Kaufberatung_Welche Waermepumpe passt am besten zum Haus

Wärmepumpe kaufen: Welche Wärmepumpe passt zum Haus?

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Unser Leitfaden führt euch Schritt für Schritt zum Kauf der Wärmepumpe, die am besten zu eurem Haus passt. Wir stellen euch hier die unterschiedlichen Techniken vor, mit denen Wärmepumpen arbeiten, Ihr erfahrt zudem, welcher Wärmepumpentyp was draufhat, wo er am besten eingesetzt wird und warum. 

Paradigma PV-Dach plus Waermepumpe
Die Luft-Wasser-Wärmepumpe WP Aero Marin überzeugt mit ihrer enormen Energieeffizienz und ist in drei Heizleistungen erhältlich. Foto: Paradigma

12 Gründe, warum es sich lohnt, künftig mit einer Wärmepumpe zu heizen

Kurz und knapp liefern wir euch im Folgenden 12 gute Gründe für das Heizen mit einer Wärmepumpe:

  1. Eine Wärmepumpe heizt umweltfreundlich: Wärmepumpen nutzen erneuerbare Energiequellen wie Luft, Erdwärme oder Wasser, um Wärme zu erzeugen. Dabei stoßen sie weniger vom Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) aus als fossil befeuerte Heizungen.
  2. Eine Wärmepumpe heizt effizient: Wärmepumpen erzeugen aus der eingesetzten Energie bis zu viermal mehr Wärmeenergie. Ihr spart also Energie und daraus resultierende Energiekosten – zumal die Energiequellen ihre Energie auch gratis bereit halten.
  3. Eine Wärmepumpe heizt günstig: Dank ihrer hohen Heizeffizienz und der kostenlosen Umweltenergiequellen können Wärmepumpen langfristig zu niedrigeren Betriebskosten führen als herkömmliche Heizsysteme. Betrieben werden sie mit Strom – stammt der zum Beispiel von eurer Photovoltaik-Anlage samt Batteriespeicher, heizt ihr sehr günstig, da die Stromgestehungskosten von eigens erzeugtem Solarstrom deutlich unter denen von eingekauftem Netzstrom liegen.
  4. Eine Wärmepumpe heizt und kühlt: So manche Wärmepumpe (reversible Modelle) hat eine Kühlfunktion. Ihr könnt euer Haus damit im Winter nicht nur beheizen, sondern im Sommer auch kühlen – das erhöht den Wohnkomfort.
  5. Eine Wärmepumpe heizt erneuerbar und macht unabhängig von fossilen Brennstoffen: Wärmepumpen erzeugen Wärme für eure Räume und Warmwasser aus erneuerbaren Energiequellen vor Ort. Ihr kommt ohne fossile Brennstoffe wie Gas oder Öl aus und werdet so unabhängiger von deren Verfügbarkeiten und Preisschwankungen.
  6. Eine Wärmepumpe überzeugt mit Langlebigkeit: Hochwertige Wärmepumpen laufen 20, 25  und mehr Jahre problemlos, vorausgesetzt, sie werden regelmäßig gewartet. Aus der hohen Lebenserwartung und der hohen Betriebssicherheit ergibt sich eine entsprechende Investitionssicherheit.
  7. Manch Wärmepumpen-Typ braucht nur wenig Platz: Luft-Wasser-Wärmepumpen besetzen nur wenig Platz im Vergleich zu anderen Heizungen. Das ist von Vorteil in Häusern mit begrenztem Raum.
  8. Eine Wärmepumpe heizt angenehm: Da Wärmepumpen ideal mit sogenannten Flächenheizungen wie Fußboden- oder Wandheizungen zusammenarbeiten, wird die von ihnen erzeugte Wärme besonders gleichmäßig im Haus verteilt. Das trägt erheblich zu einem angenehmen Wohnklima bei.
  9. Für eine Wärmepumpe ist kein Brennstofflager nötig: Da Wärmepumpen keine Brennstoffe wie Holzpellets, Kohle oder Öl verfeuern, müssen diese nicht auf Vorrat gelagert werden. Ihr spart somit Lagerraum.
  10. Eine Wärmepumpe verursacht nur geringe Wartungskosten: Die Wartung von Wärmepumpen ist nicht aufwendig, da die Geräte nicht sehr anfällig für Verschleiß und Reparaturen sind. Somit sind auch die fälligen Wartungskosten überschaubar.
  11. Für den Wärmepumpenkauf gibt es Fördermittel und Steuervorteile: Deutschland setzt auf Wärmepumpen als erneuerbare Heizungen und fördert deren Kauf und Installation. Dank der Fördergelder könnt ihr die Anschaffungskosten spürbar senken.
  12. Wärmepumpe steigert den Wert der Immobilie: Mit einer Wärmepumpe ist euer Haus fit4future – die erneuerbare Heizung macht eure Immobilie attraktiver auf dem Immobilienmarkt.
Die Luft-Wasser-Wärmepumpe WP Aero Marin überzeugt mit ihrer enormen Energieeffizienz und ist in drei Heizleistungen erhältlich. Deshalb gibt's für unsere Wärmepumpe auch den Effizienzbonus. Foto: Paradigma
Unsere Paradigma Luft-Wasser-Wärmepumpe WP Aero Calima überzeugt mit ihrer enormen Energieeffizienz und einem besonders klimaschonenden Kältemittel. Foto: Paradigma

