AEE-Akzeptanzumfrage 2022: Akzeptanz von Erneuerbaren Energien ist gestiegen!

Die AEE veröffentlichte die Ergebnisse ihrer diesjährigen AEE-Akzeptanzumfrage 2022, die sie seit vielen Jahren durchführt: Die Akzeptanz Erneuerbarer Energien lag demnach mit 86 Prozent sehr hoch (zum Vergleich die entsprechende Zahl vom vergangenen Jahr 2021: 83 Prozent). Für die AEE ist dies ein starkes Signal aus der Bevölkerung, das deutlich mache, dass für die Gesellschaft Versorgungssicherheit nur mit einer nachhaltigen Energiewende erreicht werden könne.

Im Jahr 2021 deckten Erneuerbare Energien

• 41 Prozent des deutschen Stromverbrauchs.
• Im Verkehrssektor waren es nur 6,8 Prozent
• und im Wärmesektor 16,5 Prozent.

Der Zuspruch der Bevölkerung für Erneuerbare Energien und damit für die Energiewende sei mit 86 Prozent sehr hoch. Ihr Potenzial sei längst nicht ausgeschöpft und besonders vor dem Hintergrund der steigenden Energiepreise sei ihr schneller Ausbau unerlässlich. Das sagte Dr. Robert Brandt gegenüber der Presse. Die hohe Akzeptanz der Verbraucher sei dem AEE-Geschäftsführer zufolge ein wichtiger Impuls, da sie eine zentrale Rolle in der Energiewende spiele.

Gehe es um den potenziellen Bau neuer Anlagen in der Umgebung des eigenen Wohnortes, sei die Zustimmung für Solarparks, Solardächer und Windenergieanlagen am höchsten. Der zugehörigen Pressemeldung zufolge hätten sich

• 65 Prozent der im Rahmen der AEE-Akzeptanzumfrage 2022 Befragten für Solarparks (2021: 59 Prozent),
• 80 Prozent (2021: 77 Prozent) für Solardächer,
• 50 Prozent (2021: 39 Prozent) für Windenergieanlagen
• und 40 Prozent (30 Prozent) für Geothermieanlagen

ausgesprochen. Ähnlich wie im vergangenen Jahr zeige die aktuelle AEE-Akzeptanzumfrage 2022, dass die Zustimmung der Verbraucher, die bereits Erfahrungen mit EE-Anlagen in ihrer Nachbarschaft hätten, sogar noch deutlich höher sei, erklärt Robert Brandt.

Die steigenden Energiekosten während der Energiekrise würden demnach die  zunehmende Bedeutung der Erneuerbaren Energien  stark beinflussen.

• 44 Prozent der Befragten hätten geantwortet, dass sie sich schon vor der Krise für die Erneuerbaren ausgesprochen hätten,
• 22 Prozent der Befragten fänden zum Beispiel Windräder zwar nicht toll, denken aber, dass jedes, das hinzukomme, uns ein wenig unabhängiger mache.
• Und 14 Prozent der Umfrageteilnehmer hätten angegeben, trotz ihrer Vorbehalte lieber nachhaltige Energie, die vor der Haustür erzeugt werde, zu akzeptieren, anstatt aus geopolitisch schwierigen Ländern.

Damit hätten sich die Verbraucher hierzulande klar zur Rolle der Erneuerbaren in diesen Krisenzeiten positioniert. Hierbei seien die Erneuerbaren Energien der wichtigste Teil der Lösung, sagte Dr. Robert Brandt.

Die derzeitigen Krisen und Konflikte, wie

• der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine,
• steigende Energiepreise,
• Abhängigkeiten
• und Inflation

würden die Verbraucher so stark beschäftigen, ist in der Pressemitteilung der AEE weiter zulesen, dass sich inzwischen 70 Prozent der Deutschen für den Ausbau der Windenergie aussprächen. So wären beispielsweise eigenen Angaben zufolge 20 Prozent der in der AEE-Akzeptanzumfrage 2022 Befragten vor der Krise kein Fan der Windenergie gewesen, seien aber nun der Meinung, dass diese ausgebaut werden sollte. Und jeder zweite Umfrage-Teilnehmer (50 Prozent) hätte sich bereits vor der Krise für die Windenergie ausgesprochen und 8 Prozent der Befragten wären vor der Krise strikt gegen den Ausbau der Windenergie gewesen, hätten ihre Meinung jedoch mittlerweile geändert.

Zur Frage, ob sie eher die Errichtung von Windenergieanlagen an ganz neuen Standorten oder Repowering befürworten würden, äußerten 39 Prozent der Befragten, dass sie beides gleichermaßen akzeptieren würden. Dazu erklärt die AEE, dass beim Repowering in einem Windpark ältere mit neuen, viel leistungsstärkeren und effizienteren Anlagen ersetzt würden. Oft könne auf der gleichen Fläche mit weniger Anlagen mehr Strom produziert werden. 23 Prozent der Teilnehmer der AEE-Akzeptanzumfrage 2022 hätten sich demnach deshalb für das Repowering ausgesprochen und 13 Prozent wären der Meinung gewesen, dass sie eher die Errichtung von Windenergieanlagen an ganz neuen Standorten bevorzugen würden. 25 Prozent der Befragten hätten keine Angaben machen können.

Die bisherige Abhängigkeit Deutschlands von autokratischen Staaten habe laut AEE die Aufmerksamkeit auf heimisch verfügbare Energien gelenkt. In der AEE-Akzeptanzumfrage 2022 wurde auch gefragt, wie verschiedene nachhaltige, regional verfügbare Energieträger zukünftig genutzt werden sollen.

Gemäß den Umfrageergebnissen hätten sich

• mehr als drei Viertel (76 Prozent) der Befragten für die stärkere Nutzung von Sonnenenergie mit Dachflächenanlagen
• und mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der Befragten für den erhöhten Einsatz von Sonnenenergie mittels Photovoltaik- und Solarthermie-Freiflächenanlagen ausgesprochen.

Die Verbraucher hätten außerdem für Energiepflanzen und Energieholz gestimmt. So hätten

• 62 Prozent von ihnen die gleichbleibende oder sogar stärkere Nutzung von Energieholz aus dem Wald
• und 55 Prozent die gleichbleibende oder sogar stärkere Verwendung von Energiepflanzen befürwortet.

Die Ergebnisse der AEE-Akzeptanzumfrage 2022 würden laut der AEE verdeutlichen, dass die Bevölkerung hinter dem Ausbau der Erneuerbaren Energien stehe und ihre Bedeutung besonders vor dem Hintergrund der aktuellen energiepolitischen Lage sowie den Klimaschutzzielen anerkenne. Die Akzeptanz der Bevölkerung biete die optimale Grundlage für die Energiewende, sagte AEE-Geschäftsführer Brandt. Der Schlüssel zum Erfolg sei demnach aber weiterhin die Einbeziehung der Verbraucher mit Information und Beteiligung.

Über die AEE-Akzeptanzumfrage 2022

Die AEE-Akzeptanzumfrage 2022 ist eine deutschlandweite, bevölkerungsrepräsentative Umfrage von YouGov im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien. Befragt wurden in diesem Jahr online 1.026 Personen ab einem Alter von 16 Jahren. Den Befragten war der Auftraggeber der Umfrage nicht bekannt.

Titelfoto: Schere.Kopf.Papier/Photocase, Grafiken: AEE