Bundesverband Solarwirtschaft: Solarthermie Prognose 2017 BSW-Prognose

Bundesverband Solarwirtschaft e.V. rechnet 2017 mit steigender Nachfrage nach Solarthermie-Anlagen

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Angesichts eines Heizölpreises, der seit  seinem Jahrestief im Januar 2016 um 60 Prozent gestiegen sei, hoher staatlicher Zuschüsse wie nie und der Tatsache, dass Solarthermie-Anlagen mit passenden Wärmespeichern auch bestehende Heizsysteme optimieren würden, rechnet der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW) für das Jahr 2017 mit einer steigenden Nachfrage nach Solarthermie-Anlagen.

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Laut der kurz vor Ende des abgelaufenen Jahres 2016 herausgegebenen Pressemeldung erwartet der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. mit Sitz in Berlin für das neue Jahr 2017 eine verstärkte Nachfrage nach Solaranlagen. Als Gründe dafür führt der BSW die folgenden drei an:

  • wieder anziehende Ölpreise,
  • attraktive staatliche Förderangebote
  • sowie verschärfte Klima- und Wärmeschutzauflagen.
Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW). Foto: BSW Solar

Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V., rät daher den Heizungsbetreibern: „Um die Energiekosten weiterhin so niedrig wie möglich zu halten, sollten Hausbesitzer ihre Heizungsanlagen jetzt auf Herz und Nieren prüfen und die Nachrüstung einer Solaranlage planen“.

Denn mit einer Solarwärmeanlage, so sagt Carsten Körnig weiter, mache man sich unabhängiger von schwankenden Öl- und Gaspreisen. Zudem beschleunige man demnach die Energiewende und die Abkehr von fossilen Brennstoffen.

Damit hat der BSW Solar gleich drei gute Gründe für die Installation einer Solarwärme-Anlage geliefert:

  1. die Senkung der Energie-, sprich: Heizkosten,
  2. die wachsende Unabhängigkeit von schwankenden Preisen für fossile Energieträger wie Heizgas und Heizöl
  3. sowie die Beschleunigung der Energiewende und der Abkehr von fossilen Brennstoffen.

Staat bezuschusst Solarwärme-Anlagen so hoch wie nie

Zudem seien die staatlichen Zuschüsse für den Umstieg auf Solarwärme derzeit so hoch wie nie, führte der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. gegenüber der Presse an. Zur Erinnerung: Der Januar 2016 hatte uns Deutschen eine Erhöhung der staatlichen Zuschüsse zum Einbau neuer Heizungen plus Solarthermie gebracht: Die staatliche Förderung für den Austausch veralteter Heizungen wurde um 20 Prozent erhöht, wenn dabei Solartechnik zum Einsatz kommt. Dank dessen hat sich der Zuschuss für Hausbesitzer auf eine Höhe von mindestens 3.600 Euro summiert, wobei auch ein einmaliger Investitionszuschuss von 600 Euro für die notwendigen Maßnahmen zur Optimierung der Energieeffizienz enthalten ist.

Die sonnigen Zeichen der Zeit hat so mancher Hausbesitzer bereits erkannt: Allein 2016 seien hierzulande nach ersten Schätzungen des BSW Solar rund 100.000 neue Solarthermie-Anlagen neu installiert worden. Insgesamt seien in Deutschland damit bereits mehr als 2,2 Millionen Sonnenheizungen installiert. Neben der Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung im Eigenheimbereich werde die Solarthermie nach dem Bundesverband Solarwirtschaft vermehrt auch für die Wärmeversorgung ganzer Wohnquartiere eingesetzt. Das passt auch mit dem Trend 2 zusammen, den wir in unserem Jahresrückblicks-Artikel „Das war das Solarthermie-Jahr 2016 – sonnige Trends mit Schattenseiten“ für das vergangene Jahr ausmachen konnten, der da lautete: „Größere Anlagen für Mehrfamilienhäuser werden mehr“.

Solarwärmetechnik inklusive Wärmespeicher passt zu nahezu jedem bestehenden Heizsystem

Damit die Solarheizung ihre Stärken voll ausspielen könne und die konventionelle Heizquelle möglichst effizient betrieben werde, müsse der zugehörige Wärmespeicher optimal zum Gebäude, dem Wärmebedarf und der Heizungsanlage passen, heißt es seitens des BSW Solar weiter. Dann nämlich sorge der Wärmespeicher dafür, dass die Solarwärme zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung stünde und fossile Wärmequellen im Sommer und in den Übergangsjahreszeiten kaum noch benötigt würden. Das wiederum schone die Heizungsanlage und senke die Energiekosten. Solarwärmeanlagen könnten demnach mit nahezu jedem anderen Heizsystem kombiniert und auch nachgerüstet werden.

