Klaus Werland Heizung

Handwerker des Monats ist zweifacher silberner Meister seines Fachs

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Kurz vor Monatsende stelle ich euch heute unseren Handwerker des Monats vor: Klaus Werland hat seinen Betrieb 1992 in 47652 Weeze gegründet, inzwischen arbeitet auch sein Sohn als Juniorchef mit. Eins der beiden Lieblings-Solarthermie-Projekte von Klaus Werland kennt ihr bereits: die Solaranlage für die Schweinezucht Biedemann in Kevelaer. Dass ich euch das Interview und das zweite Projekt  (kommt übermorgen!) erst jetzt nachliefere, hat einen guten Grund: volle Auftragsbücher für die Werland GmbH & Co. KG. Doch lest selbst, womit der zweifache silberne Handwerksmeister derzeit als Solarteur alle Hände voll zu tun hat.

Klaus Werland, Sie waren schwer zu erreichen, immer kam unserem Interview ein Auftrag dazwischen. Umso mehr freue ich mich, dass Sie heute da sind. Offensichtlich läuft das Heizen mit den regenerativen Energien in Ihrer Region …

Klaus Werland: Und nicht nur hier. Ich bin gerade von einem Montageauftrag zurück, der uns nach Sachsen-Anhalt geführt hat.

Das müssen Sie noch ausführlich erzählen! Zuvor bitte ich Sie jedoch, unseren Lesern Ihren Betrieb kurz vorzustellen.

Ich habe meinen Betrieb 1992 hier in Weeze gegründet. Weeze liegt am unteren Niederrhein im Nordwesten von Nordrhein-Westfalen. Die Gemeinde gehört dem Kreis Kleve im Regierungsbezirk Düsseldorf an. Seit 2009 ist unser Firmensitz in der Wasserstraße 10. Anfang dieses Jahres haben wir umfirmiert und damit die Übergabe an den Junior in die Wege geleitet.

Das heißt, Ihr Sohn ist schon Teil des Teams?

Ja. Insgesamt sind wir zwölf Mitarbeiter inklusive Büro.

Wie haben Sie Ihren Betrieb aufgestellt?

Wir erledigen hier, in unserer eher ländlichen Region, selbstverständlich das klassische Heizhandwerk, kümmern uns aber verstärkt ums Heizen mit regenerativen Energien: also das Heizen mit Solar, Holzpellets und Wärmepumpen.

Wie kommt’s?

Anfangs haben wir uns – wie viele Kollegen auch – um das Kerngeschäft Gasheizung / Ölheizung gekümmert. Doch schon bald wurde klar, dass das nicht unser Weg zum Ziel effizientes Heizen ist. Also haben wir uns auf regenerative Energien spezialisiert. Unsere Kundschaft sind viele Privatleute mit ihren Einfamilienhäusern.

Und wie kamen Sie zu Ihrem Beruf?

Ich bin über ein Praktikum in den Beruf gekommen. Gestartet bin ich dann mit der klassischen Ausbildung zum Gas- und Wasserinstallateur, der folgten zwei Meisterprüfungen: der Meister für Gas- und Wasserinstallation und der Zentralheizungs- und Lüftungsbaumeister. Inzwischen habe ich zwei silberne Meisterbriefe in der Hand …

Silberne Meisterbriefe … bei mir klingeln da jetzt die Silberhochzeitsglocken?

Genau! Nach 25 Jahren Meisterschaft gibt’s von der Handwerkskammer Silber.

Gefällt Ihnen Ihr Beruf bis heute?

Ja. Ich bin ja eher der Schrauber. Aber um die Büroarbeit komme ich als Firmenchef nicht umhin. Die Verantwortung für meine Leute und ihre Familien ist das, was mich immer weiter treibt. Sie alle bei Lohn und Brot zu halten, das ist schon was anderes, als nur für sich allein zu wirtschaften.

Sie sind Paradigma-Partner, Herr Werland. Erzählen Sie doch bitte, wie alles begann!

