Mit Holz sauber heizen_Kaminfeuer anzuenden Tipps

Warum Heizen mit Holz eine saubere Sache ist – 3 Gründe und viele Heiztipps

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Wir liefern euch hier drei gute Gründe, warum ihr mit Holz sauber heizen könnt – vorausgesetzt, ihr verfeuert den erneuerbaren Brennstoff Holz richtig. Zu den Gründen gibt’s viele Tipps, wie “richtig heizen mit Holz” geht. Ihr erfahrt, was ihr zum Brennholz kaufen wissen müsst, worauf es beim Anzünden von Holz ankommt, was ihr beim Unterhalt des Feuers beachten müsst und wie ihr wann richtig Holz nachlegt. 

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3 Gründe, warum ihr mit Holz sauber heizt

Ums Heizen kommt ihr hierzulande nicht herum: Während der offiziellen Heizsaison von Anfang Oktober bis Ende März sind die Außentemperaturen so niedrig und das Wetter so ungemütlich (dunkel, feucht, stürmisch), dass bundesweit geheizt werden muss.

Holz ist die Wärmequelle, die bei der Versorgung mit erneuerbarer Wärme die Hauptrolle spielt: Laut dem HKI – Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V. beträgt der Anteil der Biomasse beim Erzeugen erneuerbarer Wärme mehr als vier Fünftel (84 Prozent). Holz wird hauptsächlich als Scheitholz, Hackschnitzel und Pellets verfeuert, zum Beispiel in Kaminöfen, Heizkaminen oder Kachelöfen. Diese werden entweder als Einzelraumfeuerungen betrieben oder sind Teil der zentralen Heizungsanlage im Haus.

1. Grund: Holz ist ein nachwachsender Rohstoff

Holz wächst nach. Es ist damit ein nachwachsender Rohstoff. Und solange euer Brennholz aus regionaler, nachhaltiger Waldwirtschaft stamme, nehme der nachwachsende Baum das beim Heizen freigewordene CO2 wieder auf und das beim Transport freiwerdende CO2 falle kaum ins Gewicht, schreibt die Verbraucherzentrale.

Tipps zum Brennholzkauf:

Bestenfalls stammt euer Brennholz aus Wäldern, die nachhaltig bewirtschaftet werden. Denn eine solche Forstwirtschaft schützt die Umwelt und sichert die zukünftige Holzernte. Dabei wird dem Wald nicht mehr Holz entnommen, als im selben Zeitraum wieder nachwächst. Holz aus der Region hat somit einen doppelten Vorteil. Es ist nachhaltig erzeugt und hat wenig Energie für den Transport verbraucht. Außerdem sichert es regionale Arbeitsplätze und Wertschöpfung.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) weist darauf hin, dass ihr euch beim Kauf von Brennholz zum Beispiel am “FSC-Siegel” (FSC steht für “Forest Stewardship Council”) und am “PEFC-Siegel” (PEFC steht für “Programm für die Anerkennung von Waldzertifizierungssystemen”) orientieren könnt, die beide die Herkunft des Holzes aus nachhaltiger Forstwirtschaft belegen.

Nutzt unbehandeltes Holz, das

  • einen Feuchtegehalt von höchstens 25 Prozent
  • beziehungsweise einen Wassergehalt von höchstens 20 Prozent hat.

Wichtig: Der von der Verbraucherzentrale empfohlene Wert für den Feuchtegehalt bezieht sich auf die Trockenmasse des Holzes, der Wert für den Wassergehalt auf die Gesamtmasse. Demnach sollte das Holz vor dem Verfeuern rund zwei Jahre trocken gelagert worden sein. Der Durchmesser der Scheite sollte maximal zwei bis zwölf Zentimeter betragen und das Holzstück sollte etwas kürzer sein als der Brennraum.

