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Wärmewende: Dank Solarthermie gelingt sie auch mit einer jungen fossilen Heizung!

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Die Wärmewende ist ein Muss. Der Systemwechsel in deutschen Heizungskellern – weg von fossiler und hin zu erneuerbarer Wärmeerzeugung – ist damit unumgänglich. Je schneller der Heizungstausch erfolgt, desto besser. Aber: Schaut man sich die Heizungen an, die derzeit in Deutschland laufen, zeigt sich, dass darunter nicht nur viele alte (13 Prozent sind 20 bis 25 Jahre alt) und sehr alte Heizungen sind (20,5 Prozent sind 25 Jahre alt und älter), sondern auch sehr viele junge (18,8 Prozent sind 5 bis 10 Jahre alt) und sehr junge (21,1 Prozent sind jünger als 5 Jahre alt). Wir zeigen euch hier die beste Möglichkeit, wie ihr euch auch die Wärmewende mit einer jungen fossilen Heizung gelingt. Spoiler: schrittweise mit einer Solarthermie-Anlage.

So heizt Deutschland 2024

Ende vergangenen Jahres veröffentlichte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW) aktuelle Zahlen und Fakten zum Heizungsmarkt in Deutschland. 

Mit welchen Heizungen, fossil oder erneuerbar, heizt Deutschland 2024? Welche fossilen Brennstoffe kommen zum Einsatz? Welche erneuerbaren Wärmequellen werden angezapft? Wie alt sind die Heizungen in Deutschland? Diese und mehr Fragen beantwortet die BDEW-Studie „Wie heizt Deutschland?Grundlage der Studie sind der zugehörigen Pressemitteilung zufolge Interviews mit rund 6.500 Haushalten aus ganz Deutschland.

BDEW-Studie_So_heizt_Deutschland_2024_Heizungssysteme

Mehr Wärmepumpen, weniger Ölheizungen

Der Heizungsmarkt in Deutschland wandelt sich demnach bereits – wenn auch nur langsam:

  • Noch immer sind Gasheizungen die meistgenutzte Heizung im Land, auch wenn ihr Anteil abnimmt.
  • Der Anteil von Wärmepumpen an den Heiztechnologien in Deutschlands Wohnungen hat sich seit der letzten Befragung im Jahr 2019 mehr als verdoppelt.
  • Der Anteil der Öl-Zentralheizungen ist hingegen zurückgegangen.

BDEW-Studie_So_heizt_Deutschland_2024_Waermetraeger

Regional unterschiedlich, wie Deutschland heizt

Deutlich wird mit Blick auf die aktuellen Zahlen zum Heizungsmarkt 2024 auch: Wie Deutschland heizt, ist regional sehr unterschiedlich. Während im Nordwesten die Gasheizung klar die Heiztechnologie Nummer eins ist, heizt vor allem in den südlichen Bundesländern ein großer Teil der Haushalte mit Öl. Im Norden und Osten ist Fernwärme deutlich weiter verbreitet als im Rest des Landes.

BDEW-Studie_So_heizt_Deutschland_2024_Heizungen_Alter

Jede dritte Heizung ist älter als 20 Jahre

Ein großes Problem für die CO2-Emmissionen des Gebäudesektors sind dem BDEW zufolge alte ineffiziente Heizungen. In der Studie wurde daher auch das Alter von Heizungen betrachtet. Heute sind Heizungsanlagen in Deutschland im Schnitt 13,9 Jahre alt und damit rund drei Jahre jünger als noch im Jahr 2019. Dennoch ist immer noch jede dritte Heizung älter als 20 Jahre. Hier gibt es zudem große Unterschiede zwischen den einzelnen Heiztechnologien:

  • Ölheizungen sind im Schnitt 17,7 Jahre alt,
  • Gaszentralheizungen 12,4
  • und die übrigen Heizungssysteme zusammengenommen 12,6 Jahre alt.

Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, sagte, dass die Studie zeigt, wo Deutschland heute zu Beginn der Wärmewende steht. Sie zeigt auch, welch lange Wegstrecke Deutschland noch vor sich hat: Drei von vier Haushalten heizen heute noch mit Gas oder Öl und müssen in den kommenden rund 20 Jahren auf erneuerbare Energieträger umgestellt werden. Das ist Andreae zufolge eine große Herausforderung. Um diese zu meistern, ist ein Gesamtkonzept aus Energieträgern, Infrastrukturen, Gebäude- und Heizungstechnik zwingend – also eine Wärmewende aus einem Guss.

Junge fossile Heizung sucht… Solarthermie!

Die Grafik zum Alter der Heizungen in Deutschland (oben) zeigt euch nicht nur Menge der alten Modelle auf, sondern auch die der jungen.

  • 21,1 Prozent (2019 waren es 18,4 Prozent) der Heizungen hierzulande sind demnach jünger als 5 Jahre.
  • Und 18,8 Prozent (2019: 16,2 Prozent) sind 5 bis 10 Jahre alt.

