SHK-Konjunkturbarometer 2022_Q1_Geschäftsklima_Wirtschaftsbereich

Heizungswechsel rechtzeitig starten: 18 Wochen Vorlauf bei Heizungsbauern!

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Die Heizsaison 2021/22 ging mit dem 30. April offiziell zu Ende. Die kommende Heizsaison 2022/23 startet am 1. Oktober. Wer von euch die Zwischenzeit nutzen möchte, um

  • seine Heizung auf Vordermann zu bringen (Wartung),
  • einen Kesseltausch (Modernisierung bei gleichem Energieträger)
  • oder gar einen Heizsystemwechsel (neuer Energieträger)

vornehmen zu lassen, der sollte rechtzeitig einen Fachhandwerker beauftragen. Denn laut dem gerade veröffentlichten SHK-Konjunkturbarometer für das 1. Quartal 2022, das die konjunkturelle Entwicklung der Unternehmen im Wirtschaftsbereich Haus- und Gebäudetechnik abbildet, haben die SHK-Handwerker, allen voran die Heizungsbauer, alle Hände voll zu tun – ihr müsst demnach mindestens mit Wartezeiten von 18 Wochen rechnen, denn so hoch sei der Auftragsbestand der installierenden Unternehmen.

Die SHK-Branche sei der zugehörigen Pressemitteilung von VdZ (Wirtschaftsvereinigung Gebäude und Energie e.V.) und VDS (Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V.) zufolge stark in das Jahr 2022 gestartet und die Geschäftslage sei sehr positiv. Auch die Erwartungen an das 2. Quartal 2022 würden demnach positiv ausfallen. Die Gesamtbranche blicke zuversichtlich auf die nächsten Monate, heißt es weiter. Die Erwartungen an das anstehende Quartal lägen mit +26 sogar leicht über dem Durchschnitt des Jahres 2021. Trotz

  • Russlands völkerrechtswidrigen Krieges gegen die Ukraine,
  • der Folgen der Pandemie
  • und der wirtschaftlichen Unsicherheiten aufgrund steigender Rohstoffpreise,

bleibe die Branche demnach weiter auf Wachstumskurs. Besonders deutlich sei die überdurchschnittliche konjunkturelle Entwicklung im Bereich Heizung.

Bemerkenswert sei, dass trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten infolge der steigenden Rohstoffpreise und des Krieges, den Russland gegen die Ukraine führe, die Unternehmen der SHK-Branche deutlich positiver in die Zukunft blickten, als viele andere in der Bauwirtschaft. Der Saldo der positiven und negativen Erwartungen für das nächste Quartal liegt mit +26 sogar leicht über dem Durchschnitt des Jahres 2021. Allerdings bewerte die Industrie das Auslandsgeschäft leider deutlich schlechter. Für den Wirtschaftsbereich Haus- und Gebäudetechnik bedeute dies, dass die Nachfrage nach Produkten und Lösungen in Deutschland auf hohem Niveau verbleibe, es aufgrund von fehlenden Kapazitäten aber zu einer zeitlichen Verschiebung der Nachfrage kommen könnte. So schätzt Jens J. Wischmann, der Geschäftsführer der VDS, die Lage ein.

Die SHK-Branche setze im Jahr 2022 ihre starke Marktentwicklung weiter fort und bestätige damit den Trend der anhaltenden Abkopplung von der schwächelnden Gesamtwirtschaft. Im gesamten Verlauf des letzten Jahres habe das SHK-Geschäftsklima stets deutlich über dem Niveau des ifo Geschäftsklimas für die gewerbliche Wirtschaft gelegen. Industrie, Großhandel und installierende Unternehmen hätten sich widerstandsfähig gezeigt und meisterten die derzeitigen Krisen. Das sagt Kerstin Stratmann, die Geschäftsführerin der VdZ.