Der BSW Solar sagt, dass sich die jährliche Heizkostenrechnung mit Solarthermie um bis zu 30 Prozent senken lasse, in Niedrigenergiehäusern gar bis zu 40 Prozent. Trotz geringerer Sonneneinstrahlung könne die Solarthermie-Anlage demnach selbst im Winter einen Großteil des Warmwasserbedarfs decken und das zentrale Heizsystem somit entlasten. Der besondere Clou dabei sei: Für die Nachrüstung einer „sonnigen Heizung“ sei es vollkommen egal, welche andere Wärmequelle vorhanden sei. Die Anlagen ließen sich mit allen anderen Technologien kombinieren, vom Ölheizkessel über Gastherme oder Pelletheizkessel bis hin zur Wärmepumpe. Und gerade jetzt, so sagt der BSW Solar, sei der ideale Zeitpunkt, um die Installation einer Solarthermie-Anlage mit ausreichend Vorlauf zu planen: Denn dann könne man mit dem Frühlingserwachen vom vollen Energiesparpotenzial profitieren.

Heizen mit der Sonne mache einen laut BSW Solar ein gutes Stück unabhängig von zugekaufter Energie. Ungeachtet des Baustandards könne ein Hausbesitzer mit Solarthermie 60 Prozent des Warmwasserbedarfs solar decken, bis zu 30 Prozent der Heizkosten ließen sich demnach im Jahresverlauf sparen. Doch nicht nur die Wirtschaftlichkeit im Betrieb mache die Anschaffung attraktiv: Die Fördermittel, sowohl aus dem Staatstopf als auch die „hausgemachten“ von Herstellern sorgten demnach dafür, dass man sicher sein könne, dass sich die Anschaffung rechne. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) etwa unterstütze die Anschaffung dieser Technologie zur Heizungsunterstützung bzw. der Kombination aus Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung bei Bestandsbauten größenabhängig mit 2.000 bis 5.600 Euro, informiert der BSW Solar.

Bundesverband Solarwirtschaft: Heizölpreise steigen

Werfen wir noch einen Blick auf die Entwicklung der Heizölpreise, die laut BSW Solar anzögen und somit auch dafür sprächen, auf Solarheizung umzustellen: Ursache für die steigenden Ölpreise sei demnach das Ende eines massiven Überangebots, das wegen des Frackingbooms in Nordamerika mehrere Jahre angehalten hatte. Dazu müsse man wissen: Im Herbst des vergangenen Jahrs hätten sich die in der OPEC organisierten Länder geeinigt, weniger Öl zu fördern. Mitte Dezember sei es dann zu einem besonderen Schulterschluss gekommen, als sich weitere wichtige Staaten wie Russland der Förderkürzung anschlossen hätten. Die Folge laut BSW Solar: Im Bundesdurchschnitt liege der Preis für 100 Liter Heizöl aktuell bei rund 60 Euro und damit rund 60 Prozent über dem Jahrestief von 38,50 Euro im Januar 2016. Ein weiterer Anstieg der Ölpreise gelte unter Energieexperten, so stellt der BSW Solar fest, als wahrscheinlich.

Wer mehr zur Entwicklung der Heizölpreise wissen will, der klickt mal eben hier auf die Internetseite tecson.de. Die daraufhin erscheinende Grafik zeigt tagesaktuell den Heizölpreis an und zugleich die Entwicklung der Heizölpreise in 2015 und 2016. Auffällig: Am 31.12.2016 kosteten 100 Liter Heizöl  60,7 Euro. Am 3.1.2017 61,4 Euro. In der zugehörigen Preisprognose von tecson.de heißt es am 3.1.2017: „Die Heizölpreise standen im Jahreswechsel bei 60,7 ct/l und beendeten das Jahr 2016 auf dem höchsten Preisniveau seit Juli 2015. Der Ölmarkt wird in den nächsten Monaten die Cut-Disziplin der OPEC kritischst hinterfragen. Die OPEC wird sicherlich gute Pressearbeit leisten, aber die Marktanalysten sind bislang sehr skeptisch und in den Prognosen nicht unbedingt preisoptimistisch.“

Foto: femmecurieuse / photocase (Titel), grafische Bearbeitung: Doreen Brumme, Porträt: BSW Solar