So heizt ihr mit einer Wärmepumpe

Eine Wärmepumpe heizt, indem sie zunächst Wärme aus einer erneuerbaren Quelle in der Umwelt (Luft, Wasser/Grundwasser, Erdreich) aufnimmt. Mithilfe eines Kältemittels komprimiert sie diese Wärme, wobei die Temperatur steigt. Anschließend wird die Wärme ins Heizsystem des Hauses eingespeist.

Die Wärmeerzeugung einer Wärmepumpe lässt sich demnach in 4 Schritte unterteilen:

Verdampfung: Die Wärmepumpe entzieht der Umgebung Wärmeenergie, je nach Wärmepumpen-Typ also der Luft, dem Erdreich oder einem Gewässer (auch dem Grundwasser). Die Wärme aus dem Wasser oder Erdreich wird von einer Flüssigkeit aufgenommen, die in einem geschlossenen Kreislauf (sogenannte Wärmequellenanlage) zirkuliert. Dabei handelt es sich oft um eine sogenannte Sole, also Wasser, dem ein Frostschutzmittel zugesetzt wurde. Wärmepumpen, die als Wärmequelle die Umgebungsluft anzapfen, saugen die Außenluft mit einem Ventilator an.

Infografik_Waermepumpe_Funktionsprinzip

In der Wärmepumpe gibt es einen zweiten Kreislauf, in dem ein sogenanntes Kältemittel zirkuliert, das eine besonders niedrige Verdampfungstemperatur besitzt. Über einen Wärmetauscher wird die Umgebungswärme aus der in der Wärmequellenanlage kursierenden Sole beziehungsweise Umgebungsluft auf das Kältemittel übertragen. Die vergleichsweise niedrige Wärme aus der Umgebung reicht aus, um das Kältemittel zu verdampfen. 

Verdichtung (Kompression): Das verdampfte Kältemittel wird anschließend an einen Verdichter (Kompressor) weitergeleitet, der es verdichtet. Dabei steigt der Druck des Dampfes ebenso wie seine Temperatur. Die Folge: Die Temperatur des Kältemittels erhöht sich – es wird heißer.

Kondensation: Das verdichtete und erhitzte Kältemittel wird in einem Verflüssiger (Kondensator) verflüssigt (kondensiert). Dabei gibt es die in ihm enthaltene Wärme an das Heizsystem des Hauses ab.

Entspannung (Dekompression): Das abgekühlte und verflüssigte Kältemittel wird danach durch ein sogenanntes Expansionsventil (sogenannte Drossel) geführt. Dabei sinkt sein Druck. Es wird schließlich wieder zum Verdampfer geleitet, um den Kreislauf von Neuem zu starten.

Wärmepumpen: 2 Bauweisen – Monoblock & Split

Luftwärmepumpen, Erdwärmepumpen und Wasserwärmepumpen könnt ihr als sogenanntes Monoblock-Gerät kaufen. Luftwärmepumpen lassen sich zudem sogar in zwei Geräteteile splitten (sogenanntes Split-Gerät): die Außen- und die Inneneinheit. Die beiden Bauweisen unterscheiden sich in der Aufteilung ihrer technischen Komponenten:

  • Monoblock-Wärmepumpe: Bei dieser Bauweise stecken alle technischen Komponenten in einem Gerät.
  • Split-Luftwärmepumpe: Bei dieser Bauweise sitzen mehr Bauteile in der Inneneinheit, darunter der Verflüssiger und teils auch der Verdichter.

Gut zu wissen: Monoblock-Wärmepumpen können entweder innen oder außen stehen. Split-Wärmepumpen stehen immer sowohl innen als auch außen.

Monoblock-Bauweise vs. Split-Bauweise

Monoblock-Wärmepumpen lassen sich leichter aufstellen und warten. Dagegen ist das Außengerät von Split-Wärmepumpen kleiner und lässt sich flexibler aufstellen.

Wohin mit der Wärmepumpe?

Bedeutsam für die Wahl der besten Wärmepumpe fürs Haus ist der passende Aufstellort für das Gerät.

