Letzte Woche habt ihr mit dem ersten Projekt des Monats bereits eins der beiden Lieblings-Solarthermie-Projekte unseres amtierenden Handwerkers des Monats Herbert Hofer kennengelernt. Er führt seinen Betrieb bereits in 4. Generation! Das, was Herbert Hofer im alltäglichen Geschäft mit Solarthermie & Co. antreibt, hat uns der Diplom-Ingenieur (FH) im Interview erklärt. Bleibt für heute die Vorstellung des zweiten Projekts des Monats. Los geht’s.
Projekt 2 des Monats: Mehrfamilienhaus braucht modernere Heizung
Das Haus, um das es bei Projekt des Monats Nummer 2 geht, ist ein Mehrfamilienhaus in Train, das den Hausherren Pichl und Schmid gehört. Die zu beheizende Wohnfläche beträgt etwa 220 Quadratmer. Unser Handwerker des Monats Herbert Hofer (siehe Foto oben) hat dort gemeinsam mit seinem Team die Heizung modernisiert:
Der alte Öl-Heizkessel, siehe Foto oben, sollte dazu ausgebaut und mit einer neuartigen Heizung setzt werden. Der Wunsch der Bauherren war es, zum Heizen ihres Mehrfamilienhauses künftig einen ökologischeren Brennstoff als Heizöl zu verfeuern. Der neue Brennstoff sollte deshalb möglichst auch aus der Region kommen. “Damit nutzen wir Energie aus der Region für die Region”, begründen die Bauherren ihren Wunsch. Weil ihre Ausgaben für den Brennstoff (Energiekosten) damit künftig auch in der Region bleiben, sei diese Entscheidung auch ein Stück weit regionale Wertschöpfung. Und die sei ihnen nun einmal wichtig, sagen die Bauherren weiter.
Die neue Heizungsanlage: Pellets-Kessel und Solarthermie
Unser Handwerker des Monats hat die alte Heizungsanlage ausgebaut und mit einer modernen Pelletheizung ersetzt, die leistungstechnisch an den spezifischen Wärmebedarf des Mehrfamilienhauses angepasst wurde. Der Pelletkessel PELLETI TOUCH in der Auslegung 20 Kilowatt (kW) Nennleistung von Paradigma kommt mit einer automatischen Komfort-Ascheaustragung daher, die die in Abhängigkeit von der Kessel-Laufzeit mehr oder weniger anfallende Asche in einen externen Aschebehälter mit einem Fassungsvolumen von 20 Litern befördert. Außerdem wird die Asche automatisch komprimiert. Das macht den Betrieb des Kessels auch für seine Betreiber komfortabel.
Der für den Betrieb des Pelletkessels nötige Vorrat an Holzpellets wird im ehemaligen Öllagerraum gelagert. Sie befinden sich in einem sogenannten Sacksilo. Das Pelletlager hat unten eine Förderschnecke. Die Saugstrecke, also der Weg zwischen Pelletlager und Pelletkessel, beträgt etwa sechs Meter.
Auf dem Dach des Hauses installierten Herbert Hofer und seine Kollegen im Jahr 2015 eine Solarthermie-Anlage. Sie besteht aus drei Hochleistungs-Kollektoren des Typs CPC-Vakuumröhrenkollektor 19/50 und kommt ebenfalls vom Hersteller Paradigma. Der spezifische jährliche Kollektorertrag nach Solar Keymark (Datenblatt 2) beträgt 661 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr (kWH/qm und a).
Zusammen resultiert aus den einzelnen Flächen der drei Kollektoren eine Bruttokollektorfläche der Solarthermie-Anlage von rund 15 Quadratmetern (qm): 3 mal 5,01 Quadratmeter.
Zur Heizungsanlage gehören des Weiteren zwei Pufferspeicher, darunter ein Aqua Expresso III 650 von Paradigma mit einem Fassungsvermögen von effektiv 636 Litern und angeschlossener Frischwasserstation zur Breitstellung von Warmwasser (Brauchwasser), und die Solarregelung SystaSolar Aqua II, wie das Bild mit der Hausherrin zeigt:
Die Solarthermie-Anlage deckt 27 Prozent des Gesamtwärmebedarfs solar
Mit ihrer alten Heizung verbuchten die Hausherren einen jährlichen Brennstoffbedarf von 32.000 Kilowattstunden (kWh). Dank der Solarthermie-Anlage sowie der Optimierung der gesamten Anlage, sprich: dank des
- neuen Heizkessels mit seinem besserem Wirkungsgrad
- und auch der Maßnahme Hydraulischer Abgleich des gesamten Systems, sowohl Heizungsanlage mit den ganzen Heizkörpern als auch Brauchwasseranlage (Trinkwasserzirkulation),
reduzierte sich der Brennstoffbedarf im Jahr 2016 auf 22.000 kWh. Laut Angabe unseres Handwerkers des Monats deckte die Solaranlage 27 Prozent des Wärmebedarfs. Kalkuliert war sie auf dem Papier, um eine solare Deckung von 25 Prozent zu erzielen. Die Bauherrin sind mit dem tatsächlich erreichten Wert zufrieden – und unser Handwerker des Monats ist es auch.
Das Projekt des Monats 2 auf einen Blick
Fotos: Jürgen Groll / Hofer Haustechnik GmbH