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AEE-Akzeptanzumfrage 2021: 83 Prozent der Deutschen für Ausbau der Erneuerbaren Energien

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Im Dezember bekannte sich die neue Bundesregierung mit ihrem Koalitionsvertrag klar zum Ausbau Erneuerbarer Energien (EE). Dass sie damit ganz im Sinne der deutschen Verbraucher  handelt, belegt die ebenfalls noch im Dezember veröffentlichte Akzeptanzumfrage der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE): 83 Prozent der Verbraucher wünschten sich demnach einen stärkeren Ausbau der EE. Wir präsentieren euch die wichtigsten Ergebnisse der AEE-Akzeptanzumfrage 2021 – in beeindruckenden Zahlen, spannenden Fakten und anschaulichen Grafiken.

Im Jahr 2020 hätten die Erneuerbaren Energien laut der zugehörigen Pressemitteilung der AEE  mehr als 45 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland gedeckt. In den Bereichen

  • Wärme/Kälte (15,2 Prozent)
  • und Verkehr (7,3 Prozent)

hätten sie dagegen deutlich weniger Prozentanteile erreicht.

Das Potential der Erneuerbaren Energien werde noch immer nicht voll ausgeschöpft, schätzt der Geschäftsführer der AEE, Dr. Robert Brandt, gegenüber der Presse ein. Um die Klimaziele zu erreichen, müsse der Ausbau der Erneuerbaren Energien ihm zufolge beschleunigt werden. Das würde auch die regionale Wertschöpfung stärken und könnte helfen, den steigenden Energiepreisen entgegenzuwirken.

AEE-Akzeptanzumfrage 2021: 83 Prozent der Deutschen wünschen sich stärkeren Ausbau der Erneuerbaren

Mit 83 Prozent der Bevölkerung, die den Ausbau der Erneuerbaren befürworten würden, sei die notwendige Unterstützung für einen neuen Aufschwung vorhanden, erklärt Brandt angesichts der Ergebnisse der vom Meinungsforschungsinstitut YouGov durchgeführten repräsentativen AEE-Akzeptanzumfrage 2021.

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Angesichts der Corona-Pandemie und ihrer wirtschaftlichen und sozialen Folgen, mit denen sich die Verbraucher hierzulande seit fast zwei Jahren auseinanderzusetzen hätten, sei die anhaltend hohe Zustimmung von 83 Prozent (Ergebnis der Akzeptanz-Umfrage 2020: 86 Prozent) für die Erneuerbaren Energien kaum zu unterschätzen, heißt es in der Pressemitteilung zur AEE-Akzeptanzumfrage 2021 weiter.

Verbraucher schauen genau auf die Ausbaupläne der neuen Bundesregierung und auf deren Umsetzung

Und umso genauer würden die Umfrageteilnehmer auf die neue Bundesregierung und die Umsetzung ihrer Pläne schauen. 39 Prozent seien sich demnach zum Zeitpunkt der Umfrage, die zu Beginn der Koalitionsverhandlungen stattgefunden hätte, nicht sicher gewesen, ob die künftige Regierung genug tun würde, um die Klimaziele für Deutschland zu erreichen. Lediglich vier Prozent wären sich dessen „ganz sicher“ gewesen; 19 Prozent hätten geantwortet, dass sie glaubten, die neue Regierung würde „wahrscheinlich“ genug unternehmen.

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Um die Ausbauziele zu erreichen, werde sich das neu geformte Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz verstärkt mit schnelleren Genehmigungsverfahren und auch mehr Bürgerbeteiligung beschäftigen müssen, sagt die AEE. Letzteres sei ein wesentlicher Aspekt, wenn es um die Akzeptanz in der Bevölkerung gehe.

Wer Erfahrungen mit Erneuerbaren hat, stimmt ihrem Ausbau eher zu

Ein Blick in die Lebenswelt der Verbraucher zeige laut Brandt, dass man einer neuen  Anlage zur Erzeugung Erneuerbarer Energie in der Nachbarschaft durchaus auch erstmal skeptisch gegenüber stünde. Ihm zufolge sei es allerdings spannend, dass die befragten Verbraucher, die bereits konkrete Erfahrungen mit solchen Anlagen in ihrer Nachbarschaft gemacht hätten, grundsätzlich positiver gegenüber neuen Anlagen eingestellt seien.

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So hätten demnach 59 Prozent der Umfrageteilnehmer angegeben, einen Solarpark (im Verständnis der meisten: eine große Solarstromanlage) in ihrer Umgebung eher gut beziehungsweise sehr gut zu finden. Mit Vorerfahrung liege die Zustimmung mit 72 Prozent deutlich höher. Bei den Windenergieanlagen (WEA) steige die Zustimmung von 39 auf 51 Prozent und bei den Biogasanlagen von 26 auf 49 Prozent. Besonders positiv sei die Erfahrung der Verbraucher mit Solardächern. Hier hätten 90 Prozent der Verbraucher mit Vorerfahrung angegeben, neuen Anlagen im Umkreis von fünf  Kilometern zuzustimmen. Auch unter Eigenheimbesitzern seien Solardächer sehr positiv besetzt. In einer früheren Umfrage der AEE (wir berichteten) hätte demnach  jeder dritte Hausbesitzer angegeben, bis 2024 eine Solaranlage (Photovoltaik und/oder Solarthermie) installieren zu wollen.

Bürgerbeteiligung fördert Akzeptanz

Akzeptanzsteigernd sei laut der AEE auch die Beteiligung der Bevölkerung am Ausbau der Erneuerbaren Energien. 25 Prozent der Befragten würden beispielsweise dem Bau einer Erneuerbaren-Energien-Anlage in ihrer Nachbarschaft zustimmen, wenn sie sich daran finanziell beteiligen könnten.

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Interessant ist, dass laut der AEE-Akzeptanzumfrage 2021 vor allem Genossenschafts- und Kommanditanteile sowie Crowdfunding als Beteiligungsmöglichkeiten bekannt seien. Die Antworten auf die Fragen nach bekannten finanziellen Beteiligungsmöglichkeiten würden zeigen, so erklärt Brandt gegenüber der Presse, dass hier noch viel stärker Informationen für die Verbraucher zur Verfügung gestellt werden müssten.

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Würde man die Verbraucher nicht nur finanziell an den Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien in ihrer Nähe beteiligen, sondern auch schon an deren Planung  die Zustimmung zu neuen Anlagen sogar noch höher (36 Prozent).

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Die Ergebnisse der AEE-Akzeptanzumfrage 2021 würden verdeutlichen, dass die Bevölkerung hinter den Erneuerbaren Energien stehe und ihre Bedeutung für den Klimaschutz wertschätze. Dies sei, so erklärt Dr. Robert Brandt abschließend, die beste Voraussetzung für die notwendige Transformation des deutschen Energiesystems- Allerdings müsste man weiterhin daran arbeiten, die Verbraucher mit Beteiligung, Information und Förderung mitzunehmen, fordert er.

Über die AEE-Akzeptanzumfrage 2021

Die AEE-Akzeptanzumfrage 2021 ist nach Angaben der AEE eine deutschlandweite, bevölkerungsrepräsentative Umfrage von YouGov im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien. Befragt worden seien demnach online 1.063 Personen ab einem Alter von 18 Jahren. Den Befragten sei der Auftraggeber der Umfrage nicht bekannt gewesen.

Grafiken: AEE