Energie sparen weniger heizen

Wärme sparen: Was bringt ein Grad Celsius weniger Raumtemperatur an Ersparnis?

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Wärme sparen ist jetzt angesagt – im Großen wie im Kleinen. Doch was bringt es an Ersparnis, wenn jeder einzelne von uns die Heizung weniger aufdreht? Das Umweltbundesamt (UBA) rechnet vor, wie viel fossiles Gas als Wärmequelle sich einsparen ließe, wenn sämtliche deutschen Haushalte die Temperaturen in den Wohnungen um nur ein Grad Celsius (°C) senken würden: rund 10 Terawattstunden (TWh). 

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Und wenn wir alle unsere Heizungen noch weniger aufdrehen würden, so dass wir die Raumtemperaturen in unseren Wohnräumen sogar um zwei °C absenkten, dann betrüge die Gasersparnis den Berechnungen des ?Umweltbundesamtes zufolge sogar rund 21 TWh. Was das an weniger Abhängigkeit vom russischen Gaslieferanten bedeutet, erklärt das UBA uns auch:

Demnach entsprächen die rund 21 TWh Ersparnis

  • etwa 5 Prozent des derzeit aus Russland importierten Erdgases
  • beziehungsweise dem ungefähren Jahresverbrauch an Endenergie für Warmwasser und Raumwärme von Berlin und Hamburg zusammen.

Der Präsident des UBA, Dirk Messner sagte gegenüber der Presse, dass die beste Energie die sei, die gar nicht verbraucht werde. Das wäre ihm zufolge schon immer richtig gewesen – und sei in der aktuellen Energiekrise noch wichtiger geworden.

Private Haushalte könnten hier ganz einfach helfen:

  • Die Heizung etwas runter drehen
  • und einen wassersparenden Duschkopf einbauen.

Das lasse sich laut Messner sofort umsetzen, koste kein bis wenig Geld und entlaste auch die Haushaltskasse spürbar.

Und wir würden deutlich unabhängiger von Rohstofflieferungen aus Russland. Dazu merkt er an, dass natürlich auch langfristige Infrastrukturinvestitionen nötig seien, um die Energiekrise zu meistern.

Aber auch die Verbraucher könnten demnach unmittelbar handeln und sehr wirksam Wärme sparen.

Nach Schätzungen des UBA seien mit einer um zwei Grad niedrigeren Raumtemperatur in allen deutschen Wohn- und Nichtwohngebäuden sowie mit dem Einbau von Spar-Duschköpfen rund zehn Prozent des russischen Erdgases einsparbar.

Messner rief auch Hotels, Gaststätten und andere Gewerbebetriebe dazu auf, sich der Aktion anzuschließen. Um 2 Grad niedrigere Raumtemperaturen dort würden weitere 10 TWh bringen. In allen Wohn- und Nichtwohngebäuden zusammen könnten so über 7 Prozent der Erdgasimporte vermieden werden. Das entspricht 7,5 Millionen Tonnen (t) Treibhausgasen und 3 Milliarden Euro Energiekosten (bei 10 Cent pro Kilowattstunde).

Auch beim Baden und Duschen lasse sich laut Messner schnell und mit dem Einsatz von kleinem Geld viel Energie sparen: Ein Spar-Duschkopf etwa senke den Energieverbrauch fürs Duschen um rund 30 Prozent. Wenn das alle Menschen in Deutschland nutzten, spare das rund 11,3 TWh Erdgas. Das entspricht 2,6 Prozent der Erdgasimporte aus Russland und bedeutet etwa 2,8 Millionen Tonnen Treibhausgase und 1,1 Milliarden Euro Energiekosten weniger.

Foto: Doreen Brumme