Das macht zusammen einen Anteil von 39,9 Prozent der jungen an den Heizungen insgesamt. Für die Betreiber:innen dieser noch jungen und sehr jungen Heizungen ist der Heizungstausch – so es sich denn um eine junge fossile Heizung handelt – technisch in der Regel noch nicht nötig – und machen wir uns nichts vor! – Ihr vollständiger Austausch ist auf absehbare Zeit auch praktisch ausgeschlossen:

  • Sie sind gut in Schuss, der technische Verschleiß ist noch gering – schließlich sind moderne Heizungen so ausgelegt, dass sie 20 Jahre und länger anstandslos ihre Aufgabe erfüllen.
  • Sie sind auch auf einem hohen technischen Niveau – sie wandeln die Brennstoffe effizient in Wärme um.

Wer als Betreiber:in einer sehr jungen und jungen fossilen Heizung umweltfreundlicher heizen möchte, hat zwei Möglichkeiten:

1. Komplette Wärmewende dank Heizungstausch

Wird die fossile Heizung mit einer erneuerbaren ersetzt, ist die Wärmewende zu 100 Prozent erledigt. Besser geht’s nicht. Dazu für das komplette Wendemanöver ist eine nicht unerhebliche Investition nötig. Und diese folgt, je nach Alter der laufenden fossilen Heizung, recht schnell nach deren Kauf. Das kann und will sich verständlicherweise nicht jede:r leisten. Zumal ökologisch auch bedenklich ist, dass die fossile Heizung entsorgt werden muss.

Die Wärmewende lässt sich nicht nur ohne, sondern auch mit einer jungen fossilen Heizung angehen: nicht komplett, sondern schrittweise.

2. Schrittweise Wärmewende dank Solarthermie

Die Sonne schickt mit ihren Strahlen (Licht) kostenlose Energie auf die Erde, die sich in Wärme umwandeln lässt. Alles, was ihr dazu braucht, ist eine Solarthermie-Anlage. Es gilt: Jede Kilowattstunde (kWh) Solarwärme, mit der ihr eine fossile kWh Wärme ersetzt, bringt euch der Wärmewende näher. Ihr braucht weniger fossile Brennstoffe und spart die entsprechenden Brennstoffkosten. Die Ökobilanz eurer Heizung verbessert sich dank der Solarthermie: Ihr emittiert weniger Treibhausgase, die hauptverantwortlich für die Erderhitzung – und damit für den Klimawandel – sind.

Solarthermie-Anlagen lassen sich mit allen anderen gängigen Heizungstechnologien kombinieren. Sie sind langfristig eine gute Wahl. Wenn eure heute junge oder sehr junge fossile Heizung eines Tages in die Jahre gekommen ist und ausgedient hat und ihr auf eine erneuerbare Wärmepumpe umsteigen wollt, profitiert ihr mit Sicherheit.

Das Nachrüsten bestehender fossiler Heizungen mit Solarthermie lohnt sich. Immer. Gerade für die Betreiber:innen einer jungen fossilen Heizung ist sie die einzige realistische Klimaschutzoption. Solarthermie hat sich als Technologie und Technik seit Jahrzehnten bewährt – sie liefert euch über viele Jahre verlässlich die versprochenen Solarwärmeerträge. Das können wir als Hersteller von Solarthermie-Anlagen, die mit ihrer Leistung den Markt anführen, eindrucksvoll belegen. Schaut gerne unsere Projekte des Monats hier auf dem Blog an!

Und die Solarthermie-Anlage ist auch dann noch sinnvoll, wenn ihr eure fossile Heizung gegen eine erneuerbare Wärmepumpenheizung getauscht habt. Denn die Kombi Wärmepumpe plus Solarthermie-Anlage rechnet sich. Zudem ist sie aus Gründen der Stromnetzentlastung eine sinnvolle Entscheidung. Gut zu wissen: Die Lebensdauer der Wärmepumpe kann um bis zu 10 Jahre erhöht werden und sie kann kleiner ausgelegt (dimensioniert) werden. Schließlich lassen sich Stromkosten von bis zu 1.000 Euro pro Jahr einsparen.

Wird die Solarthermie-Anlage ausreichend groß dimensioniert, verschafft sie der Wärmepumpe praktisch eine Sommerpause. An kalten, aber sonnigen Herbst- und Wintertagen erhöht die Solarthermie-Anlage die Effizienz der Wärmepumpe erheblich. Beanspruchende Kompressorstarts und die Gerätelaufzeit insgesamt werden reduziert. Wird die Solarthermie-Anlage auf einen Bruttowärmeertrag von 50 kWh pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr ausgelegt, kann ein solarer Deckungsgrad von 30 bis 40 Prozent erwartet werden.

Das folgende Schaubild zeigt euch den Wärmebedarf eines typischen Einfamilienhauses hierzulande im Jahresverlauf und die typische  Wärmeproduktion der Solarthermie-Anlage:

Waermewende mit junger fossiler Heizung dank Solarthermie

Ihr seht: Fast die Hälfte der Zeit wird eine solare Vollversorgung erreicht.

Fazit zur Wärmewende mit einer jungen fossilen Heizung

Die Nachrüstung aller Heizungssysteme mit einer Solarthermie-Anlage ist grundsätzlich, insbesondere aber für junge und sehr junge fossile Heizungen eine no-regret-Option, eine Option also, die ihr nicht bereuen werdet.

Fotos: BDEW (3 Grafiken), Paradigma (Titelbild und 1 Grafik)