Monoblock-Wärmepumpen

Indoor-Wärmepumpen könnt ihr in einen entsprechend großen Technikraum oder Keller stellen. Auch eine Garage eignet sich unter Umständen als Aufstellort für die Wärmepumpe. Outdoor-Wärmepumpen stehen im Garten oder in einem Carport gut.

Für einen Aufstellort im Haus spricht ausreichend Platz. Mangelt es euch dagegen an Platz im Haus und habt ihr ausreichend Außenfläche, solltet ihr euch eine Outdoor-Wärmepumpe kaufen.

Split-Wärmepumpen

Für eine gesplittete Wärmepumpe spricht knapper Platz innen wie außen. Die Inneneinheit kann im Keller oder Technikraum platziert werden, die Außeneinheit im Garten oder auf dem Dach.

Darum muss die Wärmepumpe zum Haus passen!

Damit eine Wärmepumpe ihre Vorteile (siehe Liste oben) bestens ausspielen kann, muss sie zu den individuellen Bedingungen passen, die euer Haus und Haushalt vorgeben. Für die Wahl der zum Haus am besten passenden Wärmepumpe ist insbesondere ausschlaggebend, welche Wärmequelle ihr damit anzapfen wollt.

Kurz vorgestellt: 3 Wärmepumpen-Typen

Entsprechend den Wärmequellen Luft, Erdreich und Wasser unterscheidet man diese Wärmepumpen-Typen:

1. Luftwärmepumpen

Die Luftwärmepumpe, auch Luft-Wasser-Wärmepumpe genannt, gilt als der am häufigsten eingesetzte Wärmepumpentyp. Sie entzieht der Außenluft Wärme. Aufgrund der übers Jahr üblichen Schwankungen der Außenlufttemperatur ist die Effizienz dieses Wärmepumpen-Typs etwas geringer als bei anderen Typen. Dennoch erreichen viele Modelle eine akzeptable Jahresarbeitszahl (JAZ) von 3,5 bis 4. Das bedeutet, dass sie aus einer Kilowattstunde (kWh) Strom (Antriebsenergie) etwa 3,5 bis 4 kWh Heizenergie erzeugen können. Ein großer Vorteil von Luftwärmepumpen ist ihre einfache Installation, da keine aufwändigen Erdarbeiten erforderlich sind. Somit sind sie in praktisch allen Gebäuden technisch einsetzbar.

Luft-Waermepumpe

2. Erdwärmepumpen

Erdwärmepumpen, auch Sole-Wärmepumpen genannt, nutzen die Wärmeenergie des Erdreichs. Sie können

  • entweder oberflächennahe Erdwärmekollektoren (bis zu 4 Meter tief)

Erdwaermepumpe mit Erdkollektoren

  • oder tiefere Sonden nutzen (50 bis zu 350 Meter tief).

Erdwaermepumpe mit Erdsonden

Wegen der im Erdreich übers Jahr hinweg konstanteren und im Vergleich zur Außenluft im Winter höheren Temperatur sind Erdwärmepumpen effizienter als Luftwärmepumpen.

Aber: Die aufwendigere Installation (tiefe Bohrungen für die Sonden oder flächiges Verlegen der Erdkollektoren) und die Notwendigkeit, vorab die ausreichende Verfügbarkeit von Erdwärmequellen zu prüfen, führen dazu, dass Erdwärmepumpen weniger verbreitet sind.

3. Wasserwärmepumpen

(Grund-)Wasserwärmepumpen, auch Wasser-Wasser-Wärmepumpen genannt, nutzen die konstante und ganzjährig hoch temperierte Wärme des Grundwassers (auch Seewasser oder Flusswasser sowie Abwasser ist möglich) fürs Heizen. Infolgedessen kann dieser Wärmepumpentyp besonders effizient arbeiten – Jahresarbeitszahlen von bis zu 5 sind möglich.

Aber: Das Erschließen des Grundwassers ist aufwendig und verursacht erhebliche Kosten. Zwei Gründe, warum auch dieser Wärmepumpentyp weniger verbreitet ist. Hinzu kommt, dass klimatische Trockenphasen und infolgedessen Absenkungen des Grundwasserspiegels die Leistung der Pumpe beeinträchtigen und zusätzliche Maßnahmen (Tieferlegen der Brunnen) erfordern können.

