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Energetische Sanierung: Das planen deutsche Wohneigentümer

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Jeder sechste deutsche Haushalt plane in den kommenden Jahren eine energetische Sanierung seiner Immobilie. Der Großteil wolle dabei zu erneuerbaren Energien wechseln, um Strom und Wärme zu erzeugen. Das ist das Ergebnis einer Studie des Kölner Marktforschungsinstituts Sirius Campus, die die Bausparkasse Schwäbisch Hall in Auftrag gegeben hatte.

7,3 Millionen Eigentümer von Häusern und Wohnungen würden ihre Immobilie spätestens bis 2026 energetisch sanieren wollen, heißt es in der zugehörigen Pressemeldung der Bausparkasse Schwäbisch Hall. Seit 2016 hätten das demnach bereits 5,3 Millionen Eigentümer getan.

Eigentümer von Häusern entschieden sich vor allem für die energetischen Sanierungsmaßnahmen

  • Dämmen der Gebäudehülle
  • und Heizungsmodernisierung.

Wohnungseigentümer dagegen würden besonders häufig in eine regenerative Warmwasseraufbereitung investieren, heißt es in der Pressemitteilung.

Für die Zukunft stünde vor allem die nachhaltige Stromgewinnung auf dem Wunschzettel der Wohneigentümer.

Das sind die Ergebnisse der aktuellen Studie „Monitor zur Klimawende“, die das Kölner Marktforschungsinstitut Sirius Campus für die Bausparkasse Schwäbisch Hall erstellt hat. Die Kölner Forscher hätten nach Angaben von Schwäbisch Hall in einer repräsentativen Stichprobe von 2.173 privaten Haushalten erfragt, was Eigentümer von Häusern und Wohnungen konkret planten, aber auch, was Mieter wollten.

Hauseigentümer planen unabhängige Solarenergieerzeugung (Strom und Wärme)

Mit  der Sonne Strom erzeugen: Das hätten der Studie zufolge knapp zwei Drittel (65 Prozent) der Hauseigentümer vor, die eine energetische Sanierung ihrer Immobilie planten.

Mit der Sonne Wärme erzeugen: Fast die Hälfte (49 Prozent) überlege, zusätzlich oder stattdessen eine Solarthermie-Anlage zu installieren, die Sonnenwärme zur Bereitstellung von Warmwasser für Küche und Bad nutze.

Strom speichern: Bei 46 Prozent der Hauseigentümer stünde außerdem die Anschaffung eines Stromspeichers auf dem Plan.

Auto mit Solarstrom auftanken: Etwa ein Drittel (31Prozent) der Befragten wolle eine sogenannte Wallbox einbauen, um sein E-Auto zu laden.

Haushalte, die alle dieser genannten Sanierungsmaßnahmen umsetzen würden, könnten sich künftig weitgehend selbst mit Strom und teils auch mit Wärme versorgen. Das sagt Thomas Billmann, Modernisierungsexperte bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall. Da sei ihm zufolge angesichts der aktuell rasant steigenden Energiepreise ein erheblicher Vorteil.

Wohnungseigentümer wollen Warmwasser und Wärme aus erneuerbarer Quelle

Auch unter den Eigentümern von Wohnungen steige demnach das Interesse an erneuerbarer Energie. Sie würden sich den Studienergebnissen zufolge aber auch verstärkt für

und regenerative Warmwasseraufbereitung interessieren.

Bei der Dämmung stünden demnach die Außenwände im Fokus: 41 Prozent der Befragten planten eine solche Investition. In puncto Heizung hätten sich die Wünsche fast auf die ganze Breite der erneuerbaren Systeme verteilt, schreibt die Schwäbisch Hall:

Vermieter setzen auf Eigenstrom – Mieter auf smarte Energieeinsparungen

Beim Strom würden sich laut der Studie die Wünsche der Eigentümer und Mieter unterscheiden: Während Eigentümer möglichst günstig ihren eigenen Strom erzeugen wollten, wollten Mieter eine möglichst günstige Bereitstellung von Strom und Hilfe beim Einsparen von Energie. 55 Prozent der Mieter würden demnach gerne Strom aus der hauseigenen Speicherbatterie beziehen, der zum Beispiel mit einer Solaranlage erzeugt worden ist. 28 Prozent befürworteten den Einbau intelligenter Steuerungssysteme, die Licht und Wärme regulieren könnten.

Förderungen nutzen – Kosten teilen

Eine energetische Sanierung sei laut Schwäbisch Hall grundsätzlich Sache des Vermieters. Aber: Bis zu acht Prozent der Mieter planten energetische Sanierungen, sagt Billmann. Und bis zu fünfzig Prozent dieser sanierungsinteressierten Mieter könnten sich ihm zufolge Investitionen oder Beteiligungen daran vorstellen. Was viele nicht wüssten: Öffentliche Förderprogramme stünden Eigentümern, Pächtern und Mietern gleichermaßen offen.

Staat trägt ein Viertel bis die Hälfte der Kosten der energetischen Sanierung

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gewährt Zuschüsse für einzelne energetische Sanierungsmaßnahmen:

  • Zuschüsse bis 25 Prozent gebe es für eine energetische Sanierung der Gebäudehülle, der Anlagentechnik sowie eine Optimierung der Heizung.
  • Der Einbau einer effizienten Heizungsanlage werde bis zu 55 Prozent bezuschusst.

Voraussetzung für die Förderung sei, dass die energetische Sanierung von anerkannten Energieeffizienz-Experten geplant und begleitet werde. Auch die Kosten für deren Arbeit würde der Staat zur Hälfte tragen, erklärt Thoma Billmann. Bei der Entscheidung, welche energetischen Maßnahmen in welcher Reihenfolge Sinn machen würden, könne ihm zufolge ein Energieberater helfen. Zertifizierte Ansprechpartner gebe es unter dieser Internetadresse.

Foto: Paradigma