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Heizkosten 2019/20: So viel Geld haben die Deutschen verheizt

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Das Vergleichsportal Check24 hat ermittelt, wie viel Geld die Deutschen in der vergangenen Heizsaison 2019/20 fürs Heizen ihrer vier Wände ausgegeben haben. Demnach hätten Verbraucher, die mit Öl heizten, 17 Prozent weniger Heizkosten zu zahlen als im Vorjahreszeitraum. Das Heizen mit Gas sei dagegen nur um 3 Prozent günstiger gewesen als 2018/19. Vergleicht man die Heizkosten der Ölheizer mit denen der Gasheizer, heizten Erstere nur etwas günstiger als Zweitere.

Heizkosten 2019/20: Heizen mit Öl war 17 Prozent günstiger als im Vorjahr 

Der Heizölpreis der gerade beendeten Heizsaison 2019/20 liege der zugehörigen Pressemeldung des Vergleichsportals Check24 zufolge beinahe auf einem Zehn-Jahres-Tief. Das bedeute, dass Verbaucher, die mit einer Ölheizung heizten, sich über geringere Heizkosten 2019/20 freuen könnten: Zwischen September 2019 und Mai 2020 hätten sie demnach 17 Prozent weniger fürs Heizen als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die Preis-Checker weisen aber darauf hin, dass diese deutlich niedrigeren Heizkosten nicht allein auf einen niedrigeren Heizbedarf zurückzuführen seien: Der Heizbedarf* sei zwar zum dritten Mal in Folge gesunken, allerdings nur um drei Prozent. Vielmehr habe der Sturzflug des Rohölpreises für die gesunkenen Heizkosten 2019/20 beigetragen:
Die Rohölpreise seien im ersten Halbjahr 2020 im Zuge der schwachen Weltkonjunktur und der Corona-Pandemie abgestürzt. Das sagt Lasse Schmid, Geschäftsführer Energie bei Check24. Ihm zufolge seien auch die Endkundenpreise für Heizöl in diesem Zeitraum deutlich gesunken, wenn auch nicht in gleichem Maße.
Die folgende Grafik zeigt, wie sich die Heizkosten 2019/20 entwickelt haben:

Heizkosten 2019/20: Heizen mit Gas nur geringfügig günstiger als in der Vorjahressaison

Anders als der Heizölpreis habe der Gaspreis in der vergangenen Heizsaison auf Vorjahresniveau gelegen. Aus diesem Grund schlügen sich die Heizkosten 2019/20 bei Verbauchern mit Gasheizung mit nur drei Prozent weniger auf der Heizkostenabrechnung nieder als in der Heizperiode 2018/2019.

Lasse Schmid sagt dazu, dass der durchschnittliche Gaspreis in der aktuellen Heizperiode etwa auf dem hohen Vorjahresniveau gelegen habe. Ihm zufolge hätten sich die Beschaffungspreise im Vergleich zum Vorjahr zwar halbiert, beim Endkunden sei diese Preissenkung aber noch nicht angekommen.

Die Tarife alternativer Gasanbieter seien aktuell im Schnitt 37 Prozent günstiger als die örtliche Grundversorgung, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Bislang hätten nur die Alternativanbieter auf die günstigen Großhandelspreise reagiert und ihre Preise gesenkt, sagt Lasse Schmid dazu. Deshalb werde das Heizen mit Gas Verbraucher nur dann deutlich günstiger, wenn sie aus der Grundversorgung zu einem Alternativanbieter wechselten.

Laut den Preis-Checkern unterschritten die Tarife der alternativen Gasanbieter die allgemeine Preisentwicklung deutlich. Der intensive Wettbewerb unter den Anbietern hätte demnach zu sinkenden Gaspreisen geführt. So hätten Verbraucher innerhalb eines Jahres insgesamt 170 Millionen Euro gespart. Das sei das Ergebnis einer repräsentativen Studie der WIK-Consult, einer Tochter des Wissenschaftlichen Instituts für Infrastruktur und Kommunikationsdienste (WIK).

Heizkosten 2019/20: Heizen mit Öl erneut etwas günstiger als Heizen mit Gas

Die Preis-Checker machen einen Vergleich der beiden in Deutschland bislang am meisten verbrauchten Heizbrennstoffe: Eine Musterfamilie, die ihr Reihenhaus mit Öl heizte, zahlte dafür zwischen September 2019 und Mai 2020 insgesamt 1.120 Euro Heizkosten. Eine Familie mit Gasheizung zahlte 1.138 Euro Heizkosten 2019/20. Mit Öl heizten Verbraucher in der gerade beendeten Heizperiode demnach also etwas günstiger als mit Gas.

*Berechnung des Heizbedarfs auf Basis der Gradtage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) und eines Musterhaushalts mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh im Referenzjahr 2011.
Grafik: Check24