So heizt Deutschland 2022_Marktentwicklung

So heizt Deutschland 2022: aktuelle Zahlen und Fakten zum Heizungsmarkt

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Im Jahr 2021 wurden in Deutschland rund 929.000 Wärmeerzeuger in den Verkehr gebracht. Diese Zahl, die einem Plus von 10 Prozent im deutschen Gesamtmarkt entspreche, nannte der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) in seiner gerade veröffentlichten Jahresbilanz. Den größten Zuwachs verzeichneten demnach Heizsysteme die Holz verheizten – allen voran Pelletsheizungen, von denen 2021 51 Prozent mehr als im vorhergehenden Jahr verkauft worden seien. Alle wichtigen Zahlen und Fakten zum deutschen Heizungsmarkt haben wir für euch – so heizt Deutschland 2022.

In seiner zugehörigen Pressemitteilung schreibt der Branchenverband der deutschen Heizungsindustrie, dass diese auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicke: Fast eine Million Heizungen seien laut der Jahresbilanz 2021 im vergangenen Jahr in den Verkehr gebracht worden.

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929.000 neue Wärmeerzeuger. Beeindruckend. Die Frage ist, ob der Heizungswechsel auch den Heizsystemwechsel bedeutet, der für die Wärmewende unabdingbar ist. Wir schauen daher mal etwas genauer auf die 929.000 Wärmeerzeuger: Welche Heizungstypen stecken mit welchen Anteilen in der Zahl? Die Antwort liefert die Jahresbilanz deutscher Heizungsmarkt des BDH. Das 3-seitige PDF könnt ihr unter dem eingangs gezeigten Link downloaden.

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Solarwärme – Absatz bleibt 2021 auf Vorjahresniveau

Bei Solarwärme-Heizungen verzeichnete der BDH 2021 einen Absatz auf dem Niveau des Vorjahres 2020 (wir berichteten hier bereits ausführlich darüber).

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Holzwärme – Pelletsheizungen mit größtem Marktzuwachs 2021: 51 Prozent

Laut dem BDH verzeichneten holzbasierte Heizsysteme 2021 den größten Zuwachs gegenüber dem Vorjahr. Pelletsheizungen verbuchten demnach ein Plus von  51 Prozent, was 53.000 Stück entspreche. Das ist ein deutliches Zeichen für die Wärmewende, immerhin gilt der nachwachsende Rohstoff Holz als erneuerbar. 

Umweltwärme – Marktzuwachs 2021: 28 Prozent

Auch Umweltwärmeheizungen (Wärmepumpen) seien dem BDH zufolge nach einem ohnehin schon starken Absatzplus im vorhergehenden Jahr 2020 auch 2021 sehr gefragt gewesen: Ihr Absatzplus lag demnach bei 28 Prozent beziehungsweise, was 154.000 in Verkehr gebrachten Geräten entspreche.

Am meisten verkaufte Heiztechnik 2021: Gaswärme

Die absatzstärkste Technik sei wie in den Jahren zuvor die Gasbrennwerttechnik mit einem Anteil von über 70 Prozent am Gesamtmarkt. Laut dem BDH bleibe die Gasbrennwerttechnik damit hierzulande die meistgewählte Modernisierungstechnologie.

Staatliche Förderung wirkt tatsächlich als Motor der Wärmewende

Die positive Marktentwicklung führt der Verband der deutschen Heizungsindustrie vor allem auf die attraktive Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zurück. Die Förderung sei ein Erfolg. Nach Jahrzehnten des Modernisierungsstaus, würden wir jetzt sehen, dass die Menschen bereit seien, in Klimaschutz zu investieren. Nach dem Stopp der KfW-Effizienzhausförderung gelte es, das Vertrauen der Menschen bezüglich einer Investition in die Modernisierung ihrer Heizungen zu stärken. Dies gelinge nur mit einer verstetigten und unveränderten BEG-Förderung. Das sagte der Präsident des Branchenverbandes. Uwe Glock, gegenüber der Presse.

Sämtliche Effizienztechnologien für Wärmewende nutzen

Die positive deutsche Marktentwicklung spiegele sich auch in der internationalen Multimomentaufnahme des Verbandes wider, heißt es in der BDH-Pressemeldung weiter.

BDH_Jahresumsatz 2021 weltweit

  • Jahresumsatz: Weltweit hätten demnach die im BDH organisierten Unternehmen im Jahr 2021 einen Umsatz von 19,1 Milliarden Euro erwirtschaftet. Dies seien rund 3 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr 2020 gewesen.
  • Marktwachstum: Ausschlaggebend für diesen Zuwachs sei vor allem auch die positive Marktentwicklung in Italien, Frankreich und Großbritannien gewesen, hier seien die Märkte zwischen 30 und 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen.
  • Beschäftigte: Die Zahl der Beschäftigten habe im Jahr 2021 bei rund 81.000 gelegen, rund die Hälfte der Menschen sei im Ausland tätig gewesen.
  • F&E: Der Aufwand für Forschung und Entwicklung habe mit 802 Millionen Euro demnach ein Allzeithoch erreicht. Was die Innovationskraft der Heizungsindustrie belege. Bereits heute böten die deutschen Hersteller sämtliche Systeme zur Erreichung der ambitionierten Klimaziele an, von der Wärmepumpe über hybride Systeme und wasserstofffähige Brennwerttechnik, bis hin zu Brennstoffzellenheizungen oder Holzzentralheizungen.

Diesen breiten technologischen Lösungsraum gelte es für die Erreichung der Klimaziele im Wärme- und Gebäudesektor zu nutzen und mit dem Ausbau und Einsatz von CO– freien und erneuerbaren Energien zu unterstützen, um damit den unterschiedlichen Bedürfnissen und Lebensverhältnissen der Menschen gerecht zu werden. Das sagte der BDH-Hauptgeschäftsführer, Markus Staudt, der Presse.

So heizt Deutschland 2022 – ihr wisst damit Bescheid!

Grafiken: BDH