WP-Aero-Calima_Paradigma_außen

Heizen mit Wärmepumpe: Kosten 2025 – damit könnt ihr rechnen!

Veröffentlicht von

Wenn ihr euch aus Gründen wie Umwelt- und Klimaschutz fürs Heizen mit einer erneuerbaren Heizung enzscheidet, rechnet sich das immer. Wenn ihr mit dem Umstieg auf erneuerbare Wärmeerzeugung unabhängiger von fossilen Energiequellen, deren Verfügbarkeit und Preisen werden wollt, geht die Rechnung auch auf. Bleibt die Frage nach den einmaligen Investitionskosten und den laufenden Betriebskosten, wenn ihr eine Wärmepumpe kauft und betreibt. Und die beantworten wir euch hier. 

Aktuelle Wärmepumpenkosten

Die Verbraucherzentrale (VZ) Baden-Württemberg beziffert die möglichen Wärmepumpenkosten für ein Einfamilienhaus (EFH) auf 20.000 bis 50.000 Euro. Unseren Blogbeitrag mit Wärmepumpenpreisen findet ihr hier.

Die breite Preisspanne der VZ erklärt sich unter anderem mit den technisch unterschiedlichen Wärmepumpentypen: Je nachdem, welche Wärmequelle die Wärmepumpe in der Umwelt anzapft (Luft, Erdreich, Wasser/Grundwasser) fällt die Technologie und Technik der erneuerbaren Umweltheizungen unterschiedlich aus und damit auch der Installationsaufwand und die Ausgaben für Anschaffung und Einbau. Mehr zu den drei Wärmepumpentypen lest ihr in unserem Blogbeitrag “Grundlagen: Alles, was ihr zur Wärmepumpe wissen müsst – Aufbau, Funktionsweise, Einsatz, Effizienz.

Laut der VZ BW liegen die Preise für Wärmepumpen damit zwar über dem Preis fossiler Heizungen, die ihr derzeit noch einbauen lassen dürft. Aber: Entscheidend dafür, ob sich die Wärmepumpe im Vergleich zu den anderen Heizungen besser rechnet, sind demnach die Betriebskosten, die die erneuerbare Heizung während der kommenden 15 bis 20 Jahre verursacht. Damit sind insbesondere die Wärmepumpen-Stromkosten gemeint, die das Betreiben der Heizung verursacht. Denn: Die Umweltwärme, die die Wärmepumpe in nutzbare Wärme zur Bereitstellung von eurem Warmwasser und zum Heizen eurer Räume einsetzt, müsst ihr nicht bezahlen, die ist gratis!

Die VZ weist daraufhin, dass deshalb zwei Faktoren ausschlaggebend dafür sind, ob sich die Wärmepumpe gegenüber einer fossilen Öl- oder Gasheizung rechnet:

  • 1. Faktor: Effizienz der Wärmepumpe – viel mehr dazu steht in unserem Blogbeitrag “Wärmepumpe: Energieeffizienzklasse – das müsst ihr wissen!“. Daher hier nur kurz: Die Maßzahl für die Effizienz eurer Wärmepumpe ist deren sogenannte Jahresarbeitszahl (JAZ). Sie informiert euch über das Verhältnis des zur Wärmeerzeugung eingesetzten Stroms im Vergleich zur erzeugten Wärme. Eine JAZ 3 heißt demnach: Mit einer Kilowattstunde (kWh) Strom erzeugt die Wärmepumpe drei kWh Wärme. Die Verbraucherzentrale  rät euch, im Altbau Wärmepumpen zu nutzen, die wenigstens auf eine JAZ 3 kommen.
Paradigma Wärmepumpe WP Aero Mono VAWP_Aero_Mono_VA Wärmepumpenförderung 2024
Die Luft-Wasser-Wärmepumpe WP AeroCalima von Paradigma überzeugt mit ihrer enormen Energieeffizienz und einem besonders klimaschonenden Kältemittel.
  • 2. Faktor: Kostenschere zwischen Strompreis und Preisen für alternative Wärmequellen (fossile wie Heizöl, Heizgas und erneuerbare wie Pellets). Hierzu merkt die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg an, dass die Energiepreise sich nicht über die lange Laufzeit eurer Heizung hinweg genau vorhersagen lassen. Sie geht jedoch davon aus, dass mehr Wind- und Solarstrom den Strompreis weiterhin drücken und die CO2-Abgabe fossile Energien weiter verteuern wird.

