Größte Solarthermie-Anlage Thüringens in Mühlhausen von Ritter XL Solar läuft!

Heute kommen gute Nachrichten aus Mühlhausen: Die größte Solarthermie-Anlage Thüringens, geplant von den Kollegen der Großanlagensparte Ritter XL Solar in unserem Unternehmen Ritter Energie und gebaut von der Cottbuser Hochdruck GmbH als Generalunternehmer mit Hochleistungs-Solarthermie-Kollektoren und Steuerungstechnik von Ritter, ist Anfang September in Betrieb genommen worden. Wir gratulieren den Thüringern zu einem großen Schritt in Richtung dezentrale Energiewende und unseren Kollegen zu einer neuen Rekordanlage!

Die Solarthermie-Großanlage vor den Toren der Kreisstadt Mühlhausen wird auch „Sonnenfeld am Schadeberg“ genannt. Sie ist die derzeit größte Anlage ihrer Art in Thüringen. In Sachen Effizienz steht sie bundesweit auf Platz fünf, schreibt die Thüringer Allgemeine online anlässlich der feierlichen Inbetriebnahme der Anlage Anfang September.

Auf einer Freifläche von etwa 19.000 Quadratmetern (m²) wurden 1.152 Solarthermie-Kollektoren von Ritter aufgestellt, die auf eine Bruttokollektorfläche von 5.691 m² kommen. Sie erzeugen ab sofort erneuerbare Solarwärme, die in das Fernwärmenetz der Stadtwerke Mühlhausen eingespeist wird. Laut Plan liefere die größte Solarthermie-Anlage Thüringens etwa 3.300 Megawattstunden (MWh) Wärme pro Jahr und spare damit 675 Tonnen (t) Kohlendioxid ein. Sollte einmal zu viel Wärme erzeugt worden sein, können die Anlage sie selbstständig in einem zugehörigen Pufferspeicher zwischenspeichern.

Größte Solarthermie-Anlage Thüringens liefert ab sofort Solarwärme für 400 Haushalte

Henning Weiß ist der Geschäftsführer der Thüringer Stadtwerke, die die größte Solarthermie-Anlage Thüringens betreiben. Er beziffert die Zahl der Haushalte, die ab sofort Solarwärme zum Heizen und zur Bereitstellung von Warmwasser nutzen könnten auf rund 400. Das entspreche zwar nur 15 Prozent der Wärmeproduktion am Erzeugerstandort Ballongasse, sei für Mühlhausen aber ein Meilenstein der städtischen Energiewende.

Zu den ab sofort mit Solarwärme versorgten Adressen gehöre laut der Onlineausgabe der Thüringer Allgemeinen

• die Kornmarktkirche,
• das Kulturhistorische Museum,
• die Stadtbibliothek,
• das Haus der Kirche
• und die Therme.

Laut Aussage der Bürgermeisterin Beate Sill (parteilos), werde demnächst auch ein Anschluss für das Mühlhäuser Rathaus geplant. Nach dem erfolgreich verlaufenen Probebetrieb gehe die Anlage in Kürze in den Regelbetrieb über.

Die größte Solarthermie-Anlage Thüringens samt zugehöriger Wärmetrasse zur Wärmeverteilung an die abnehmenden Gebäude mit einer Gesamtlänge von 954 Metern und 1.908 Metern für Vor- und Rücklauf verbauten Rohren mit einem Außendurchmesser inklusive Isolierung von 40 Zentimetern kostete etwa drei Millionen Euro. Laut dem Zeitungsbericht sei die Anlage mit etwa 2,3 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert worden. Die Solarthermieanlage sei für die Stadtwerke der erste aber sicher nicht der letzte Schritt bei der Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien, erklärte Henning Weiß gegenüber der Tageszeitung Thüringer Allgemeine.

Als klug, weitsichtig und ökologisch nachhaltig habe demnach auch Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne, siehe Titelfoto) das Millionenprojekt bei der feierlichen Einweihung beschrieben. Mit dem Betrieb der größten Solarthermie-Anlage Thüringens nehme Mühlhausen eine Vorreiterrolle ein, wenn es um das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 gehe. Die Ministerin hoffe auf viele Nachahmer, schreibt die Zeitung.

Stefan Reindl von der Thüringer Energie AG (TEAG) bestätigte, dass sein Unternehmen tatsächlich bereits die Planung von zehn weiteren Solarthermie-Anlagen plane. Einige davon würden sogar die Fläche der bislang größten Solarthermie-Anlage Thüringens in Mühlhausen noch toppen. Solche Projekte seien immer wie ein Staffellauf – der Stab müsse weitergegeben werden, sagte Reindl.

Seinen derzeitigen Spitzenplatz im Ranking der größten Solarthermie-Anlagen Thüringens wolle Mühlhausen laut der Bürgermeisterin Sill aber gar nicht so schnell wieder hergeben. Die etwa 40.000 m² große Freifläche unterhalb der jetzt in Betrieb genommenen Anlage sei ihr zufolge bereits im Flächennutzungsplan für eine Erweiterung des Solarfelds ausgewiesen und von den Stadtwerken gepachtet worden.

Zu Beginn der Planung war die Bebauung einer viel größeren Fläche vorgesehen, sagte Henning Weiß gegenüber der Presse. Mit einer Nachrüstung könne man allerdings auf die Weiterentwicklung der Technologien reagieren, um nicht nur in Größe, sondern auch in Innovation Vorreiter zu bleiben. Eine weitere und eventuell noch größere Kollektorfläche sei also durchaus denkbar.

Solarwärme plus Schafe plus Bienen

Spannend: Thüringens größte Solarthermie-Anlage ist als sogenannte Agri-Anlage angelegt. Das heißt, dass die Kollektoren extra etwas höher aufgeständert wurden, damit Schafe in Zukunft die Mäharbeiten auf der Grünfläche darunter übernehmen könnten. Zudem würden demnächst 20 Bienenvölker auf dem Gelände der Solarthermie-Anlage angesiedelt werden. Als Nahrungsquelle soll für sie eine Blühwiese angelegt werden.

Foto mit Umweltministerin Anja Siegesmund vor den Solarthermie-Hochleistungskollektoren von Ritter: Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz

Grafiken: Ritter XL Solar