Oesterreich-Foerderung-Solarthermie-2019

Österreich: Solarthermie-Förderung 2019 (1) – die Förderprogramme

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Wie fördert Österreich Solarthermie? Welche Förderprogramme gibt es in Österreich für solarthermische Anlagen zur Warmwasserbereitung und/oder Heizungsunterstützung? Welche Anlagen werden gefördert? Wo beantragt man das Fördergeld für Solarwärme und welche Voraussetzungen müssen dazu erfüllt werden? Diese und andere Fragen beantworten wir in unserer kleinen Artikel-Reihe.

Unser Blog ist der größte deutschsprachige Solarthermie-Blog im Netz – er wird in Deutschland, Österreich und der Schweiz gelesen. Diese Beitragsreihe dürfte insbesondere für unsere österreichischen Leser spannend sein: Denn wir sagen euch hier alles Wissenswerte zur Solarwärme-Förderung in Österreich 2019.

So fördert Österreich Solarwärme 2019

Der österreichische Klima- und Energiefond fördert seit Jahren Erneuerbare Energien. Mehr als 130.000 Projekte (Stand: Januar 2019, Quelle: Leitfaden Solaranlagen), darunter auch Solarthermie-Anlagen, seien bislang gefördert worden. Mitte Mai 2019 gab der Fond bekannt, dass er erneut die Programme „Solarthermie – solare Großanlagen“ für Gewerbeimmobilien sowie „Demoprojekte Solarhaus“ für private Ein- oder Zweifamilienwohnhäuser startet. Die Gründ für die Neuauflage der Förderung:

  • Die Installation von Solaranlagen soll angekurbelt werden.
  • Es soll Wissen über deren optimalen Betrieb gesammelt werden.

Die Förderung ist eine Kooperation des Klima- und Energiefonds und des österreichischen Bundeministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT).

In der zugehörigen Pressemeldung sagt die österreichische Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger, dass der Gebäudebereich zentraler Teil der #mission2030 sei. Das sei die Klima- und Energiestrategie der österreichischen Bundesregierung. Solarthermie berge der Ministerin zufolge nicht nur die Chance, fossile Energie zu substituieren, sondern die Solarwärme-Branche sei auch ein wichtiger heimischer Industriezweig.

Mit dem Förderprogramm für Großanlagen soll ein Brückenschlag zwischen Forschung und Markt und damit verbunden die Erschließung neuer Marktsegmente für die Solarthermie gelingen.

Der Geschäftsführer des österreichischen Klima- und Energiefonds, Ingmar Höbarth, begründet die Neuauflage der Solarwärmeförderung in Österreich 2019 gegenüber der Presse so: „Solarthermie spielt bei der Wärmewende eine wesentliche Rolle. Bei Großanlagen denken wir zum Beispiel an Hotels, landwirtschaftliche Betriebe oder Industriegebäude. Das Exzellenzprogramm ‚Demoprojekte Solarhaus‘ zeigt anhand von Best-Practice-Beispielen, wie Ein- und Zweifamilienhäuser das ganz Jahr über mit 100 Prozent Sonnenenergie beheizt werden können.“

Das österreichische Förderprogramm „Solarthermie – solare Großanlagen“

Das Programm „Solarthermie – solare Großanlagen“ ist seit dem Jahr 2010 ein wichtiger Förderschwerpunkt des österreichischen Klima- und Energiefonds. Es soll die betriebliche Installation innovativer Solarthermie-Anlagen mit einer Bruttokollektorfläche zwischen 100 und 10.000 m2 fördern. Insgesamt stünde für das Förderprogramm, so heißt es in der oben verlinkten Pressemeldung weiter, ein Budget von bis zu 2,6 Millionen Euro aus nationalen Mitteln zur Verfügung.

Die folgenden fünf Bereiche decke das Förderprogramm ab:

  1. solare Prozesswärme
  2. solare Einspeisung in netzgebundene Wärmeversorgungen (Mikro-, Nah- und Fernwärmenetze)
  3. hohe solare Deckungsgrade (über 20 Prozent des Gesamtwärmebedarfs) in Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben
  4. Wärmepumpe plus Solar
  5. neue Technologien und innovative Ansätze

Als Zielgruppen für die österreichische Solarthermie-Förderung nennt der Klima- und Energiefond:

  • Produktionsbetriebe,
  • Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe,
  • Fernwärmenetzbetreiber,
  • Energieversorgungsunternehmen,
  • Tourismusbetriebe,
  • Einrichtungen der öffentlichen Hand,
  • Gebietskörperschaften
  • und gemeindeeigene Betriebe (auch Betriebe mit marktbestimmter Tätigkeit)

Die aktuelle Ausschreibung „Solarthermie – solare Großanlagen“ laufe laut der Pressemeldung des Klima- und Energiefonds vom 14. Mai 2019 bis zum 28. Februar 2020.

Es wird darauf hingewiesen, dass die vollständigen Antragsunterlagen nach der Registrierung auf der Homepage des Klima- und Energiefonds bis zum 28. Februar 2020 um 12 Uhr bei der Kommunalkredit Public Consulting GmbH online eingereicht werden müssen.

Dieser Link führt zur Ausschreibung „Solarthermie – solare Großanlagen 2019“.

Das österreichische Förderprogramm „Demoprojekte Solarhaus“

Mit seinem Förderprogramm „Demoprojekt Solarhaus“ will der Klima- und Energiefonds innovative Solarthermie-Anlagen inklusive Speichersysteme fördern, die den Gesamtwärmebedarf eines Ein- oder Zweifamilienwohnhauses zu mindestens 70 Prozent decken (solarer Deckungsgrad, auch solare Deckung genannt).

Die Förderung gelte für

  • Neubauten,
  • Bestandsgebäude
  • und Sanierungsprojekte.

Die innovativsten Projekte begleite man laut Klima- und Energiefond wissenschaftlich, um die technologische Weiterentwicklung von Solarhäusern zu beschleunigen und vorhandene Konzepte zu verbessern.

Dazu bewerte ein Expertengremium die Anlagen und wähle einzelne zur Teilnahme an der (verpflichtenden) Begleitforschung aus. Die Begleitforschung sammele Daten innerhalb wenigstens eines Jahres des Anlagenbetriebs, werte diese aus und ziehe daraus Erkenntnisse zum Optimierungspotential großer Solarthermie-Anlagen.

Die Erkenntnisse aus der Begleitforschung würden veröffentlicht und laufend in die Umsetzung neuer Solarhäuser einfließen. Insgesamt stünde für das Förderprogramm ein Budget von bis zu 200.000 Euro zur Verfügung.

Auch hierzu weist der Klima- und Energiefond darauf hin, dass die aktuelle Ausschreibung „Demoprojekte Solarhaus“ seit dem 14. Mai 2019 und noch bis zum 28. Februar 2020 laufe. Die kompletten Antragsunterlagen müsse man bis 28. Februar 2020, 12 Uhr bei der Kommunalkredit Public Consulting GmbH online eingereicht werden müsse.

Dieser Link führt zur Ausschreibung “Demoprojekte Solarhaus”.

Foto: Österreichischer Klima- und Energiefonds/Ringhofer