Wir hatten damals einen Kunden mit einem Schwimmbad. Der kam auf uns zu, als Handwerker seines Vertrauens sozusagen, und äußerte ganz konkrete technische Wünsche. Die wollten wir ihm natürlich erfüllen und haben nach Möglichkeiten zur Umsetzung gesucht. Dabei stießen wir auf Paradigma. Und so bauten wir 1999 unsere erste thermische Solaranlage…

… die immer noch läuft?

Die läuft noch! 2001 haben wir den ersten Paradigma-Pelletkessel verbaut. Seitdem arbeiten wir immer wieder mit Paradigma, haben etliche Anlagen installiert. Allein aus unserer Verantwortung für die Technik ergibt sich eine langjährige Beziehung zum Hersteller derselben und zu unseren Kunden.

Brauchen Sie viel Überzeugungsarbeit, um Solarthermie-Anlagen an den Kunden zu bringen?

Viele unserer Kunden kommen mit klaren Vorstellungen zu uns. Sie haben unsere Anlagen live gesehen oder über Mund-zu-Mund-Propaganda davon gehört. Hier braucht es nicht viel Gerede, die Kunden vertrauen uns und unserer Arbeit.

Mir kommt es beim Kundengespräch allerdings immer darauf an, dem Kunden nicht alles auf Gedeih und Verderb zu verkaufen. Die Technik muss auch Sinn machen. Da kommt es schon mal vor, dass ich von diesem oder jenem Wunsch abrate, weil er sich nicht rechnet. Eine suboptimale Ausrichtung des Dachs gen Sonne beispielsweise ist etwas, was Konsequenzen für den Ertrag der Anlage hat. Das muss ich dem Kunden klarmachen.

Apropos rechnen: Rechnet sich Solarthermie?

Da mache ich mir und meinen Kunden nichts vor, Solarthermie rechnet sich nur ganz langsam. Ich betreibe selbst eine Anlage, mein Sohn hat eine, auf dem Haus, in dem meine Mutter wohnt, habe ich eine und auch hier im Geschäftsgebäude läuft eine. Einige meiner Mitarbeiter haben auch Solarthermie-Anlagen. Wir wissen also, was die können – und was nicht. Und das muss man den potentiellen Kunden auch so sagen.

Wie viele Solaranlagen haben Sie bereits installiert?

Da kommen inzwischen bestimmt 70 Anlagen mit fast 1.000 Quadratmetern Bruttokollektorfläche zusammen, die wir bislang verbaut haben.

Schweinezuchtbetrieb Biedemann
Der Schweinezuchtbetrieb Biedemann: Hier hat unser Handwerker des Monats, Klaus Werland aus Weeze, eine große Solaranlage für die Futterzubereitung der Schweine installiert. Foto: Werland Gmbh & Co. KG Weeze

Haben Sie eine Lieblingsanlage?

Meine größte Prozesswärme-Anlage auf dem Biedemannschen Schweinezucht-Hof kennen Sie ja schon. Das ist schon eine, die aus der Vielzahl der Anlagen heraussticht. Ebenso wie die mit mehr als 20 Quadratmetern auch  große Solarthermie-Anlage mit zwei Holzpelletkesseln im Kaskadensystem, die wir für einen langjährigen Kunden, einen Bauträger, errichtet haben. Diese erzeugt Wärme für 46 Studentenwohnungen, zwei Penthauswohnungen unterm Dach und Büros im Gebäude.

Und was haben Sie auf der eingangs erwähnten Montagereise nach Sachsen-Anhalt installiert?

Eine Pelletheizung von Paradigma für eine große Produktionshalle.

Wären Sie bereit, uns das Projekt als Ihr zweites Lieblingsprojekt hier auf dem Blog näher vorzustellen?

Das mache ich. Klar doch!

Dann bedanke ich mich für heute für unser Gespräch und bin gespannt auf das zweite Lieblings-Solarthermie-Projekt von Ihnen, Klaus Werland!

Fotos: Klaus Werland / Werland GmbH & Co. KG Weeze