Konjunktur in den Vertriebsstufen Industrie, Großhandel und Handwerk

Die Angaben zur Konjunktur in den drei Vertriebsstufen

  • Industrie,
  • Großhandel
  • und installierende Unternehmen

lägen laut VdZ und VdS in etwa auf vergleichbarem Niveau. Industrie und Handwerk bewerteten die konjunkturelle Lage etwas besser als die Großhändler.

Das Geschäftsklima in der Industrie werde demnach im 1. Quartal 2022 klar positiv bewertet. Insbesondere die aktuelle Geschäftslage und der derzeitige Auftragsbestand lägen mit Salden von +69 und +66 auf hohem Niveau. Für den gesamten Wirtschaftsbereich ergebe sich ein Geschäftsklima von +52. Die Konjunktur habe sich im Vergleich zum 4. Quartal 2021 wieder verbessert. Die Industrieunternehmen schätzten die Konjunktur im 1. Quartal 2022 in allen betrachteten Produktbereichen positiv ein. Die drei Produktbereiche lägen auf vergleichbarem Niveau. Das Inlandsgeschäft werde deutlich positiver gesehen als das Auslandsgeschäft.

Die Großhändler bewerteten die Konjunktur im 1. Quartal 2022 ebenfalls positiv. Das Geschäftsklima liege bei einem Wert von +42 und sei im Vergleich zum Vorquartal leicht gestiegen. Die aktuelle Geschäftslage werde als sehr positiv bewertet. Die Erwartungen an die Konjunktur im nächsten Quartal fielen etwas schwächer aus. Für die befragten Großhändler ergebe sich in allen drei Produktbereichen (Sanitär, Installation, Heizung) ein klar positives Geschäftsklima. Im Bereich Heizung werde die aktuelle Geschäftslage etwas besser erachtet. Gleichzeitig fielen die Erwartungen an das kommende Quartal etwas verhaltener als in den anderen Produktbereichen aus.

SHK-Konjunkturbarometer: Auslastung der Handwerker ist derzeit auf Rekordniveau

Der Auftragsbestand der installierenden Unternehmen liege bei durchschnittlich rund 18 Wochen und damit deutlich höher als in den vergangenen Jahren. Die Auslastung der Handwerksbetriebe liege auf Rekordniveau. Aufgrund des umfangreichen Auftragsvorlaufs dürfte die Auslastung in den kommenden Wochen auf diesem Niveau bleiben.

Konjunktur in den drei Produktbereichen Heizung, Sanitär und Lüftung/Klima

In den drei Produktbereichen habe sich im 1. Quartal 2022 gleichermaßen eine Verbesserung des Geschäftsklimas und eine positivere Einschätzung der konjunkturellen Lage gezeigt. Insbesondere der Bereich Lüftung / Klima habe nach dem deutlichen Rückgang im letzten Quartal eine Trendwende eingeleitet: Er befinde sich dem SHK-Konjunkturbarometer zufolge aktuell mit +58 gleichauf mit dem Bereich Sanitär.

Geschäftsklima Heizung überdurchschnittlich

Mit +69 liege das Geschäftsklima für den Bereich Heizung klar über dem Geschäftsklima der anderen beiden Bereiche und zeigt eine überdurchschnittliche konjunkturelle Entwicklung.

Über das SHK-Konjunkturbarometer

Das SHK-Konjunkturbarometer bilde demnach die konjunkturelle Entwicklung der Unternehmen im Wirtschaftsbereich Haus- und Gebäudetechnik ab. Im Auftrag von VdZ und VDS erstelle die B+L Marktdaten GmbH vier Mal pro Jahr die Berichte zum SHK-Konjunkturbarometer. Die Datengrundlage setze sich aus B+L Primärerhebungen sowie aus Primärdaten des Konjunkturpanels des ZVSHK zusammen. Zusätzlich würden ausgewählte Indikatoren zur Bauwirtschaft und zur allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung in den Bericht einfließen. Die Einschätzungen der befragten Unternehmen würden als Differenz der positiven und negativen Antworten („Salden“) auf einer Skala von -100 bis +100 dargestellt.

Grafik: VdZ und VdS