Vorhang auf für das erste Lieblingsprojekt unseres aktuellen Handwerkers des Monats Stefan Blaurock mit seinem Betrieb ad fontes Lüneburg GmbH aus Kirchgellersen! Das ausführliche Interview mit Stefan Blaurock könnt Ihr hier lesen. Das zweite Lieblingsprojekt präsentieren wir Euch in den nächsten Tagen.
Genug der Vorrede! Lasst uns auf das erste Projekt des Monats schauen! Es handelt sich dabei um das Einfamilienhaus von Frau L. in Westergellersen, das eine Wohnfläche von circa 180 Quadratmetern hat. Frau L. gab dem Handwerksbetrieb unseres Stefan Blaurock im März 2014 den Auftrag, ihre Heizungsanlage zu modernisieren, die laut Bedarfsprofil sieben bis acht Personen im Haushalt mit Wärme – sowohl Heizwasser als auch Brauchwasser – versorgen sollte.
Ukraine-Konflikt führte zu Komponententausch in letzter Sekunde
Ein Solarthermie-Anlage (mit 2 Kollektoren des Typs “CPC 45 Star Azzurro”, deren Bruttokollektorfläche 9,8 Quadratmeter beträgt) sollte von Stefan Blaurock installiert und mit einem Gasbrennwertgerät kombiniert werden. ad fontes bestellte die gewünschten Komponenten und Hersteller Paradigma lieferte diese im Mai des Jahres. Doch als unser Handwerker des Monats mit seinen Kollegen die Gastherme einbauen wollte, brodelte es in der Ukraine gerade: Die dortigen inzwischen kriegerischen Auseinandersetzungen riefen in der Bauherrin große Bedenken hervor. Sie sorgte sich insbesondere um die Versorgungssicherheit mit Gas für den neuen Gasbrenner und die Abhängigkeit von Gasprom. Spontan entschied sich Frau L. gegen den Einbau der Gastherme.
Im Beratungsgespräch mit dem Handwerker ihres Vertrauens (unserem Handwerker des Monats 🙂 ) fiel schnell die Entscheidung, anstatt auf fossiles Erdgas künftig zum Heizen auf nachwachsendes Holz in Form von Pellets zu setzen. Gesagt, getan: Ein Pelletskessel PELLETTI III wurde bestellt und im Gegenzug schickte man die abgewählte Gasbrennwerttherme zu Paradigma zurück. Eine Entscheidung, die die Hausherrin bis heute nicht bereute. Im Gegenteil: Die Heizungsanlage mit Holzpellets statt Gas von Frau L. läuft seit Juli 2014 zu ihrer vollsten Zufriedenheit. Angesichts der aktuellen Rohstofflage und mit dem Wissen um den geplanten Bau einer Gaspipeline nach Russland und einer so deutlich realistischer erscheinenden Abhängigkeit vom Rohstofflieferanten sieht sich die Bauherrin in ihrer Entscheidung pro Holz und kontra Gas heute mehr als bestätigt.
Vergleich Verbrauch vorher und nachher: Gute 13 Prozent Ersparnis
Vor der Modernisierung hatte Frau L. einen jährlichen Brennstoffbedarf von etwa 52.000 Kilowattstunden zu verbuchen. Heute sind es 45.000 Kilowattstunden. Das entspricht einer Ersparnis von 13,5 Prozent. Wohlbemerkt: Das sind 13,5 Prozent weniger Brennstoff, die jetzt benötigt werden.
Noch mehr Energie-Unabhängigkeit geplant
Und die Optimierung der Heizungsanlage von Frau L. soll in diesem Jahr ihre Fortsetzung erleben: Derzeit ist die Hausherrin im Gespräch mit Stefan Blaurock, um eine Solarstromanlage (Photovoltaik) zu installieren. Ziel des Ganzen ist eine möglichst große Energie-Unabhängigkeit.
Die Modernisierung ihrer Heizungsanlage lässt Frau L. sich im Rahmen des staatlichen BAFA-Programms fördern.
Das Projekt des Monats mit Holzpellets statt Gas im Überblick:
Projekt 1 des Monats Januar 2016 - Einfamilienhaus in Westergellersent
Anlagengröße: | 2 Kollektoren á 4,93 Quadratmeter: 9,8 Quadratmeter | Maximaler Kollektorertrag laut Solar Keymark Würzburg 50°: 2.984 kWh/Kollektor |
Kollektoren | CPC 45 Star Azzurro | 5.968 kWh maximaler Kollektorertrag/Jahr |
Ausrichtung: | k.A. | |
Pufferspeicher: | k.A. | |
Heizung: | Pelletsheizung PELLETTI III | |
Alte Heizung: | k.A. | Verbrauch vorher: 52.000 kWh/a |
Trinkwassererwärmung: | ja | |
Heizungsunterstützung: | ja | |
Beheizte Fläche: | 180 m² | Baujahr der Anlage: 2014 |
Energiebedarf: | Vorher: 52.000 kWh/a | Nachher: 45.000 kWh/a |
Gesamteinsparung: | 13,5 % | Energieausweis: k.A. |
Ertrag/Jahr: | k.A. | Tatsächlicher solarer Deckungsgrad (%): k.A. |
Ausführender Betrieb: | ad fontes Lüneburg GmbH, Südergellerserstr. 5, 21394 Kirchgellersen, Telefon: 04135-8333, E-Mail: lueneburg@nulladfontes.de www.adfontes-lueneburg.de |
Fotos (2): Stefan Blaurock, ad fontes Lüneburg GmbH
Ich finde die Entscheidung pro Holz sehr gut. Das einzige Problem, welches ich dabei immer sehe: es gibt einen gewissen “Komfort-Verlust”, wenn man von Gas auf einen Energie-Träger, wie Pellets umsteigt. Schließlich kommen die Pellets nicht einfach “aus dem Hahn”.
Interessant fände ich noch, wie hoch der Beitrag der Kollektoren ist (Gradtag-bereinigt).
Hallo Tommy,
ja, diese Infos hätte ich auch soooo gerne! Leider haben viele keine detailliere Anlagenüberwachung. Wir möchten langfristig bei den Handwerkern des Monats auch den Link zu den Echtdaten zur Verfügung stellen, leider sind wir noch nicht so weit.