Angesichts der aktuell oft noch höheren Anschaffungskosten für eine Wärmepumpe solltet ihr folgendes nicht außer Acht lassen: Die Wärmewende ist unumgänglich. Sie fußt auf dem Wechsel von fossilen Heizungen auf erneuerbare wie Wärmepumpen. Deshalb fördert der Staat erneuerbares Heizen. Dank der Gelder aus dem staatlichen Fördertopf könnt ihr eure Wärmepumpen- Investitionskosten spürbar senken. Alles Wissenswerte zur Wärmepumpenförderung lest ihr in diesem Beitrag hier bei uns auf dem Blog.

Wärmepumpe: Kosten im Vergleich zur Gasheizung

In einem Rechenbeispiel zeigt die VZ, wie sich eine Wärmepumpe schon heute rechnet: Dazu zieht sie ein Beispielhaus heran, das jährlich 25.000 kWh Wärme braucht und mit einer fünfzehn Jahre alten Heizung beheizt wird.

  • Wer sich für eine neue Gasheizung entscheidet, wird für sein warmes Haus in 15 Jahren demnach rund 85.000 Euro ausgegeben haben. Davon etwa 10.000 Euro für die Gasheizung an sich und 75.000 Euro für den fossilen Brennstoff Heizgas.
  • Das gleiche Haus würde euch dagegen rund 68.000 Euro an Wärmepumpenwärme mit einer JAZ 3 kosten. Davon etwa 18.000 Euro Anschaffungskosten (hier greift bereits eine Fördersumme von rund 12.000 Euro) und 50.000 Euro Stromkosten.

Treibhausgas-Emissionen: Vergleich Wärmepumpe – Gasheizung

Der Blick auf die Treibhausgasemissionen, die eure Wärmepumpe im Vergleich zu einer Gasheizung verursacht, zeigt glasklar, wie viel stärker sie Umwelt und Klima schont. Die VZ führt dazu Zahlen vom Umweltbundesamt (UBA) an:

  • Demnach verursacht eine Gasheizung pro kWh Wärme 218 Gramm (g) Kohlenstoffdioxid (CO2). Für das obige Beispielhaus ergäben sich bei dem angenommenen jährlichen Wärmeverbrauch von 25.000 kWh so 5,45 Tonnen (t) CO2.
  • Der aktuelle Strommix aus dem Netz, mit dem ihr eure Wärmepumpe betreibt, verursacht mit 434 g pro kWh zwar mehr CO2, doch eure Wärmepumpe braucht mit ihrer JAZ 3 für die selbe Wärmemenge ja nur ein Drittel an Strom (Jahresarbeitszahl 3). Ihr kommt also auf jährlich 3,6 t CO2.

Wichtig: Weniger Emissionen verursacht eure Wärmepumpe dann, wenn ihr sie mit Ökostrom aus dem Netz betreibt – und noch weniger, wenn ihr sie dank einer Photovoltaikanlage gar mit eigens erzeugtem Solarstrom betreibt. Wissenswertes dazu haben wir euch hier zusammengetragen: Effizientes Trio: Wärmepumpe profitiert von PV-Anlage plus Speicher.

Wärmepumpen Kosten 2024 Heizspiegel
Diese Übersicht findet ihr im Flyer zum Heizkostenspiegel, den ihr euch hier  kostenlos vom Portal co2online downloaden könnt.

