Umfrage: Deutsche Haushalte könnten 2022 elf Millionen Tonnen CO2 sparen

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Die Nachrichtensendung Tagesschau berichtet in ihrer Onlineausgabe, dass die Haushalte in Deutschland im Jahr 2022 mehr als elf Millionen Tonnen (t) des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) einsparen könnten, wenn sie ihre Vorhaben zum Klimaschutz in den Bereichen Mobilität, Heizung und Strom verwirklichen würden. Zu diesem Ergebnis komme laut der Tagesschau eine Analyse des Beratungsunternehmens Energy Brainpool im Auftrag des Energieanbieters e.on.

Allein für die Verbraucher in den deutschen Metropolen Berlin, Hamburg und München liege das Einsparpotenzial demnach insgesamt bei fast 650.000 t. Besonders hohe Einsparungen würden sich mit 2,4 beziehungsweise 2,1 Millionen t vor allem in den Flächenländern Nordrhein-Westfalen und Bayern ergeben.

seien daher zentrale Hebel für eine erfolgreiche Energiewende, teilte e.on mit.

Deutsche Verbraucher sehen Grün

Die ermittelte potenzielle CO2-Einsparung liege über der aktuellen Emissionsmenge, die deutsche Millionenstädte wie Köln oder München pro Jahr ausstoßen würden, zitiert die Nachrichtensendung weiter. Grundlage für die Analyse sei demnach eine repräsentative Befragung des Meinungsforschungsunternehmens Civey

  • von 30.000 Deutschen zu den Themen Strom und Mobilität
  • sowie von 10.000 Deutschen zum Thema Heizung gewesen.

6,1 Prozent der deutschen Verbraucher planen 2022 erstmals Wechsel zu 100 Prozent Ökostrom

6,1 Prozent der Befragten hätten laut den Studienergebnissen die Frage “Planen Sie, im kommenden Jahr 2022 in einen 100-prozentigen Ökostrom-Tarif zu wechseln?” mit “Ja” beantwortet. Dazu müsse man wissen, dass die Befragten bislang keine Ökostrom-Kunden gewesen wären. Energy Brainpool ermittelte daraus mit Hilfe weiterer Quellen ein auf Deutschland hochgerechnetes CO2-Einsparpotenzial von 2,4 Millionen t.

Und die Tendenz steige weiter: Denn 63,8 Prozent der Deutschen, die bislang keinen Ökostrom nutzen würden, könnten sich grundsätzlich vorstellen, in Zukunft auf grüne Energie umzustellen.

5,7 Prozent der deutschen Verbraucher planen 2022 erstmals Anschaffung von E-Auto

Die Frage “Planen Sie, im kommenden Jahr 2022 auf ein Elektro-Auto umzusteigen?” an Führerscheinbesitzer ohne E-Auto hätten laut dem Bericht 5,7 Prozent der Befragten bejaht. Die Experten errechneten daraus eine mögliche Kohlendioxid-Einsparung von 3,6 Millionen t. Laut dem Bericht hätten die Anträge auf die staatliche Kaufprämie für Elektroautos einen neuen Rekordstand erreicht.

24,4 Prozent der deutschen Heizungsbetreiber planen 2022 Umstieg auf klimafreundliche Heizung

Auch beim Thema Heizung seien nur die Personen befragt worden, die über ihre Heizungsart entscheiden könnten. 24,4 Prozent der Befragten hätten den Umfrageergebnissen zufolge angegeben, im Jahr 2022 auf eine klimafreundliche Heizungsart umsteigen zu wollen. Damit könnten 5,3 Millionen t Kohlendioxid eingespart werden.

Auch die Zahl der Anträge von Verbrauchern auf Fördermittel des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) aus der staatlichen Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) boomte im Jahr 2021. Das meldete das BAFA kurz vor Jahresschluss auf seinem Twitter-Account BAFA Bund: Demnach seien 309.046 Förderanträge gestellt und 3,9 Milliarden Euro Fördergelder bewilligt worden.  BAFA BEG Anträge 2021

Ökostrom-Anteil in Deutschland steigt

Im Bericht der Tagesschau heißtes weiter, dass laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (bdew) im Jahr 2020 mehr als 1.300 Stromanbieter in Deutschland gegeben hätte. Der Bundesnetzagentur zufolge hätten Haushaltskunden 2020 in ihrem jeweiligen Netzgebiet im Durchschnitt zwischen 142 Stromanbietern wählen können. Knapp 30 Prozent aller Haushalte hätte demnach 2020 Ökostrom bezogen.

Im Bundesland-Vergleich seien e.on zufolge Hamburg und Berlin die Spitzenreiter in Sachen grüner Energie. In Hamburg bezögen nach Angaben der Stadt derzeit bereits 44,5 Prozent der Einwohner Ökostrom, in der Hauptstadt seien es 39,8 Prozent. Bei den Kommunen stehe Freiburg an der Spitze: Dort würden satte 51 Prozent auf Strom aus erneuerbaren Quellen setzen. Die aktivsten Ökostromnutzer seien die 30- bis 39-Jährigen mit rund 35 Prozent. Unter den Deutschen, die sich für ein E-Auto interessierten, bezögen mit 42 Prozent überdurchschnittlich viele grüne Energie.

Insgesamt, also inklusive Unternehmen und Kommunen, hätte sich der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch laut Umweltbundesamt zuletzt kontinuierlich positiv entwickelt. 2020 sei er demnach auf 45,3 Prozent geklettert – nach 41,8 Prozent im Vorjahr. In den vergangenen zehn Jahren habe er sich damit verdoppelt, schließt die Tagesschau online ihren Bericht.

Foto: Paradigma