Heizkosten sparen als Mieter

Heizkosten sparen als Mieter – die besten 10 Tipps

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Schon die letzte Heizkostenabrechnung fiel so hoch aus, wie seit Jahren nicht. Im April 2021 zahlten Verbraucher für Gasheizungswärme 54 Euro mehr fürs Heizen als im vergleichbaren Vorjahresmonat. Wer mit Öl heizte, musste sogar noch tiefer in die Tasche greifen: Sie kostete das Heizen 61 Euro mehr als im April 2020. Inzwischen sind wir mitten in der nächsten Heizsaison und die Heizkosten sind noch weiter gestiegen. Der Heizbedarf lag für den Zeitraum September bis Dezember 2021 um vier Prozent höher als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Verbraucher in mit fossilem Heizgas beheizten Wohnungen hatten 24 Prozent höhere Heizkosten und in mit fossilem Heizöl beheizten Wohnungen sogar 96 Prozent höhere Heizkosten. Angesichts derart explodierender Heizkosten stellt sich die Frage: Wie kann man Heizkosten sparen als Mieter? Wir haben hier die besten 10 Tipps für alle Heizungsaufdreher in Mietwohnungen.

Heizkosten sparen in der Mietwohnung – unsere besten 10 Tipps

Als Mieter habt ihr keine Wahl, womit eure Wohnung beheizt wird. Je nachdem, ob die Wärme

  • über einen Anschluss an ein Wärmenetz (Haupteinspeiser von Wärme sind in deutschen Wärmenetzen noch immer Erdgas und Steinkohle.)
  • oder von einer im Haus installierten Heizung (Gasheizung, Ölheizung, Umweltwärmeheizung, Pelletheizung, Solarthermie-Heizung) kommt,

seid ihr vertraglich an die entsprechende Wärmequelle gebunden. Das heißt, ihr müsst die marktüblichen Preise für die von euch verbrauchte Wärme zahlen.

Wer Heizkosten sparen will, kann daher nur seinen eigenen Wärmeverbrauch anpassen. Das gelingt mit den folgenden Tipps zum Heizkosten sparen:

Heizkosten sparen als Mieter – Tipp 1: Die richtige Raumtemperatur wählen

In welcher Raumwärme ihr euch wohlfühlt, ist unterschiedlich. Ihr solltet aber wissen, dass ein Temperaturunterschied von einem Grad Celsius (°C) in der Komfortzone knapp über 20 °C einen großen Unterschied in Bezug auf die Menge an Treibhausgasemissionen (CO2) und die Heizkosten macht. Laut dem Portal co2online könntet  ihr 260 kg CO2 jährlich sparen, wenn ihr die Temperatur in euren vier Wänden um 1 Grad senkt. Als Beispiel führt das Portal an, das man in einem 110 Quadratmeter (m²) Einfamilienhaus mit Gasheizung jährlich 1.035 Kilowattstunden (kWh) Wärme  und rund 75 Euro sparen könne, wenn man die Temperatur um ein Grad senke.

Die Verbraucherzentrale (VZ) schreibt auf ihrer Internetseite, das sich mit jedem Grad weniger etwa sechs Prozent Energie einsparen ließen.

Heizkosten sparen als Mieter – Tipp 2: Heizungsthermostate richtig bedienen

Die Thermostate an euren Heizungen sind quasi eure “Zapfsäulen”. Hier habt ihr die Wahl, wie viel Wärme ihr fürs Heizen verbraucht. Dazu solltet ihr eure Thermostate richtig bedienen können. Eure Wunschtemperatur wählt ihr mit dem Aufdrehen des Thermostats – je nach gewählter Einstellung zwischen der “Schneeflocke” und den Zahlen 1 bis  5 ergeben sich folgende Raumtemperaturen:

  • Schneeflocke: etwa 7 °C
  • 1: etwa 12 °C
  • 2: etwa 16 °C
  • 3: etwa 20 °C
  • 4: etwa 24 °C
  • 5: etwa 28 °C

Wichtig zu wissen ist, dass der Raum nicht schneller warm wird, wenn ihr die Heizung auf volle Pulle (Einstellung 5) aufdreht. Der Grund: Das heiße Wasser strömt immer mit der gleichen Temperatur in den Heizkörper. Der Heizkörper heizt bei der Einstellung 5 einfach nur länger.

Heizkosten sparen als Mieter – Tipp 3: Die richtigen Thermostate installieren

Thermostate sind gute Helfer, wenn es darum geht, die Heizung zu regulieren – und den Wärmeverbrauch an euren Wärmebedarf anzupassen. Je stimmiger das Verhältnis ist, desto eher spart ihr Heizkosten. Das heißt für alle mit herkömmlichen Thermostaten, dass ihr diese bewusst auf- und zudreht. Es gilt zu beachten:

  • Wählt die passende Raumtemperatur, wenn ihr im Raum seid.
  • Dreht die Heizung runter, wenn ihr den Raum für länger verlasst (auch nachts) oder wenn ihr lüftet.