Kurzer Exkurs: Warum es auf die Herkunft des Holzes ankommt, das ihr verfeuert

Der deutsche Wald ist laut dem Internetportal Deutschland.de, das im Auftrag des Auswärtigen Amtes betrieben wird, großteils von Menschen gemacht. Er werde zwar nachhaltig genutzt, weise demnach aber auch viele Monokulturen auf. Das liege “vor allem daran, dass nach den Weltkriegen häufig mit schnell wachsenden Nadelhölzern wie Fichten für die Bau- und Holzwirtschaft aufgeforstet wurde.” Ein Umdenken hin zu Mischwäldern habe erst durch die Waldsterbensdebatte in den 1980er-Jahren statt.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) scheibt dazu, dass “unser Wald nachhaltig bewirtschaftet wird“. Aber: Deutschlands Wälder tragen laut den Ergebnissen der jüngsten Bundeswaldinventur (BWI), die der Bundesminister Cem Özdemir Anfang Oktober vorstellte, “nicht wie erwartet zur Speicherung des klimaschädlichen Treibhausgases CO2 bei”. In der zugehörigen Presseerklärung heißt es weiter: “Demnach ist der Wald, lange Zeit als Kohlenstoff-Senke geschätzt, in den letzten Jahren aufgrund der Klimakrise und ihrer Folgen zur Kohlenstoff-Quelle geworden. Das bedeutet, der überwiegende Abgang durch Stürme und Dürre sowie Käferbefall ist größer als der Zuwachs an lebender Biomasse. Seit 2017 hat sich der Kohlenstoffvorrat im Wald um 41,5 Millionen Tonnen verringert.”

Umso wichtiger sei es Özdemir zufolge deshalb, “dass die bisherigen Anstrengungen für einen klimaangepassten Wald richtig sind, wir aber noch viel Arbeit vor uns haben… Es braucht Geduld und Ausdauer, um dies durch den Umbau der Wälder wieder umzukehren. Wir müssen schützen, was wir nutzen. Ein starker Wald heißt Klimaschutz für uns – da müssen wir hin. An der Notwendigkeit kann kein Zweifel bestehen.”

2. Grund: Moderne Verbrennungstechnik macht Heizen mit Holz zur sauberen Sache

Dank innovativer Verbrennungstechnik würden neue Holzfeuerungen heute bis zu 85 Prozent weniger Emissionen als Altgeräte verursachen, erklärt der HKI. Das würden auch die in Deutschland gemessenen Feinstaub-Emissionen  belegen: Laut dem Bundesumweltamt (UBA) sind die Feinstaub-Emissionen in Deutschland erheblich zurückgegangen. Aber: Wegen der viel stärker fallenden Gesamtstaub-Emissionen sei demnach der Anteil der Feinstäube am Gesamtstaub über die Jahre deutlich gestiegen.

So genannte PM 2,5-Emissionen, also Feinstäube mit einer Partikelgröße von bis zu 2,5 Mikrometern (µm) Durchmesser, seien dem UBA zufolge von 0,20 Millionen Tonnen (t) im Jahr 1995 auf 0,08 Millionen t im Jahr 2022 gesunken. Das entspreche demnach einem Rückgang um fast zwei Drittel (minus 57,8 Prozent). Spannend: Etwa zwei Drittel der Emissionen stammten aus Verbrennungsvorgängen, die größten Anteile daran hätten Haushalte und Kleinverbraucher:innen sowie der Straßenverkehr (einschließlich der Abriebemissionen). Weitere relevante Mengen an Feinstaub PM 2,5 stammten laut dem UBA aus Produktionsprozessen (vorwiegend bei der Herstellung von Metallen und mineralischer Produkte), verteilten Emissionen von Gewerbe und Handel, Schüttgutumschlägen sowie aus der Landwirtschaft.

Der HKI weist auch darauf hin, dass Katalysatoren die Emissionen von Kohlenmonoxid (CO) und Kohlenwasserstoff (HC) senken. Diese Schadstoffe würden demnach an der heißen Oberfläche des Katalysators oxidieren und in ungiftige Endprodukten wie Kohlenstoffdioxid (CO2), kurzkettige Kohlenwasserstoffverbindungen sowie Wasserdampf oder Stickstoff umgewandelt. Zudem würden an der heißen Oberfläche der Katalysatoren auch hindurchströmende Staubpartikel verbrennen.

