Energiesaniertes Gebäude mit Heizungsregelung SystaSmartC

Heizungsregelung SystaSmartC (4) – Praxistest mit Wärme & Solarstrom

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Wie versprochen folgt zum Schluss der kleinen Artikelreihe zu unserer neuen Heizungsregelung SystaSmartC ein Erfahrungsbericht darüber, wie sich diese in einer Heizungsanlage mit Pelletkessel plus Photovoltaik-Anlage macht. Die Technik gehört Daniel Schweng, der seit September 2016 im Hause Ritter Energie als strategischer Einkäufer tätig ist.

Der Pelletkessel Peleo Optima (18 (kW) in Daniel Schwengs Heizraum.
Der neue Pelletkessel Peleo Optima (18 (kW) von Paradigma in Daniel Schwengs Heizraum.

Daniel, beschreibst du bitte kurz dein Haus und dessen Energieversorgung?

Daniel Schweng: Da muss ich etwas weiter ausholen: Wir sind im November 2016 aus Werl in Nordrhein-Westfalen (NRW) nach Albstadt in Baden-Württemberg umgezogen – als kleine  Familie mit zwei Erwachsenen, einem Kind, das zu dem Zeitpunkt drei Jahre alt war, vier Katzen (für Insider: Main Coon und Norweger Mix) und meinen Eltern (beide über 70 Jahre alt). Seit September 2016 bin ich im Einkauf bei Ritter Energie tätig.

Catcontent
Catcontent, ja, aber bei dem Anblick konnten wir nicht widerstehen. Die vier Hübschen wollten wir euch auf keinen Fall vorenthalten. Danke, Daniel, für die Fotos!

In NRW hatten wir Wohneigentum (Elternhaus Baujahr 1972, kernsaniert 2005 und Aufstockung auf  zwei Wohneinheiten. Die Heizung dort war erst eine Ölheizung und ab 2005 haben wir auf den erneuerbaren Brennstoff Pellets umgestellt – inklusive 14 Quadratmeter (m2) Solarwärme-Anlage für die Bereitstellung von Warmwasser und zur Unterstützung der Heizung. Die Regelung lief über eine Reglung von der Technischen Alternative; wir haben diese selbst  programmiert und visualisiert per Web Interface.

In Albstadt wohnten wir – als Übergangslösung, bis wir ein entsprechendes Haus zum Kaufen gefunden hatten – zwei Jahre zur Miete in einem sehr großen und energetisch katastrophalen Haus: Zwar mit einer Gasheizung plus  Solar und einem 300 Liter (l) fassenden Frischwasserspeicher ausgestattet, aber da alle Rohrleitungen ohne nennenswerte Isolierung im Fußbodenestrich und in den Wänden verliefen, waren im Winter die Außenwände wärmer als die Räume selbst.

Gebäude mit Heizungsregelung SystaSmartC vor der Sanierung
Das Haus von Daniel Schweng und seiner Familie vor der energetischen Sanierung.

Passend zur Veräußerung der NRW-Immobilie im Oktober 2017 hatten wir dann schlussendlich auch ein passendes Haus für unsere Familie hier in Albstadt gefunden. Unser Haus ist Baujahr 1978 bis 1980 mit einer Südwest-Hanglage auf einer Höhe von 660 Metern über Normalnull in Albstadt. Zum Zeitpunkt, als wir das Gebäude erwarben, hatte es zwei Wohneinheiten:

  • eine Wohnung mit 210 m² im Erdgeschoss (EG)
  • eine Wohnung mit 80 m² im Untergeschoss (Gartengeschoss)
  • sowei restliche Räume mit einer Gesamtfläche von 190 m²
Gebäude mit Heizungsregelung SystaSmartC vor der Sanierung
Die Frontansicht des Gebäudes vor der energetischen Sanierung.

Die alte Heizungsanlage mit einem Ölkessel stammte aus dem Jahr 1996. Der Brennstoffvorrat wurde in einem kellergeschweißten Öltank mit einem Fassungsvermögen von 12.000 l vorgehalten. Es gab außerdem eine recht neue 13,6 Kilowattpeak (kWp) Photovoltaik-Anlage ohne Batteriespeicher, die 2014 in Betrieb genommen worden war.

Blick in den Garten vor der Sanierung
Blick in den Garten von Daniel Schwengs Haus vor der Sanierung des Gebäudes.

Wir übernahmen das Haus im März 2018 mit einem KfW 141 Kredit für zwei Wohneinheiten und der damit verbundenen Vorgabe zu sanieren, um das Gebäude auf den KfW 85-Standard zu bringen. Hierfür brauchten wir nach KfW-Richtlinien eine neue Heizungsanlage mit Solarunterstützung, eine Fassadendämmung der Stärke 120 Millimeter (mm) und eine Dachdämmung der Stärke 200 mm.

Blick in den Garten nach der Sanierung
Blick in den Garten nach der Sanierung.

Und so sieht unser Haus nach dem Umbau aus (siehe Titelfoto). Wir haben jetzt drei Wohneinheiten:

  • Wohnung 1: 210 m²
  • Wohnung 2:  98 m²
  • und die nachträglich eingerichtete dritte Wohnung mit  89 m²

Wir haben das Haus komplett kernsaniert inklusive Estrich-Abbruch im EG und UG. Sämtliche Ver- und Entsorgungsleitungen für Wasser, Abwasser und Strom haben wir eigenständig verlegt. Im kompletten Wohnbereich (insgesamt 400 m²) verlegten wir eine wassergeführte Fußbodenheizung. Selbstverständlich sind sämtliche Rohrleitungen nach EnEV 100 isoliert.