Wer moderne, programmierbare Thermostate hat – laut der Verbraucherzentrale könne man die übrigens auch als Mieter eigenständig wechseln – dem gelingt die Anpassung von Wärmeverbrauch und Wärmebedarf noch genauer, denn damit lassen sich die Laufzeiten der Heizung noch besser planen. Die VZ erklärt, dass diejenigen, denen es bisher zu lästig war, die Heizung beispielsweise morgens vor dem Verlassen des Hauses herunter zu drehen, auf jeden Fall eine finanzielle Einsparung bemerken würden. Und dass diejenigen, die die Heizung schon immer gewissenhaft heruntergedreht hätten, mit programmierbaren Thermostaten vor allem an Komfort gewännen.

Heizkosten sparen als Mieter – Tipp 4: Richtig Lüften

Die Raumluft ist ein maßgeblicher Klimafaktor im zu beheizenden Raum. Laut co2online könntet ihr jede Menge CO2-Emissionen und Heizkosten sparen, wenn ihr richtig lüftet. Es gilt, die Fenster zum Lüften nicht nur zu kippen, sondern weit zu öffnen! Dabei finde ein gezielter und umfassender Luftaustausch in kürzester Zeit statt. Wer stoßlüfte hole immer genug frische Luft in den Raum. In einem Einfamilienhaus könne man damit etwa eine halbe Tonne CO2-Emissionen und bis zu 155 Euro im Jahr an Heizkosten sparen.

Heizkosten sparen als Mieter – Tipp 5: Fenster richtig abdichten

Sorgt dafür, dass eure Fenster dicht schließen. Zugluft trägt teure Heizwärme unkontrolliert nach draußen. Das geht ins Geld. Würden zugige Fenster abgedichtet, ließen sich bei einer Gasheizung etwa 230 kg CO2 im Jahr einsparen. Die Investition in Dichtungsband lohne sich laut co2online: Die Heizwärme- und Heizkostenersparnis liege in einem Einfamilienhaus mit 110 m² zu beheizender Wohnfläche jährlich bei über 900 kWh  und  bei 70 Euro (etwa 7 Euro pro Fenster).

Heizkosten sparen als Mieter – Tipp 6: Türen zu unbeheizten Räumen schließen

Tür zu! Das gilt beim Heizkostensparen, wenn ihr manche Räume beheizt und manche nicht. Mit geschlossenen Türen haltet ihr die teure Heizwärme in dem Raum, wo ihr es warm haben wollt.

Heizkosten sparen als Mieter – Tipp 7: Vorhänge, Rollos & Co. nachts schließen

Fenster sind oft sogenannte Kältebrücken. Über sie entweicht die teure Heizwärme unkontrolliert nach draußen. Daher sind gut isolierte und abgedichtete Fenster (siehe oben) ein Must-have. Zusätzlich können insbesondere nachts Jalousien, Rollos und Vorhänge einen guten Wärmepuffer vor den Fenster bilden.

Heizkosten sparen als Mieter – Tipp 8: Heizkörper frei machen

In Mietwohnungen übliche Heizkörper strahlen die Wärme in den Raum ab. Deshalb sollten sie keinesfalls mit großen Möbeln zugestellt werden. Das würde die Wärmeverteilung im Raum stören. Die Folge: Der Raum würde nur ungleichmäßig warm werden.

Heizkosten sparen als Mieter – Tipp 9: Heizkörper reinigen

Eine Schicht aus Staub und Schmutz auf dem Heizkörper ist der ungehinderten Wärmeverteilung ebenfalls abträglich. Also bitte. Reinigt eure Heizkörper regelmäßig – am besten vor und nach der Heizsaison.

Heizkosten sparen als Mieter – Tipp 10: Heizkörper entlüften

Luft im Heizkörper sorgt dafür, dass sich das warme Heizwasser darin nicht gleichmäßig verteilt. Infolge dessen, kann der Heizkörper seine Wärme nicht optimal an den Raum abgeben. Wer Anzeichen von Luft im Heizkörper bemerkt, zum Beispiel ein Gurgeln, der sollte den betreffenden Heizkörper schnell entlüften (lassen).

Für noch mehr Tipps zum Heizkosten sparen schaut bitte einmal in unseren Beitrag Richtig heizen und Heizkosten sparen: Die besten Tipps & Tricks auf einen Blick! Dort haben wir euch alle unsere Artikel zum richtigen Heizen und Heizkosten sparen verlinkt. Die Sammlung umfasst mehr als 30 Links und damit jede Menge Wissen und Tipps für euch.

Foto: Eliza / photocase