Wartung einer Solarthermie-Anlage: mehr als reines Putzen

Wartung: Wie oft muss man die Solarthermie-Anlage warten (lassen) und was kostet es?

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Über Solarthermie-Anlagen heißt es, sie seien wartungsarm. Doch was bedeutet das für das Thema Wartung bezogen auf ihre Lebensdauer von 20 und mehr Jahren? Wie häufig muss die Anlage tatsächlich gewartet werden? Wer macht das? Und ganz wichtig: Was kostet das? Alles Fragen, die beantwortet werden müssen. Von mir und Euch!

Ich habe mich hier auf dem Blog schon einmal ausführlich mit dem Thema „Putzaktion auf dem Dach: Reinigung, Inspektion und Wartung der Solarthermie-Anlage“ beschäftigt. Wer wissen will, warum, wann und womit man eine Solarthermie-Anlage – wenn überhaupt -selbst putzen sollte, liest bitte dort weiter. Und Kathrin hat hier schon mal gepostet, wie sie ihre Kollektorröhren reinigte.

Wartung ist nicht gleich Inspektion

Heute und hier geht es mir um die Wartung der Anlage. Ich betone das deshalb so deutlich, weil in der Praxis häufig Wartung und Inspektion, die dann gerne auch mal erweiterte Inspektion (Wartung) und kleine Wartung (Inspektion) genannt werden, in einen Topf geworfen werden. Mitunter benutzt man die Begriffe Wartung und Inspektion sogar synonym. Tatsächlich verbergen sich dahinter jedoch zwei verschiedene Pakete von Maßnahmen beziehungsweise Dienstleistungen. Und weil mir nicht unwichtig scheint, welche das jeweils im Einzelnen sind und was genau der Unterschied zwischen Wartung und Inspektion ist, werde ich hier demnächst mal mehr dazu schreiben, versprochen.

Wie oft soll die Solarthermie-Anlage gewartet werden?

Zuerst einmal ist die Frage zu klären, wie oft eine Solarthermie-Anlage überhaupt Wartung braucht. Immerhin kann man als deren Betreiber heutzutage davon ausgehen, dass die Anlage die 20, ja sogar 30 Jahre problemlos ihren Dienst tut, die einem der Hersteller verspricht. Zumal moderne Anlagen allerseits als störungs- und wartungsarm beschrieben werden. Was aber eben auch heißt, dass eine gewisse Wartung sein muss. Denn eine Solarthermie-Anlage ist und bleibt selbst mit dem Besten an Komponenten, was der Markt zu bieten hat, ein Gebrauchsgegenstand. Und der alltägliche Gebrauch hinterlässt nun mal Spuren (Verschleiß), die – so sie denn unbeseitigt bleiben – den normalen Alterungsprozess der Anlage unnötig beschleunigen können. In Ermangelung gesetzlich vorgeschriebener Wartungsintervalle bleibt einem nur, sich an das Branchenübliche zu halten. Doch bei der Recherche habe ich diesbezüglich recht unterschiedliche Empfehlungen gesehen: Hier raten Fachbetriebe zu Wartungen alle zwei Jahre, dort zu Abständen von drei bis fünf Jahren zwischen den einzelnen Wartungen. In dem eingangs genannten Putz-Artikel hatte ich auch schon die gleichlautende branchenweite Empfehlung des Bundesindustrieverbandes Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH) aus dem Infoblatt 34, “Betriebssicherheit thermischer Solaranlagen”, vom März 2011 – eine Wartung alle drei bis fünf Jahre – genannt.

Und da es in meinen Augen schon einen Unterschied macht, ob die Anlage alle zwei oder fünf Jahre gewartet wird, frage ich Euch Anlagenbetreiber mal direkt:

Wie regelmäßig lasst Ihr Eure Anlage warten?

Und den Dienstleistern unter Euch stelle ich die Frage:

Zu welchem Wartungsintervall ratet Ihr Euren Kunden und mit welcher Begründung tut Ihr das?

Es wäre sicher für uns alle aufschlussreich, hier praxisnahe Antworten zu bekommen. Am besten gleich unten als Kommentar!

Wer sollte die Wartung übernehmen?

Mit dem Kauf einer – technisch betrachtet äußerst komplexen – Solarthermie-Anlage sowie deren Installation und Inbetriebnahme, die zudem als ein Teil in das bestehende Heizsystem eingebunden wird, erwirbt  man als Verbraucher auch die Betriebsfähigkeit derselben. Sprich: Hersteller und installierender Dienstleister gewährleisten den einwandfreien Betrieb der Anlage. Festgehalten im sogenannten Abnahmeprotokoll (dazu an anderer Stelle einmal ausführlicher). Wer danach selbst Hand anlegt, riskiert unter Umständen Folgeleistungen wie Gewährleistung und / oder Garantieleistung, die sich aus dem Kaufvertrag und gegebenenfalls dem Wartungsvertrag ergeben.

Die meisten Anlagenbesitzer überlassen aus diesem Grund sowohl Inspektion als auch Wartung den Profis – Service-Mitarbeitern des Herstellers oder entsprechenden, bestenfalls zertifizierten Partnerbetrieben aus der Region. Warum das „zertifiziert“ dabei durchaus Sinn macht, darüber habe ich an anderer Stelle hier auf dem Blog schon geschrieben.

Montage und Wartung aus einer Hand – oder besser nicht?

Bei der Recherche stieß ich auf den Hinweis, dass man dazu rate, die Anlage von unterschiedlichen Dienstleistern montieren und warten zu lassen, weil der Montagebetrieb angeblich wenig Interesse daran hätte, Mängel zu benennen, für die er im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Gewährleistung in die Pflicht genommen werden könnte.

Das will ich genauer wissen! Hat wer Erfahrungen damit? Dann her mit den Infos, am besten unten im Kommentar!

Was kostet die Wartung der Solarthermie-Anlage?

Kommen wir zur Kostenfrage. Auch hierzu habe ich Interessantes gefunden. Die Kosten für die Wartung der Solarthermie-Anlage variieren offensichtlich regional und hängen unter anderem von deren Größe und nicht zuletzt von der Entfernung ab, die der Dienstleister zur Anlage zurücklegen muss. Außerdem kombinieren manche „Wärter“ von Solarthermie-Anlagen beispielsweise die Wartung derselben mit der Wartung der Heizanlage, an der sie hängt. Das führt dann zu Kombikosten. Je nachdem, ob es sich dabei um wasserbetriebene Anlagen oder nicht handelt, also ein separater Solarkreislauf oder nicht vorliegt, fallen die Kosten dafür wohl unterschiedlich aus.

Konkrete Zahlenbeispiele gibt’s auch: So wird hier die Höhe der Kosten für die Wartung – und gemeint ist damit sowohl eine jährliche Inspektion als auch die alle drei bis fünf Jahre stattfindende Wartung – mit mindestens 50 Euro pro Jahr angegeben. Nach oben offen. Es heißt zu den Betriebs- und Wartungskosten weiter: “Als grober Richtwert für die jährlichen Betriebs- und Wartungskosten können 1,5 Prozent der Anschaffungskosten angesetzt werden.” An anderer Stelle werden 60 Euro Wartungskosten pro Jahr genannt. Wer mag, kann ja im Kommentarfeld mal schreiben, was er wofür an Wartungskosten aufbringt.

Foto: jala / photocase.de