Das kostet das Heizen mit Wärmepumpe in Deutschland (Heizspiegel 2024)

Das Portal der Nachhaltigkeits-Community Utopia macht folgende Rechnung zu Wärmepumpenkosten auf und stützt sich dabei auf den Heizspiegel der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online, die diesen zusammen mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klima (BMWK) sowie dem Deutschen Mieterbund veröffentlicht. Der Heizspiegel ist das Ergebnis von Auswertungen von Heizkostenabrechnungen von rund 145.000 Haushalten bundesweit.

Nach den im Heizspiegel erfassten durchschnittlichen Heizkosten liegt der jährliche Gesamtstromverbrauch einer Wärmepumpe in einem Einfamilienhaus mit 110 Quadratmetern (m2) Fläche im Schnitt bei 4.290 kWh. Daraus resultieren demnach jährliche Heizkosten von im Schnitt 1.670 Euro.

Utopia weist darauf hin, dass die Verbrauchswerte und Kosten erheblich schwanken, da sie von mehreren Faktoren beeinflusst werden, darunter:

  • der Standort eures Hauses und die Witterungsbedingungen vor Ort,
  • der bauliche Zustand eures Hauses, insbesondere die Dämmung der Gebäudehülle,
  • das individuelle Heizverhalten,
  • der Wärmepumpentyp sowie
  • die gerätespezifischen beziehungsweise individuellen Einstellungen an der Wärmepumpe.

Wärmepumpe: Kosten pro Jahr

Zur Orientierung nennt Utopia euch Richtwerte für niedrige, mittlere und erhöhte jährliche Wärmepumpenkosten

im Einfamilienhaus:

  • niedrige jährliche Heizkosten: 2.090 kWh Heizenergieverbrauch | 880 Euro Wärmepumpenkosten (Stromkosten beziehungsweise Heizkosten)
  • mittlere jährliche Heizkosten: 4.290 kWh Heizenergieverbrauch | 1.670 Euro Wärmepumpenkosten (Stromkosten beziehungsweise Heizkosten)
  • erhöhte jährliche Heizkosten: 11.110 kWh Heizenergieverbrauch | 3.290 Euro Wärmepumpenkosten (Stromkosten beziehungsweise Heizkosten)

im Mehrfamilienhaus:

In einem mittelgroßen Mehrfamilienhaus ergeben sich für eine 70 m2-große Wohnung demnach folgende Wärmepumpen-Heizkosten:

  • niedrige jährliche Heizkosten: 1.260 kWh Heizenergieverbrauch | 525 Euro Wärmepumpenkosten (Stromkosten beziehungsweise Heizkosten)
  • mittlere jährliche Heizkosten: 2.520 kWh Heizenergieverbrauch | 910 Euro Wärmepumpenkosten (Stromkosten beziehungsweise Heizkosten)
  • erhöhte jährliche Heizkosten: 6.510 kWh Heizenergieverbrauch | 1.975 Euro Wärmepumpenkosten (Stromkosten beziehungsweise Heizkosten)

Wärmepumpe: Kosten pro m2

Der Heizspiegel liefert auch Richtwerte für den durchschnittlichen Energieverbrauch und die durchschnittlichen Wärmepumpen-Heizkosten pro m2 im Einfamilien- und Mehrfamilienhaus:

  • In Einfamilienhäusern mit Wärmepumpe (100 bis 250 m2 Wohnfläche) liegt der jährliche Heizenergieverbrauch demnach pro m2 im Schnitt bei 39 kWh (oder 15,20 Euro pro m2)
  • Im mittelgroßen Mehrfamilienhaus mit Wärmepumpe (501 bis 1.000 m2) liegt der jährliche Heizenergieverbrauch demnach pro m2 im Schnitt bei 36 kWh (oder 13 Euro/qm).

Fotos: Paradigma, Grafik: Heizspiegel co2online