Studie zur Effizienz deutscher Immobilien_Energieträger

Neue Studie zur Energieeffizienz deutscher Immobilien

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Die Ergebnisse der aktuellen Techem Verbrauchskennwerte-Studie 2021 (sogenannte VKW-Studie) liegen seit Anfang Oktober vor. Sie bestätigen: Noch immer werden gut 52 Prozent der Wohnungen in Deutschland mit Erdgas beheizt. Die Studie zur Energieeffizienz deutscher Immobilien fußt auf der Auswertung und Analyse von Daten zu Endenergie- und Wasserverbrauch sowie Kosten für Heizung und Warmwasser aus 2,1 Millionen deutschen Wohnungen in rund 176.000 Mehrfamilienhäusern. Wir informieren euch hier zu den weiteren Ergebnissen und wichtigen Erkenntnissen der Techem-Studie. Spoiler: Kontinuierliches Heizungsmonitoring sowie optimierte Betriebsführung im Gebäudebestand sollen dort Effizienzsteigerungen  von bis zu 15 Prozent bewirken. Und mit einem auf Energieeinsparung ausgerichteten Nutzerverhalten – insbesondere beim Lüften – könntet ihr demnach noch einmal 10 bis 15 Prozent mehr Effizienz beim Energieverbrauch erzielen. Doch lest selbst!

Deutschland und Europa stünde laut der der aktuellen Studie zur Energieeffizienz deutscher Immobilien ein harter Winter bevor. Der Klimawandel, die Energiewende und die Sicherstellung der Energieversorgung würden unsere ganze Aufmerksamkeit sowie schnelles Handeln erfordern. Seit dem Ausbruch der Versorgungskrise gehe es demnach bei der Energiewende nicht mehr nur um die Dekarbonisierung, sondern auch um die europäische Abhängigkeit von Energieimporten aus Russland.

Studie zur Energieeffizienz deutscher Immobilien: Luft nach oben

Die Auswertungen von Techem würden belegen, dass ein Großteil der untersuchten Immobilien eine verbesserungsbedürftige Energieeffizienz aufweise.

Studie zur Energieeffizienz deutscher Immobilien_Alter von Heizungen

Jede dritte Heizung ist älter als 25 Jahre und damit ineffizient

Auch das Alter der Heizungsanlagen sei demnach weiterhin teilweise hoch. Ein Drittel der Heizungen hierzulande sei älter als 25 Jahre und entsprechend ineffizient. Dieses große Potenzial fürdie Erneuerung oder den Umstieg auf effiziente Technologien bei der Wärmerzeugung gehe aus der Auswertung der Daten von rund 92.000 aktuell erstellten Energieausweisen hervor.

So lässt sich Energie sparen!

Darüber hinaus sei ein effizienter und hochautomatisierter Heizungsanlagenbetrieb entscheidend für einen emissionsarmen Immobiliensektor.

  • So sei allein mit kontinuierlichemHeizungsmonitoring sowie mit einer optimierten Betriebsführung eine Effizienzsteigerung in der konventionellen Wärmeerzeugung im Gebäudebestand von etwa 15 Prozent möglich.
  • Eine optimale Dämmung der Gebäudehülle wiederum böte laut der Studie zur Energieeffizienz deutscher Immobilien Einsparpotenziale von 30 bis 50 Prozent.
  • Und schließlich ermögliche auch das auf Energieeinsparung ausgerichtete Nutzerverhalten,  insbesondere beim Lüften, noch einmal 10 bis 15 Prozent Verbrauchsreduktion.

In Zeiten der Gaskrise und angesichts notwendiger Dekarbonisierung im Gebäudebestand müssten alle Marktteilnehmer zusammenrücken und gemeinsam Energieeffizienzlösungen entwickeln. Wissenschaftliche Arbeiten würden helfen, Energieeinsparpotenziale zu erkennen und dringend notwendige Handlungsempfehlungen abzuleiten. Die Techem Verbrauchskennwerte-Studie zur Energieeffizienz deutscher Immobilien zeige die Handlungsfelder auf. Das sagte der CEO von Techem, Matthias Hartmann, gegenüber der Presse.

