Solarthermie-Jahrbuch 2023_2

Lesetipp: Das Solarthermie-Jahrbuch 2023 ist erschienen!

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Mittlerweile ist es schon die 5. Ausgabe, die wir mit dem Solarthermie-Jahrbuch 2023 hier auf unserem Solarthermie-Blog vorstellen. Wie gewohnt blättern wir an dieser Stelle einmal durch die 114 Seiten geballte Informationen zu unserem Lieblingsthema: Solare Wärme. So bekommt ihr einen Überblick über den Inhalt des Hefts.

Solarthermie ist eine unverzichtbare Säule für die Energiewende

Schon das Titelblatt vom neuen Solarthermie-Jahrbuch 2023 (siehe Foto oben) hebt zwei Einsatzbereiche der solaren Wärmeerzeugung hervor, die für das Gelingen der Energiewende im Alllgemeinen und der Wärmewende im Besonderen von wachsender Bedeutung sind:

  • “Kollektoren als Partner der Wärmepumpe”
  • “Gebäudesanierung mit Solarthermie”

Im Editorial begründen die Verfasser des Solarthermie-Jahrbuchs 2023, Joachim Berner, Ina Röpcke, Jens Peter Meyer und Detlef Koenemann, warum die Wärmewende nur mit Solarthermie gelingen kann: “Energiewende wird teurer, Solarthermie bleibt preiswert”, schreiben sie. Denn während fossiles Erdgas als Heizbrennstoff mit Sicherheit immer teurer werde und die Energiewende damit kostspieliger als erhofft, bleibe das Erzeugen von Wärme aus Sonnenenergie demnach auf Dauer preiswert. Die Jahrbuch-Autoren wagen sogar die Aussage, dass solare Wärme vielleicht sogar noch preiswerter werde – auf keinen Fall jedoch teurer. Der Grund: Lieferant der Solarenergie sei die Sonne – und die könne uns keiner nehmen. Solarthermie ist eine heimische Ressource. Und nicht nur das: Die Sonne liefert ihre Strahlungsenergie gratis an: auf jedes Dach, an jede Fassade, auf jede Freifläche.

Solarthermie gewinne deshalb an Bedeutung. Belege dafür liefern die Autoren des Solarthermie-Jahrbuchs 2023 zuhauf mit ihrem Werk. Doch dazu kommen wir gleich. Wichtig ist der Hinweis zum Ende des Editorials: Dort steht, dass die Energiewende eine Vollversorgung mit Erneuerbaren Energien bedeute.

Wer das erkannt hat, für den ist klar, dass die Wärmewende Aufwand bedeutet: planerischen, finanziellen, handwerklichen. Denn noch heizt Deutschland überwiegend fossil – der flächendeckende Systemwechsel wird ein Kraftakt, um den wir nicht umhin kommen. Wie er gelingen kann, zeigt das Jahrbuch an konkreten Beispieln auf, schaut selbst!

Das bietet euch das Solarthermie-Jahrbuch 2023!

Die 114 Seiten vom neuen Jahrbuch Solare Wärme 2023 informieren euch in zahlreichen Kapiteln über verschiedene Aspekte der Solarthermie: Los geht’s mit der Energiewende.

Kapitel 1: Energiewende

In seinem Beitrag “Zu wenig Ökostrom? Zu wenig Solarthermie!” auf den Seiten 6 und 7 erklärt Detlef Koenemann, wie der verstärkte Ausbau der Solarthermie dazu beitragen kann, eine sich abzeichnende Verknappung von Ökostrom zu dämpfen. Er weist unter anderem darauf hin, dass das Konzept, “Strom als Universalenergie  einzusetzen” schon heute an seine Grenzen komme, beispielsweise in zeitweisen Mangelphasen. Zudem sei “Ökostrom zu teuer, um ihn in Wärme zu verwandeln”. Koenmann geht sogar weiter und schreibt, dass es “Verschwendung” sei, wenn sich die benötigte Wärme effektiver erzeugen lasse und beziffert den Wirkungsgrad von Solarthermie, die sich tatsächlich nutzen lasse auf “40 bis 50 Prozent”. Ein klares Go! für mehr Solarthermie auf den Dächern – gerne neben Photovoltaik. Den Umweg, Wärme aus Strom zu erzeugen, könnten wir uns mit Solarthermie an vielen Stellen sparen. Nicht zuletzt brauche es dafür aber auch die nötigen Großwärmespeicher, schließt Koenemann seinen Beitrag.

