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Energie sparen im Haushalt: Was kostet einmal duschen und was bringt Kaltduschen?

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Dass die meiste Energie – und damit auch die meisten Energiekosten – im Haushalt fürs Heizen draufgeht, ist bekannt. Doch wusstet ihr, dass der zweitstärkste Kostentreiber das Duschen ist? Da fragt sich doch jede:r gleich: Was kostet einmal duschen? Wir sagen euch hier, was ihr an KOsten verduscht und rechnen vor, wie viel ihr sparen könnt, wenn ihr künftig nicht warm sondern kalt duscht. Ab unter die Dusche!

Jede:r Deutsche verduscht rund 500 Euro im Jahr

Der Bund der Energieverbraucher rechnet mit 60 Millionen Duscher:innen in Deutschland, die jede:r 220 mal im Jahr duschen, wobei eine Dusche etwa elf Minuten dauert. So ergeben sich jährliche Duschkosten von im Schnitt 500 Euro pro Kopf.

Am teuersten ist demnach Duschwasser, das mit Strom (Durchlauferhitzer) erwärmt wird.

Am günstigsten wird Duschwasser demnach von einer Solarthermie-Anlage erwärmt.

Wer kalt statt warm duscht, kann demnach mehrere Hundert Euro Duschkosten sparen.

Mehr zur Warmwasserbereitung mit Solarthermie lest ihr hier auf unserem Blog:

Was kostet einmal duschen?

Während einer ausgiebigen elfminütigen Dusche verbraucht man dem Bund der Energieverbraucher zufolge 176 Liter (l) Wasser und 6,1 Kilowattstunden (kWh) Energie.

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Die Verbraucherschützer von Ökotest machen folgende sparsamere Rechnung – dank Spareinsatz im Duschkopf und zwischendrin Wasserstopp fürs Einseifen – auf: Bei sparsamen sieben Minuten Duschwasserlaufenlassen strömen 42 l warmes Wasser aus dem wassersparenden Duschkopf (6 l pro Minute). Trinkwasser kostet je nach Anbieter und Region unterschiedlich viel. Im Beispiel rechnet Ökotest mit 1,76 Euro pro Kubikmeter (m3, Stand Mitte Oktober 2023). Fürs Erwärmen der 42 Liter Duschwasser von 15 Grad (° C, Temperatur haushaltüblichen kalten Leitungswassers, also ohne Aufheizen) auf angenehme 35 ° C ist demnach rund 1 kWh Wärme nötig.

Unter Berücksichtigung aller Kosten kommt Ökotest schließlich auf 0,38 bis 0,52 Euro Duschkosten pro sparsame Dusche.

Wie duschen die Deutschen?

Diese Frage beantworten die Berliner Wasserbetriebe (BWB) mit einer aktuellen Erhebung. Zwar sind wir nicht alle Berliner:innen – aber die Daten und Fakten zum Duschverhalten und zur Wassernutzung in Haushalt und Garten lassen sich deutschlandweit annehmen.

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Demnach gehen 90 Prozent der Berliner:innen sparsam mit Trinkwasser um. Die höchste Sparbereitschaft haben demnach  jüngere Hauptstadtbewohner:innen (U45), während Ältere (Ü45) der Meinung sind, schon sorgsam genug mit Wasser umzugehen.

Besonders sparsam ist Berlin beim Duschen: Mehr als zwei Drittel der Befragten sind nach zehn Minuten oder sogar eher fertig. Genauso viele duschen lieber warm als kalt.

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Mehr als zwei Drittel der befragten Berliner:innen duschen lieber warm als kalt.

  • Die meisten Warmduscher:innen gibt es im Stadtteil Lichtenberg (82,5 Prozent), gefolgt von Charlottenburg-Wilmersdorf (81,6 Prozent). Auf dem dritten Platz liegen gleichauf Marzahn-Hellersdorf, Spandau und Tempelhof-Schöneberg (79,4 Prozent).
  • Die abgehärtesten Duscher:innen leben in Berlin Mitte: 11,3 Prozent der Befragten duschen dort kalt.
  • Neuköllner:innen mögen die Abwechslung: 26,3 Prozent duschen hier warm und kalt (Wechselduschen).

Die Hälfte der Befragten hat einen sogenannten Regenduschkopf, der bis zu dreimal so viel Wasser verbraucht wie sparsame Duschköpfe (Regendusche: mehr als 20 l/Minute, Sparduschkopf: 6 bis 9,5 l/Minute). Dafür duschen die meisten ausgesprochen schnell: Mehr als zwei Drittel sind in bis zu zehn Minuten fertig.

Wasser sparen im Haushalt ist angesagt

Die Umfrage unter den Berliner:innen zeigt eine hohe Bereitschaft zum sorgsamen Umgang mit Trinkwasser im Haushalt: 90 Prozent von ihnen geben an, bereits Wasser zu sparen.

  • Steigende Preise,
  • Wasserknappheit (je 13 Prozent)
  • und Umweltbewusstsein (15 Prozent)

nennen die Befragten als Top 3 der Gründe für weitere Sparsamkeit. Dies betrifft vor allem die jüngeren Generationen bis 45 Jahren. Immerhin ein Viertel der (vornehmlich älteren) Befragten ist allerdings der Ansicht, schon so sorgsam mit Wasser umzugehen, dass sie sich nicht noch weiter einschränken können. In die Wasserzukunft blicken zwei Drittel optimistisch: Sie glauben dass Berlin auch in 20 Jahren noch ausreichend Wasser zur Verfügung hat.

Zum Spar- und Umweltbewusstsein passt, dass die meisten Befragten (82 Prozent) wasser- und energiesparende Programme an ihren Haushaltsgeräten (Geschirrspülmaschine und Waschmaschine) nutzen, mehr als 70 Prozent haben eine Spülstopptaste an ihrer Toilette.

Auch Gartenwasser wird gespart

Auch zur Gartenbewässerung sind die Berliner:innen befragt worden. Mehr als

  • 50 Prozent der Garten-
  • und fast 70 Prozent der Kleingartenbesitzer:innen

bewässern mit Regenwasser. Sparpotenzial liegt in der Auswahl der Bewässerungszeit: 14 Prozent der Garten- und sogar 26 Prozent der Kleingartenbesitzer:innen geben an, ihren Garten mittags zu bewässern – wenn die Verdunstungsverluste am höchsten sind und am wenigsten Wasser bei den Pflanzen ankommt.

Das Gros der Befragten (57 Prozent) bewässert allerdings einen Balkon – und immerhin noch 9 Prozent einen Straßenbaum. Für beides wird überwiegend Wasser aus der Leitung genutzt.

Poolwasser sparen heißt: Leitungswasser sparen

Zwar haben 84 Prozent der Befragten weder Pool noch Planschbecken, doch wer eines von beiden besitzt, befüllt es vor allem mit Leitungswasser – und nutzt das verschmutzte Badewasser danach zur Gartenbewässerung.

Über die Umfrage

Für die Umfrage im Auftrag der Wasserbetriebe hat das Institut Dima Marktforschung im August 2023 1.039 Berliner:innen online und per Telefon zu ihrer Wassernutzung befragt.

Grafiken (3): Berliner Wasserbetriebe (BWB)