deutschen Automobil-Club e.V. (ADAC).

Heizgas verteuert sich nach Berechnungen des Vergleichsportals Verivox um 0,39 Cent die kWh, Heizöl um 4,8 Cent pro Liter. Eine Musterfamilie mit einem Heizbedarf von 20.000 Kilowattstunden habe dadurch jährliche Mehrkosten von 78 Euro bei einer Gasheizung und 96 Euro bei einer Ölheizung. Bei diesen Angaben beruft sich die Nachrichtensendung auf das Vergleichsportal Verivox.

Bei Mietwohnungen werden die Kosten für die CO2-Abgabe zwischen Mieter:innen und Vermieter:innen aufgeteilt. Es gilt: Je schlechter das Haus gedämmt ist, desto größer ist der Anteil, den die Vermieter:innen übernehmen müssen.

Foto: Alejandro D – stock.adobe.com