Weitere Beiträge in diesem Kapitel thematisieren eine Studie, die zeigt, wie in Kassel eine kliamneutrale Wärmeversorgung möglich wird, und massentaugliche Konzpte für das vollständige Heizen von Wohngebäuden mit Solarwärme.

Kapitel 2: Solarbranche

Moritz Ritter, der nicht nur der Vorsitzende des Beirats unseres Unternehmens Ritter Energie- und Umweltttechnik GmbH & Co. KG ist, sondern auch der Präsident des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW Solar), fragt in seinem Kommentar auf Seite 8 des Solarwärme-Jahrbuchs provokativ: “Die Wärmewende – bauen wir ein Schloss auf Sand?” Die Antwort, die er dann liefert, bringt vor allem eins: Ernüchterung. Denn gleichwohl Moritz Ritter die positiven Entwicklungen am Wärmemarkt, insbesondere die bezüglich der Solarthermie, sehr wohl zu schätzen weiß – 10 Prozent mehr Solarthermie-Zubau im Jahr 2022 im Vergleich zu 2021, 58 Prozent Wachstum bei Röhrenkollektoren am Markt, großes Interesse der Verbraucher an Solarheizungen – weist er mit klaren Worten darauf hin, dass “die Wärmewende als Gesamtprojekt” alles andere als in trockenen Tüchern sei. Verantwortlich dafür, so schreibt Moritz Ritter, sei “paradoxerweise vor allem das enorm hohe Tempo der Gesetzesnovellierungen“. Diese bremsten nachhaltigen Fortschritt. Ebenso fehle es an Rahmenbedingungen für die Umsetzung der 65-Prozent-Vorgabe für den Anteil der Erneuerbaren bei neuen Heizsystemen. Moritz Ritter warnt bei allem Verständnis fürs Tempomachen bei der Wärmewende vor überstürztem Handeln ohne klare Vorgaben. “Eile mit Weile” träfe ihm zufolge besser auf das Projekt Wärmewende zu. Allerdings – und das formuliert Moritz Ritter auch ganz deutlich – liege man mit Solarthermie immer richtig, schließlich lasse die sich mit “allen alten und neuen Wärmeerzeugern kombinieren”. Mehr Solarwärme führe demnach automatisch zu mehr Nachhaltigkeit, Autarkie und Energiesicherheit. Egal, wie sich die Gesetzeslage ändert.” Bei Flexibilität und Leistungsfähigkeit habe die Solarthermie die Nase vorn – vor allen anderen ökologischen Heiztechniken.

Außerdem findet sich hier ein Beitrag zu den vom Sonnenhaus-Institut entwickelten Gebäudekonzepten für Eigenversorgung und Klimaschutz.

Kapitel 3: Privatprojekte

Hier stellt das Solarthermie-Jahrbuch ein Wärmenetz für drei bestehende Wohnhäuser und ein neues Doppelhaus vor, das Hans Urban gebaut hat.

Kapitel 4: Industrie

Die Beiträge dieses Kapitels drehen sich um überhitzungssichere Heatpipe-Kollektoren, die Tinox-Beschichtung, schlüsselfertige Solarthermie-Megawattanlagen und Großkollektoren.

Wärmstens ans Herz legen wir euch die Lektüre des Beitrags zur Umfrage unter Deutschlands Solarkollektor-Herstellern zu ihren Anpassungen an Krisenzeiten (ab Seite 40). Darin kommt auch unser Geschäftsführer Matthias Johler zu Wort. Unter anderem weist er darauf hin, dass die Ritter Energie als einziger Hersteller Vakuumröhrenkollektoren herstellt, die mit reinem Wasser als Wärmeträger arbeiten. Deshalb sei die eigene Produktion für unser Unternehmen technologisch von entscheidender Bedeutung.