Grundwasser-Waermepumpe

Das haben die 3 Wärmepumpen-Typen drauf – ein Vergleich

Luftwärmepumpe vs. andere Wärmepumpen-Typen

Direkt verglichen mit den anderen Wärmepumpen-Typen ist dir Luftwärmepumpe etwas weniger effizient. Sie verursacht die höchsten Stromkosten. Gut zu wissen: Wenn ihr plant, mit einer Luftwärmepumpe zu heizen, müsst ihr an die Geräuschkulisse denken, die diese verursacht (Stichwort: Schallemissionen). Diesen beiden, eher kleinen Nachteilen stehen jedoch mehrere Vorteile gegenüber: Die Luftwärmepumpe ist die kostengünstigste der drei Wärmepumpentypen. Sie ist am einfachsten zu installieren und mit ihren unterschiedlichen Bauweisen auch am flexibelsten einsetzbar.

Erdwärmepumpe vs. andere Wärmepumpen-Typen

Die Erdwärmepumpe punktet mit einer höheren Effizienz als die Luftwärmepumpe. Dafür sind die Installationskosten vor allem wegen der Tiefenbohrung deutlich höher als die für eine Luftwärmepumpe.

Wasserwärmepumpe vs. andere Wärmepumpen-Typen

Die Wasserwärmepumpe erzielt die höchste Effizienz der drei Wärmepumpentypen – sie kommt auf die höchsten COP- und JAZ-Werte.

Der wichtigste Unterschied zur Erd- und Luftwärmepumpe ist der: Eine Wasserwärmepumpe nutzt das (Grund)Wasser  über einen offenen Kreislauf. Die Wärmeübertragung per Kältemittel in einem geschlossenen Kreislauf ist unnötig. Stattdessen wird das (Grund)Wasser der Quelle vom Saugbrunnen direkt ins Heizsystem gebracht und vom Sickerbrunnen wieder zurück ins Quellgewässer geführt, nachdem es seine Wärme abgegeben hat. Maximale Effizienz – das ist das Ergebnis konstanter und hoher Temperaturen im genutzten Gewässer.

Eine Wasserwärmepumpe ist eine komplexe Anlage, die ihren Preis hat. Zumal auch das Anzapfen des Grundwassers als Wärmequelle vorab bewilligt werden muss.

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Mehr Informationen

Welche Wärmepumpe passt am besten in euer Haus?

Um die beste Wärmepumpe für euer Haus zu wählen, schaut zuerst auf euer Haus:

Ist es ein neugebautes Einfamilienhaus (Neubau)?

Ein Einfamilienhaus mit einem kleinen Grundstück hat meist zu wenig Platz für eine Erdwärmepumpe und deren Erdsonden oder Erdkollektoren. Meist passt dort auch keine Wasserwärmepumpe mit ihren Brunnen (Saugbrunnen plus Sickerbrunnen) hin. Eine Luftwärmepumpe dagegen passt auch auf kleinsten Raum.

Steht euer Eigenheim dagegen auf einem großen Grundstück, kommen Erdwärmepumpen und Wasserwärmepumpen durchaus infrage für euch. Hierfür müsstet ihr fachmännisch abklären, ob Erdwärme und Grundwasserwärme für euer Vorhaben in ausreichender Menge zur Verfügung stehen und technisch anzapfbar sind. Ist das theoretisch machbar, braucht ihr für Bohrungen (Erdsonden und Brunnen) Baugenehmigungen. Es gilt: In energiesparenden Gebäuden punkten Erdwärmepumpen und Wasserwärmepumpen mit geringen Heizkosten und gegebenenfalls mit einer recht kostengünstigen Kühlfunktion.

Steht euer Einfamilienhaus schon einige Jahre (Bestandsgebäude)?

Hier spielt der energetische Zustand eures Hauses eine gewichtige Rolle bei der Wahl der Wärmepumpe: Ist euer Haus energetisch saniert, könnt ihr im Grunde nach den Neubaukriterien wählen, welche Wärmepumpe ihr kauft. Handelt es sich bei eurem Haus um einen unsanierten Altbau wird es mit einer Wärmepumpe mitunter recht schwer, für ausreichend Raumwärme und Warmwasser zu sorgen. Denn dann verursacht die Wärmepumpe meist außerordentlich hohe Betriebskosten, die ihren Einsatz unrentabel machen.

Welche Wärmepumpe passt zu eurem Budget?

Eine hochwertige Wärmepumpe startet mit Preisen ab 28.000 Euro. Aber: Der Staat fördert den Einsatz von Wärmepumpen als erneuerbare Heizungen mit attraktiven Fördersummen. Ausführlich könnt ihr in unserem Artikel “Förderung für Wärmepumpen 2024: Mit diesen Fördergeldern könnt ihr rechnen!” nachlesen, welchen Betrag ihr aufbringen müsst, um euch eine Wärmepumpe zu kaufen.

Foto: jamesteohart – Adobe.Stock.com (Titelbild), Grafiken: BWP (Bundesverband Wärmepumpen e.V.), Paradigma (Häuser mit Wärmepumpen, Wärmepumpen)