Kaum stehen die Gegner der acht Vorrunden-Gruppen für die Fußball-Weltmeisterschaft vom 14. Juni bis 15. Juli 2018 in Moskau fest, werden bereits vielerorts für die Favoriten, darunter auch die deutsche Fußball-National-Elf mit ihren drei F-Gruppengegnern Mexiko, Schweden und Südkorea, mögliche Wege dafür aufgezeichnet, wie sie ins Finale kämen. Der Titel Fußballweltmeister ist offensichtlich ein Ziel, das wir uns als Fußballnation mit einer Mannschaft, die diesen Titel zu verteidigen hat, für 2018 erneut vornehmen. Doch wo stehen wir Deutschen in der Rangliste der 32 an der WM teilnehmenden Nationen, wenn es um Erneuerbare Energien (EE) geht? Diese Frage beantwortet die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) mit einer Rangliste Erneuerbare Energien der WM-Teilnehmer. Spoiler: Der amtierende Fußball-Weltmeister meistert Erneuerbare in seinem Land noch nicht meisterlich.
Island ist Erneuerbare-Energien-Meister der WM-Teilnehmer
Die AEE habe ihrer Rangliste Zahlen der Internationalen Energieagentur IEA für das Jahr 2015 zugrunde gelegt. Demnach hätte WM-Teilnehmer Island die Nase vorn, wenn es um Erneuerbare Energien gehe. Island sei demzufolge, gemessen an den Anteilen an Erneuerbaren Energien
- am Primärangebot
- und an der Stromproduktion
die beste Nation unter den an der 2018er-WM teilnehmenden Staaten. Island hätte der AEE zufolge seinen Strombedarf komplett mit
- Wasserkraft
- und Erdwärme
gedeckt – und führe damit in beiden Kategorien die Liste der Fußballnationen der WM 2018 an.
Uruguay und Costa-Rica sind Vize-EE-Weltmeister
Dem EE-Weltmeister würden die beiden WM-Teilnehmer Uruguay und Costa Rica als Vize-EE-Weltmeister folgen, die sich das zweite Treppchen teilten, heißt es in der zugehörigen Pressemitteilung der AEE.
Das südamerikanische Land Uruguay verfolge seit 2008 eine sektorübergreifende Langzeitstrategie zum Ausbau Erneuerbarer Energien. Mehr als die Hälfte des Primärenergieverbrauchs des Landes komme aus Erneuerbaren Energien, allein die Windenergie bediene mehr als 20 Prozent des Strombedarfs, heißt es hier.
Uruguay und Costa Rica auf Platz 2 würden in der EE-Rangliste die Länder
- Brasilien,
- Kolumbien,
- Dänemark,
- Schweden,
- Kroatien,
- Panama,
- Nigeria,
- die Schweiz,
- Peru
- und Spanien
folgen. Zu Brasilien schreibt die AEE, dass das bevölkerungsreichste Land der 32 WM-Teilnehmer nicht nur auf Energie aus Wasserkraft setze, sondern auch bei der Gewinnung von Strom und Kraftstoffen aus Biomasse führend sei.
Fußball-Weltmeister Deutschland in Erneuerbaren-Rangliste der WM-2018-Teilnehmer nur im Mittelfeld
Und wo bleibt der amtierende Fußballweltmeister Deutschland? Wo stehen wir im Erneuerbare-Energien-Ranking? Deutschland habe nach Angaben der AEE schlechter abgeschnitten, als die vorgenannten Fußballnationen und sei deshalb nur auf einem Rang im Mittelfeld gelandet.
Die Schlusslichter der EE-Rangliste
Das untere Ende der Erneuerbare-Energien-Rangliste würden demnach die WM-2018-Teilnehmer Iran, Südkorea und Saudi-Arabien besetzen. Wozu angemerkt werden muss, dass Südkorea, wo derzeit noch Kohle und Atomenergie dominierten, laut Medienberichten inzwischen auf die grüne Welle setze und die Energiewende einleiten wolle. Beim Klimaschutz orientiere sich das Land an uns Deutschen: So hätten die Südkoreaner beispielsweise unser deutsches Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) kopiert und würden deutsche Umwelttechnik nachfragen.
WM-2018: Energieverbrauch der Spieler & Co. auf dem Platz = Stromverbrauch eines durchschnittlichen deutschen Familienhaushalts
Doch die AEE habe sich bei ihrer energetischen Betrachtung nicht nur auf eine Rangliste der WM-2018-Teilnehmer in Sachen Erneuerbare Energien beschränkt: Sie vergleicht zudem den Energieverbrauch der Aktiven auf dem Fußballfeld mit dem Stromverbrauch eines deutschen Durchschnittshaushalts innerhalb eines Jahres.
So schätze die FIFA, dass ein Fußballspieler pro Weltmeister-Partie etwa 6,5 Megajoule Energie verbrauche, was 1,8 Kilowattstunden (kWh) entspreche. Rechne man diesen Wert für alle 22 Spieler zweier sich auf dem Rasen begegnender Fußballmannschaften hoch und addiere auch den Energieverbrauch der Unparteiischen dazu und nehme das Ganze mal 64 WM-Partien, ergebe sich für die WM-Aktiven ein Gesamt-Energieverbrauch auf dem Spielfeld von knapp 3.000 kWh. Diese Energiemenge sei vergleichbar mit dem jährlichen Strombedarf eines Familienhaushaltes in Deutschland.
Philipp Vohrer, Geschäftsführer der AEE sagt dazu: “Wie die Fußballer sich körperlich und mental von Spiel zu Spiel erneuern, so sollte die Fußball-WM Ansporn für alle sein, voll auf Erneuerbare Energien zu setzen”.
Fotos: suze/photocase (Titel), AEE (3 Grafiken)