Entwicklung des Solarwärmemarktes: Solarwärme Fahrplan

Prognosen für die Entwicklung des Solarwärmemarktes

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Mit dem Fahrplan Solarwärme setzt der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) auf eine gezielte Marktstrategie, um das Heizen mit der Sonne bis 2030 auszubauen. Wie versprochen bereiten wir hier den Fahrplan in einer Serie in kleinen Häppchen auf. Heute beleuchten wir die Prognosen für die Entwicklung des Solarwärmemarktes, der manche zum Staunen bringen wird.

Eine deutliche Kostensenkung für die Endkundinnen und –kunden, technologische Fortschritte und die Erschließung neuer Marktsegmente, vor allem im Bereich der industriellen Prozesswärme sind dabei die wesentlichen Ziele, die ich euch in früheren Artikeln schon kurz vorgestellt habe. Wenn das Szenario “Forcierte Expansion” des Fahrplans wie geplant umgesetzt werden kann, hat der Solarwärmemarkt eine steile Entwicklung vor sich.

Solares Wohnen und Heizen: Ergänzungstechnologie oder Konkurrenz?

Über die Hälfte des Endenergiebedarfs in Deutschland entfällt auf die Wärmeversorgung. Im Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser ist das Heizen mit der Sonne schon recht weit verbreitet, trotzdem macht die Sonnenwärme gerade mal 1 % der bereitgestellten Heizwärme aus. Das liegt nicht nur daran, dass noch ein riesiges Flächenpotential brachliegt. Auch dort, wo die Solarthermie bereits im Einsatz ist, reicht sie zum Heizen nicht alleine aus. Vielmehr ergänzt sie die konventionelle Heizung und Brauchwassererwärmung mit Öl oder Gas und steht zu den anderen Erneuerbaren Energien wie Wärmepumpen oder Pelletsheizung in Konkurrenz. Hier ist noch Luft nach oben, vor allem bei der Heizungsmodernisierung und –ergänzung im Bereich von Mehrfamilienhäusern und auch bei den Nicht-Wohngebäuden. Ich fände es jedenfalls schick und zeitgemäß, wenn ich wüsste, dass meine Stadtverwaltung auf solares Heizen setzt. Oder dass ein Büroneubau nicht nur architektonisch auffällig ist, sondern auch ökologisch konsequent betrieben wird – was sich ja durchaus verbinden lässt.

Entwicklung des Solarwärmemarktes: Bei der Prozesswärme von Null auf Zehn

Das weitaus größte Potential aber liegt in der Industrie, denn hier ist die Solarwärme gegenwärtig praktisch bedeutungslos. Zu Unrecht, findet der BSW-Solar. Denn im Gegensatz zum Wohnungsbau, wo bessere Dämmstoffe und Gebäudemodernisierungen den Wärmebedarf langfristig senken helfen, gehen manche Prognosen von einem steigenden Prozesswärme-Bedarf aus – wobei es freilich auch Studien mit gegenteiligen Ergebnissen gibt. Ob Brauereien, die Chemische Industrie oder das Trocknen von Pellets – viele industrielle Prozesse sind mit großem Energiehunger verbunden. Dabei eignet sich die Solarenergie besonders für die Bereitstellung von Prozesswärme bis 100 Grad, die besonders im Ernährungs- und Textilgewerbe gefragt ist. So kommt diesem Marktsegment die höchste strategische Bedeutung im Fahrplan Solarwärme zu:  2030 sollen 10 Prozent davon durch Solarthermie bereitgestellt werden.

Ehrgeizige Kernziele

Die Kernziele des Fahrplans Solarwärme lassen sich auch in Zahlen fassen:

Entwicklung des Solarwärmemarktes
Kernziele des Fahrplans Solarwärme für 2020 und 2030

99 Millionen Quadratmeter Kollektorfläche in Deutschland, eine tolle Prognose der Entwicklung des Solarwärmemarktes – ich freu mich drauf!

Quellen: Fahrplan Solarwärme, Langfassung (Vorabversion); Fahrplan Solarwärme, Kurzfassung; Präsentation Fahrplan Solarwärme; Studie Das Potential solarer Prozesswärme in Deutschland des Fachbereiches Solar- und Anlagentechnik der Uni Kassel

Titelfoto: (c) Daniel

Grafik: www.solarwirtschaft.de | (c) BSW Solar