Bei Einzelraumfeuerungen könnten dem HKI zufolge außerdem elektrostatische Staubabscheider eingebaut werden. Deren Kern bilde eine Hochspannungselektrode, die direkt im Rauchrohr angebracht werde. Im Betrieb gebe diese Elektronen ab und lade so die vorbeiströmenden Feinstaubpartikel statisch auf. Infolgedessen entstünden größere Partikelflocken, die sich an den Wänden des Rauchrohres ablagern und regelmäßig von Schornsteinfeger:innen oder einer automatischen Reinigung entfernt würden. Als Ofenbesitzer:in könntet ihr diesen Staub demnach ganz einfach über die Restmülltonne entsorgen.

Tipp zum Nachrüsten von Staubabscheidern:

Dazu solltet ihr auch wissen: Mit elektrostatischen Staubabscheidern lassen sich auch bestehende Holzfeuerungen updaten, sofern diese nicht den aktuellen Anforderungen der “Ersten Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes” (1. BImSchV) entsprechen. Dank des Updates dürft ihr laut dem HKI auch ältere oder individuell gebaute Feuerstätten weiter betreiben. Bestenfalls  kombiniert ihr Katalysatoren und Staubabscheider für eine maximale Emissionsminderung.

3. Grund: Moderne Verbrennungstechnik verbrennt Holz effizient

Der HKI führt als nächstes Plus moderner Holzheizungen an, dass diese für die gleiche Wärmeleistung bis zu einem Drittel weniger Brennstoff verfeuern würden als Altgeräte. Anders ausgedrückt: Sie liefern euch mehr Wärme bei geringerem Brennstoffverbrauch.

Wobei euch als Betreibende der Holzfeuerung eine wichtige Rolle zukommt: Denn eure Holzheizung arbeitet laut dem HKI nur so effizient, wie ihr sie betreibt. Um den

  • materialspezifischen Heizwert von Holz effizient zu nutzen
  • und unnötige Emissionen zu vermeiden,

versehen die Hersteller moderner Holzheizungen ihre Heizgeräte mit automatischen Steuerungssystemen (smarte Steuerungen). Damit werden die Luftzufuhr, die Feuerraumtemperatur und die Brennstoffmenge entsprechend der Abbrandphase optimal aufeinander abgestimmt. Zusätzlich signalisiert die Technik, ob und wann Brennstoff nachgelegt werden muss. Das steigert den Wirkungsgrad der Holzheizung und dient ihrer Langlebigkeit. Zugleich gibt sie länger Wärme ab, während der Holzverbrauch sinkt. Je nach Gerät ist auch eine Nachrüstung mit der smarten Abbrandsteuerungstechnik möglich.

4 Tipps zum richtigen Anfeuern und Verfeuern von Holz

Von der Verbraucherzentrale gibt’s zudem Tipps für euch, wie ihr bei Holzheizungen ohne Automatik ein Holzfeuer richtig entzündet, richtig unterhaltet und richtig abbrennen lasst. Denn schon das richtige Feueranzünden ist demnach entscheidend dafür, dass das Feuer zügig heiß wird, was wiederum wichtig für ein sauberes Verbrennen des Holzes ist.

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  • Zum Anzünden solltet ihr demnach zwei oder drei Scheite mit einem speziellen Anzünder, beispielsweise  wachsgetränkte Holzwolle oder Paraffin-Holzfaserstäbe, von oben anzünden.
  • Vor dem Anfeuern solltet ihr die Luftzufuhr entsprechend öffnen, ebenso wie vorhandene Drosselklappen und Absperrschieber.
  • Brennt das Holz, solltet ihr die Luftzufuhr mindern, um die richtige Temperatur im Brennraum zu erzielen. Eine elektronische Verbrennungsluftregelung nutzt Temperaturfühler (Sensoren), um die Abgas- und Brennraumtemperatur zu messen. Sie regelt die Luftzufuhr entsprechend automatisch. Das spart auch Brennstoff.
  • Ihr solltet Holz immer dann nachlegen, wenn die sichtbaren gelben Flammen fast erloschen sind und es noch ausreichend Glut gibt. Wichtig: Überladet den Ofen nicht, sondern legt lieber etwa alle halbe Stunde etwas Holz nach.

Fotos: Africa Studio – Adobe.Stock.com, maho – Adobe.Stock.com (2),