Foerderung Pelletheizung 2024 Pellets

Wenn das neue GEG auf sich warten lässt, …

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… dann kommt es zu teils gegenteiligen Entwicklungen als erhofft. Denn während das GEG noch im politischen Entscheidungsprozess “hängt”, entsteht bei den Verbrauchern Unsicherheit. Eine der brennenden Fragen, die das neue GEG eindeutig klären soll, ist die nach der zukunftsträchtigen Heizung. Solange diese Frage unbeantwortet bleibt, kaufen die verunsicherten Verbraucher offensichtlich mehr fossile als erneuerbare Wärmeerzeuger wie Pellets Heizungen. Geht die Wärmewende etwa nach hinten los?

In seiner Onlineausgabe berichtet der Südkurier, dass der Ansturm auf Kaminöfen und Pelletheizungen ende und dass insbesondere beim Thema Pelletsheizungen und Pellets große Verunsicherung herrsche.

Kaminöfen: Haben Sie das Zeug zur Heizung der Zukunft?

Ein Kaminofen ist ein Wärmeerzeuger mit einer gechlossenen Brennkammer, in der sich feste Brennstoffe (Holz, Kohle) verfeuern lassen, um Wärme zu erzeugen. Kaminöfen sind vergleichsweise günstig in der Anschaffung, einfache Geräte gibt’s schon ab zwei-, dreihundert Euro. Sie sind rasch eingebaut. Der Südkurier schreibt, dass Kaminöfen für manche Verbraucher in der zurückliegenden Heizsaison 2022/23 eine Art „Sicherheits-Anker“ gewesen wären und beruft sich bei dieser Aussage auf den Energieberater Hans Weinreuter von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Der habe demnach erklärt, dass “angesichts der Furcht vor leeren Gasspeichern im Winter und steigenden Energiekosten” gerade Bewohner von Einfamilienhäusern in einem ersten Reflex Kaminöfen eingebaut hätten.

Aber: Im laufenden Jahr, die bevorstehende Heizsaison startet offiziell am 1. Oktober 2023, sehe es anders aus. Der Südkurier zitiert Hans Weinreuter mit der Aussage, dass dies wegen der „massiven Feinstaubproblematik“ auch gut so sei. Weinreuter fordert demnach eine Staubfilter-Pflicht für alle Öfen.

Dazu müsst ihr wissen, dass in deutschen Haushalten zehn bis zwölf Millionen Kaminöfen stehen, von denen etwa 8,5 Millionen laufen würden.  Diese Zahlen und Fakten nannte der Vorsitzende des Bundesverbandes Brennholzhandel und Brennholzprodukte, Klaus Egly, schreibt der Südkurier weiter. Wozu im Bericht auch angemerkt wird, dass nur wenige Verbraucher  ausschließlich mit Holz heizen würden, für die allermeisten sei Holz eine zusätzliche Wärmequelle. Hans Weinreuter sagte demnach, dass eine  Heizungsanlage mit Scheitholzkessel – als Ersatz für eine bestehende Heizungsanlage – wohl nur im ländlichen Raum infrage komme.

Der Energieberater rät Verbrauchern vor dem Kauf eines Kaminofens, sich bei ihrer Kommune zu erkundigen, ob dieser im Konflikt mit dem Wärmekonzept stehen könnte, das diese erarbeiten müsse.

Zu den Kaminöfen kämen noch knapp 700.000 Pelletheizungen, berichtet der Südkurier.

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Und was ist mit Pelletsheizungen: Sind die fit4future?

Laut Weinreuter seien die Abgaswerte von Pelletsheizungen deutlich besser als die von Stückholz-Zentralheizungen und erst recht von Kaminöfen. Pellets seien dem Energieberater zufolge auch deshalb besser als Scheitholz, weil sie ein Brennstoff mit definierter Qualität sind. Zudem ließen sich Pelletsheizungen demnach sinnvoller und kontrollierter steuern als handbetriebene Kaminöfen.

Anna Katharina Sievers vom Deutschen Energieholz- und Pellet-Verband und dem Deutschen Pelletinstitut (DEPI) sagte dem Südkurier, dass Teile vom Markt komplett eingebrochen seien. Die Absatzprognose 2023 werde ihr zufolge nach aktuellem Stand nicht erreicht. Diese ginge noch von rund 744.000 Pelletkesseln und -öfen aus. Als Grund für diese Entwicklung nennt Katharina Sievers die starke Verunsicherung der Verbraucher wegen des noch immer ausstehenden GEG.

Hin und Her um GEG pushte Öl- und Gasheizungen

Die Bundesregierung habe Martin Bentele zufolge mit ihrem Hin und Her ums GEG bewirkt, dass Öl- und Gasheizungen dieses Jahr wieder Hochkonjunktur hätten. Bentele ist der Geschäftsführer des Pellet-Verbands und des DEPI. Das GEG, das nach der Sommerpause beschlossen werden soll, ziele darauf ab, mit einem schrittweisen Austausch von Öl- und Gasheizungen das Heizen in Deutschland klimafreundlicher zu machen.