Kapitel 5: Fernwärme

Ganz klar – in diesem Kapitel darf ein Beitrag zu Deutschlands größter Solarthermie-Anlage in Greifswald, made by Ritter XL Solar, nicht fehlen. Außerdem könnt ihr hier lesen, dass solare Wärmenetze immer mehr an Bedeutung gewinnen und dass netzgebundene Solarthermie mehr Kohlendioxid spart als dezentrale Sanierung mit Wärmepumpen. Zudem gibt’s einen Beitrag zu einer innovativen KWK-Anlage in Lemgo, die eine Flusswärmepumpe mit Solarthermie kombiniert.

Kapitel 6: Solararchitektur

Lest in diesem Kapitel, wie in Chemnitz weitgehend solar beheizte Wohn- und Gewerbegebäude gebaut werden.

Kapitel 7: Technik

Wenn ihr euch einen Überblick über die unterschiedliche Bauweise von Solarkollektoren verschaffen wollt, findet ihr in diesem Kapitel einen Beitrag zu den Kollektortypen. Außerdem wird hier die Heizung der Zukunft vorgestellt: Wärmepumpe plus Solarthermie.

Kapitel 8: Innovationen

In diesem Kapitel stellt euch das Jahrbuch eine Holzlärmschutzwand vor, die sich mit Solarthermiekollektoren bestücken lässt.

Kapitel 9: Luftkollektor

Wie sich Solarthermie als Prozesswärme zum Trocknen waldfrischer Hackschnitzel in einem Forts- und Landwirtschaftsbetrieb einsetzen lässt, lest ihr hier.

Kapitel 10: PVT

Teamwork ist in diesem Kapitel des Solarthermie-Jahrbuchs 2023 angesagt: Es geht um Hybrid-Kollektoren, die sowohl Solarstrom als auch Solarwärme liefern. Wie sich zudem eine Wärmepumpe mit Luft versorgen lässt, lest ihr dort auch.

Kapitel 11: Forschung

Was in den Forschungslaboren gerade an solarthermischer Entwicklung passiert, erfahrt ihr in diesem Kapitel: Es geht ganz praktisch um einen abgedeckten Hybrid-Kollektor der Solarwärme mit niedrigen Temperaturen erzeugt. Theoretischer wird’s in dem Beitrag, der Klimaneutralität exakt zu definieren versucht und ihre Relevanz für die Solarthermie erklärt (auch ein Titelthema des Solarthermie-Jahrbuchs 2023).

Kapitel 12: International

Hier geht es insbesondere um multinationale Konzerne, die solarthermische Prozesswärme aus konzentrierender Solarthermie für sich entdecken.

Kapitel 13: Service

Das letzte Kapitel liefert Infos zum Solarthermie-Symposium im Kloster Banz, das wir in Kürze hier gesondert auf dem Solarthermieblog thematisieren. Außerdem gibt’s aktuelle Solarthermie-Marktzahlen, Wissenswertes zur Förderung des Bundes für die Dekarbonisierung von Wärmenetzen, das Impressum und ein Firmenverzeichnis.

Unser Fazit

Von uns gibt’s für Ausgabe Nummer 5 des Solarthermie-Jahrbuchs eine sonnenwarme Leseempfehlung. Die vier Autoren haben damit eine bunte, informative und faktenreiche Solarthermie-Lektüre zusammengestellt, die euch auf den aktuellen Stand bringt. Noch frischer gibt’s Infos zur Solarthermie nur noch auf unserem Solarthermie-Blog!

So kommt ihr ans Solarthermie-Jahrbuch 2023

Ihr könnt das Solarthermie-Jahrbuch auf dieser Internetseite direkt online bestellen. Es kostet in der Printversion 15 Euro pro Exemplar. Dort findet ihr auch Angebote mit den Jahrbüchern der vorhergehenden Jahre.

Foto: Doreen Brumme