Weniger CO2-Emissionen – stagnierender Verbrauch bei Raumheizung

Dass es beim Sparen von Energie und Emissionen fürs Heizen stark auf das Nutzerverhalten ankommt, bestätigt ein Blick auf die CO2-Emissionen, die für Raumheizung und Trinkwassererwärmung in Mehrfamilienhäusern entstehen. Laut der Studie zur Energieeffizienz deutscher Immobilien seien diese witterungsbereinigt im Jahr 2020 gegenüber 2018 um etwa 13 Prozent – bezogen auf die Wohnfläche beziehungsweise pro Nutzeinheit – gesunken, obwohl die Verbräuche für Raumheizung und Warmwasser in diesem Zeitraum nahezu stagnierten.

Die Ursache für diese Emissionssenkung liege folglich nicht im geänderten Verbrauchsverhalten, sondern im veränderten Energiemix und den damit verbundenen veränderten Emissionsfaktoren.

Auf dem Weg zu einer höheren Energieeffizienz kämen wir nicht an den Mietenden vorbei, sagt auch Dr.-Ing. Arne Kähler, Leiter des Techem Research Institute on Sustainability (TRIOS) und einer der Autoren der Studie. Unser Ziel müsse es demnach daher weiterhin sein,

  • Energie mit durchdachten digitalen Lösungen einzusparen,
  • erneuerbare und CO2-neutrale Energiequellen sowie die dafür erforderlichen Infrastrukturen auszubauen, in der Breite zu etablieren
  • sowie die Nutzung der Energie kontinuierlich mit Effizienzsteigerungen zu verbessern und dabei die gesamte Wärmekette im Gebäude von der Wohnung bis in den Keller im Blick zu haben.

Umweltheizungen haben großes Potenzial für Betriebsoptimierung

Bei der Energiewende und der nötigen Befreiung von der Abhängigkeit von Erdgas sowie anderen fossilen Energieträgern spielen elektrisch betriebene Wärmepumpen laut der Techem-Studie zur Effizienz deutscher Immobilien auch eine Schlüsselrolle. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts sei im Jahr 2020 bereits nahezu jede zweite Heizung im Neubau eine Wärmepumpe gewesen. Mit 50,6 Prozent wären 2021 Wärmepumpen damit der bevorzugte primäre Wärmeerzeuger gewesen – Tendenz stark steigend. Während ihr Anteil bei Ein- und Zweifamilienhäusern bei 53,9 Prozent gelegen habe, wären es bei Mehrfamilienhäusern 30,6 Prozent gewesen. Es sei zu erwarten, dass diese Werte in den nächsten Jahren weiter deutlich ansteigen wüden. Die Studie zur Effizienz deutscher Immobilien zeige, dass das schlummernde Effizienzpotenzial bei Wärmepumpen im Gebäudebestand mit gut 50 Prozent enorm sei.

Mit der Kombination

  • aller Maßnahmen zur Verbesserung der Gebäudehülle,
  • des Verhaltens der Nutzenden
  • sowie der Anlageneffizienz

ließe sich – das würden die vorliegenden Daten belegen, heißt es in der Pressemeldung von Techem weiter – sogar ein Gesamtpotential zur Vermeidung von etwa 20 Millionen Tonnen (t) CO2 im deutschen Mehrfamilienhausbestand erschließen, sagt Matthias Hartmann.

Hintergrund: Studie zur Effizienz deutscher Immobilien

Die Verbrauchs- und CO2-Kennwerte 2021 von Techem dokumentieren nach eigenen Angaben den

Energie- und Wasserverbrauch

sowie die Kosten für Heizung und Warmwasser

in deutschen Wohnungen. Die Analyse basiere im Wesentlichen auf Daten des Kalenderjahres 2020, die im Rahmen regelmäßiger Auswertungen von Verbrauchsabrechnungen von rund 2,1 Millionen Wohnungen in 176.000 Mehrfamilienhäusern anonymisiert erhoben und für die Erstellung der Heizkostenabrechnung verwendet worden seien. Techem gebe die Energiekennwerte wegen des großen Interesses an der Studie seit der Heizperiode 1998/99 als Broschüre heraus. Die vollständigen Ergebnisse der VKW-Studie findet ihr hier.

Fotos: Techem