Auch der Energieberater Hans Weinreuter berichtete dem Südkurier zufolge von seiner Beratungstätigkeit, dass viele Verbraucher vor allem die Anschaffungskosten im Blick hätten – nicht jedoch die künftigen Heizkosten, gleichwohl die CO2-Preise spürbar steigen würden.

Tatsächlich hätten Heizungsbaubetriebe und -verbände in mehreren Bundesländern im Mai rekordverdächtige Bestellungen von fossilen Heizungen gemeldet, schreibt der Südkurier weiter.

Wie steht’s also um die Wärmewende?

Bei Pelletskesseln sei die Kundennachfrage laut Katharina Sievers inzwischen so gering, ist im Zeitungsbericht zu lesen, dass es erste Anzeichen gebe, dass der Pelletpreis zu Beginn der Heizsaison im Herbst sinke.

Holzwärme_Pellets Heizung

Aktulle Pelletspreise sinken

Derzeit bewege sich der Preis für den Brennstoff in gepresster Form trotz der deutlich zurückgegangenen Nachfrage nach Pelletkaminöfen und Pelletsheizungen nur leicht unter dem Vorjahresniveau, obwohl er im August 2022 um 194 Prozent über dem Vorjahr gelegen habe. Im August dieses Jahres beträgt er dem Verband zufolge 403,63 Euro pro Tonne (t) – nach 682,98 Euro im Vorjahresmonat.

Bei einer nachhaltigen Waldwirtschaft sei das Potenzial auch bei Pellets begrenzt, sagte Hans Weinreuter dem Südkurier. Schließlich heiße nachhahltig, dass dem Wald nur so viel Holz entnommen werde, wie gleichzeitig nachwachse. Schon gar nicht sollten aber Pellets „fragwürdiger Herkunft“ importiert werden, mahnt der Energieberater demnach.

Holz: Baustoff statt Brennstoff

Pellets könnten die Wärmewende unterstützen. Das sagte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Karin Eder (Büdnis 90/Die Grünen) dem Südkurier zufolge. Sie würden demnach insbesondere in den Häusern sinnvoll sein, in denen der Einbau einer Wärmepumpe aus Mangel an Möglichkeiten nicht sinnvoll sei. Die Ministerin merkte dem Zeitungsbericht abr auch an, dass das Bauen mit Holz aus Klimaaspekten der Verbrennung vorzuziehen sei.

Das Heizen mit Holz oder Holzpellets sei für viele Menschen bedeutsam, vor allem im ländlichen Raum. Aus diesem Grund sollte Holzwärme auch weiterhin einen Beitrag leisten und als 65 Prozent Erneuerbare Energie angerechnet werden. So heißt es dem Südkurier zufolge in einem Entschließungsantrag der Ampelregierung von vor der Sommerpause. Und auch das sei demnach dort zu lesen: Holz sei zugleich ein begrenzter und für andere Branchen dringend nachgefragter Rohstoff. Nachhaltigkeitskriterien seien daher zu erfüllen und Fehlanreize zu vermeiden.

Der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband warne laut dem Südkurier gemeinsam mit drei anderen Verbänden vor einer Kürzung bei der staatlichen Förderung von Holzheizungen. Investoren bräuchten demnach eine verlässliche Förderung – so stehe es in der zughörigen Stellungnahme.

Aktuelle Brennholzpreise liegen weiter auf Vorjahresniveau

Rund 17 Millionen Festmeter Holz würden deutsche Haushalte pro Jahr verfeuern, um damit Wärme zu erzeugen. Diese Zahl stamme laut dem Südkurier vom Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik.

Regulär sei dieses Holz sogenanntes Kronen- oder Stammholz, das minderwertig gewachsen sei, sodass es sich weder als Möbelbauholz noch als Bauholz eigne. Feuerholz sei demnach Holz, das beim nötigen  Durchforsten der Wälder oder in Sägewerken als Nebenprodukt anfalle.

Die Holzpreise lägen Klaus Egly zufolge etwa auf dem Niveaus des Vorjahres. Er erwarte dem Südkurier demnach keine Panikverkäufe wie im vergangenen Jahr – schließlich seien die Lager gut gefüllt. Die Brennholznachfrage befinde sich laut Egly wieder auf einem normalen Niveau. So liege der Brennholzpreis für einen Schüttraummeter trockenen Buchenholzes aktuell in etwa  gleichauf mit Heizgas – und etwa ein Fünftel (20 Prozent) unter dem Preis von Heizöl.

Fotos: Doreen Brumme