Heizen im Sommer

Heizen im Sommer: Das müsst ihr wissen!

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Endlich ist er da: der Sommer. Er lockt uns mit viel Sonne, die uns Licht und Wärme bringt. Doch was ist mit der Heizung im Sommer: abschalten oder durchlaufen lassen? – das ist die Frage. Was ihr zum Heizen im Sommer wissen müsst, könnt ihr hier lesen. 

Was ist die Heizperiode?

Mit dem Begriff Heizperiode (auch Heizzeit genannt) ist die Zeitspanne gemeint, in der die Heizungen betrieben werden müssen, um die Temperaturen in Innenräumen auf ein gewünschtes Niveau zu heben und dieses zu halten. Wobei die Innenraumtemperaturen dank des Heizens deutlich von den kühlen und kalten Außentemperaturen abweichen.

Gibt es eine offizielle Heizperiode?

Gesetzlich verankert ist die Heizperiode als solche nicht. Vielmehr bezieht sich die Notwendigkeit des Heizens

  • auf eine bestimmte Außentemperatur: Die sogenannte Heizgrenze liegt in Deutschland bei 15 Grad Celsius (°C)mittlere Außentemperatur. Zum Vergleich: in Österreich und in der Schweiz liegt sie bei 12 °C.
  • auf einen Richtwert der Innentemperatur: 20 °C.

In Ermangelung einer gesetzlichen Verankerung der Heizperiode im deutschen Gesetz ist es üblich, diese angelehnt an die eben genannten Grenz- und Richttemperaturen alljährlich am 1. Oktober starten und jeweils am 30. April des Folgejahres enden zu lassen.

Und in Mietverträgen wird hierzulande oft die Heizperiode vereinbart. Fehlt die entsprechende Klausel im Mietvertrag, dann gilt laut Rechtssprechung die eben genannte Heizperiode von Anfang Oktober bis Ende April.

Gibt es eine Heizpflicht?

Nein.

Aber ein Vermieter muss in der Heizzeit sicherstellen, dass seine Mieter ihre Wohnungen auf angenehme Temperaturen bringen können. Es gilt: tagsüber 20 bis 22 °C und nachts 18 °C.

Für den Fall, dass die Außentemperaturen auch außerhalb der Heizperiode stark sinken, gelten folgende Regeln: Die Heizung muss seitens des Vermieters betrieben werden,

  • wenn die Wohnungstemperatur für mehr als 48 Stunden unter 18 °C sinkt
  • oder sofort, wenn die Wohnungstemperatur kälter als 16 °C ist.

Das heißt, dass Vermieter auch im Sommer heizen müssen, wenn dieser außer der Reihe kalt ist. Und das Warmwasser muss selbstverständlich auch den ganzen Sommer über fließen.

Heizen im Sommer: Heizung abstellen – ja oder nein?

Moderne Heizungen sind so intelligent (smart), dass sie dank Heizungsregelung automatisch vom Winter- in den Sommerbetrieb und umgekehrt wechseln können. Sobald die Temperaturen innen und außen Werte unterlaufen, die voreingestellt worden sind, startet die Heizung ihren Betrieb. Was in den meisten Fällen effizient funktioniert, geht in Ausnahmefällen schief: Zum Beispiel springt die Heizung unnötigerweise an, weil ein Außentemperaturfühler den kurzen Temperatursturz während eines Sommergewitters gemessen hat. In diesem Fall wäre das Ingangsetzen der Heizung eine Verschwendung von Energie.

Um dieser Energieverschwendung vorzubeugen, raten Technikexperten wie Markus Lau vom Deutschen Verband Flüssiggas e.V. dazu, die Heizung im Sommer auf “Nur Warmwasser” umzuschalten. Dann werde kein Heizungswasser mehr aufbereitet, sondern nur noch Warmwasser, wie es in Küche und Bad verbraucht werde. Und es gehe auch noch klimafreundlicher, erklärt Markus Lau in der zugehörigen Pressemeldung: Bei einer modernen Flüssiggas-Brennwertheizung in Kombination mit einer Solarthermie-Anlage auf dem Dach werde die Sonnenenergie für die Warmwasseraufbereitung genutzt. Das senke auch die Heizkosten, denn die Sonne liefere ihre Energie schließlich gratis an.

Anders sehe es bei älteren Heizungen aus. Die hätten oft noch keine Umschaltfunktion zwischen Sommer- und Winterbetrieb. Deshalb müssten hier Markus Lau zufolge sämtliche Einstellungen manuell vorgenommen werden. Am besten von einer Fachkraft. Der Technikexperte erklärt weiter, dass das Abschalten älterer Heizungen in den Sommermonaten oft Sinn mache, weil diese für die Anforderungen im Winter voreingestellt seien. Lau bewertet diese “Teilzeit-Funktionalität” – verglichen mit modernen Heizungen – als großen Nachteil, da sie höhere Heizkosten sowie unnötige CO2-Emissionen verursache.

Er weist aber auch darauf hin, dass eine Heizung, die auch der Warmwasseraufbereitung diene, im Sommer nicht ausgeschaltet werden sollte. Allerdings empfiehlt er ein Anpassen der Brennerregelung sowie der Speichertemperatur durch einen Experten.

Foto: Doreen Brumme (Sommerabend auf Fehmarn)