Der alte Heizraum wurde zu neuem Wohnraum in Wohnung 2 und der alte Öl-Keller zum neuen Heizraum, indem auch das Pelletslager (ein Pellets-Sack-Silo) Platz fand. Im Heizraum stehen jetzt ein Paradigma-Pelletkessel Peleo Optima (Nennleistung: 18 Kilowatt) mit zwei gemischten Heizkreisen, einem Paradigma-Pufferspeicher AquaEpresso III (Fassungsvermögen: 1.000 l) mit Frischwasserstation, ein Pellets-Sack-Silo und natürlich ist dort auch Paradigmas neue Heizungsregelung SystaSmartC installiert, um die es hier geht. Auf das Solardach kommen dazugehörend noch drei von Paradigmas Hochleistungs-Solarthermie-Kollektoren (Typ:  AQUA PLASMA 15/40), die finale Installation erfolgt allerdings erst im Januar 2021.

Beeindruckend. Hast du die Heizungsregelung SystaSmartC direkt eingeplant?

Ja, ich hatte sie von Beginn an auf dem Plan und habe die Heizungsregelung SystaSmartC direkt mit der neuen Heizungsanlage in Betrieb genommen. Da ich bin kein großer Fan von vielen Displays im Heizungskeller bin, fand ich die Idee sehr gut, mein Handy zur Visualisierung zu benutzen.

Du hast auch deine PV-Anlage an die Heizungsregelung SystaSmartC angeschlossen – wie läuft das Ganze und was bringt das?

Die PV-Erweiterung habe ich im Juni 2020 in Betrieb genommen. Dafür werden mit Hilfe von zwei Stromzählern die eingehende Energie von der PV-Anlage und die Einspeisung von Strom beziehungsweise der Bezug von Strom vom Netzbetreiber gemessen.

Ein großer Vorteil bei dieser Lösung ist, dass man keinen Wildwuchs an Apps von den Wechselrichter-Herstellern hat (ich hab’ da schon zwei verschiedene) und man ist auch unabhängig von deren sehr eingeschränktem Funktionsumfang. Außerdem wird bei der Heizungsregelung SystaSmartC zusätzlich zum Ertrag auch der Netzbezug vom ganzen Haus mit angezeigt und gegengerechnet.

Kannst du uns deinen alltäglichen Umgang mit der SystaSmartC näher beschreiben?

Ich persönlich nutze vor allem das Webportal, um einen schnellen Blick auf die Anlage zu werfen und Live-Daten zu bekommen, was vor allem der PV-Erweiterung geschuldet ist. Ich habe so auf den ersten Blick eine Echtzeit-Übersicht über den aktuellen Strom-Verbrauch und das, was meine PV-Anlage an Leistung erbringt und was an Strom eingespeist wird. Dies gilt natürlich auch für den schnellen Überblick über das komplette Heizungssystem.

Es macht mir Spaß, dank der Heizunsgregelung SystaSmartC zu sehen, was die verschiedenen Haushaltsgeräte so verbrauchen (in Echtzeit) und gerade das regt, so empfinde ich es zumindest, uns alle noch mehr zum Stromsparen an. Auch meine Tochter (mittlerweile 7 Jahre alt) kann damit schon sehen, dass es Energie kostet, wenn bei uns ein Brot gebacken wird.

Spannend für die ganze Familie war zum Beispiel die Zubereitung von Pulled Pork im Backofen über 24 Stunden. Wir konnten auf einen Blick sehen, dass der Energieverbrauch während der Anheizphase schon recht hoch war. Zugleich sahen wir aber auch, dass so ein moderner Backofen mit seiner sehr guten Wärmedämmung selbst bei längeren Backzeiten sehr wenig Strom verbraucht, so wenig, dass sein Verbrauch  bei der langen Backzeit von 24 Stunden im Grundrauschen des gesamten Energieverbrauchs des Hauses unterging. Insgesamt verbrauchten wir für die Zubereitung der Fleischspezialität 9 Kilowattstunden (kWh) Strom, was Stromkosten von nur etwa 2,50 Euro entspricht.

Für einen Überblick, was ich an Energie, ganz gleich, ob Wärme oder Strom, über den Tag, die Woche oder den Monat verbraucht oder eingespeist habe, nutze ich dann auch gerne die Paradigma Heizungs App.

Daniel, wem würdest du die neue Heizungsregelung SystaSmartC empfehlen?

Ich würde die neue Paradigma Heizungsregelung SystaSmartC jedem empfehlen, der einem “bildschirmärmeren” Heizungskeller eine Chance geben möchte und der ein Grundvertrauen in die Technik hat. Gerade aber in Bezug auf das PV-Monitoring ist die SystaSmartC sehr zu empfehlen.

Danke Daniel Schweng, dass du uns in deinen Heizungskeller und sogar in deine Backröhre hast schauen lassen!

Zu den ersten Teilen dieser Artikelreihe

Fotos: Daniel Schweng / Paradigma / Ritter Energie