700_Texte_zu-Solarthermie

Mein 700. Artikel zu Solarthermie!

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Kaum zu glauben! Buchstabe für Buchstabe reihe ich aneinander zu einer Silbe, einem Wort, einem Satz. Aus Sätzen werden Absätze und aus Absätzen ein Text. Nicht irgendein Text, sondern mein 700. auf diesem Solarthermie-Blog von Paradigma – neben Ritter XL Solar die zweite der beiden sonnigen Marken des Unternehmens Ritter Energie. Die Schokoladenseite von Ritter kennt ihr ja alle in quadratischer, praktischer, guter Form, oder? Meinen 700. Solarthermie-Text nehme ich ganz persönlich: Ich zeige euch darin meine “Nullnummer”, den 0. Text sozusagen, mit dem ich zu diesem Blog kam.

Als ich im Herbst 2012 zum ersten Mal von Paradigmas Solarthermie-Blog hörte, suchte dieser nach neuen Bloggerinnen. Ich bewarb mich mit einer Antwort auf die Frage “Was ist deiner Meinung nach die Energieform der Zukunft?”, die sich Ende 2012 recht apokalyptisch las. Heute kommt sie der Realität noch näher, als ich damals dachte – ein Umstand, der mir Angst und Bange macht. Doch lest selbst:

“Energie sparen im Jahr 2052

Eine Frau sitzt an ihrem Schreibtisch und schreibt. Neben ihr dampft eine große Tasse mit heißem Tee, sein Ingwer-Duft steht im Raum. Es dämmert vor dem Fenster, das auf eine belebte Straße geht. Doch trotz des geöffneten Fensters hört man die Elektro-Fahrzeuge kaum. Die alte Frau konzentriert sich auf ihre Arbeit, nur gelegentlich hebt sie den Kopf und streichelt mit ihrem Blick die Katze, die sich auf der Fensterbank räkelt. Die Frau lächelt ab und an während des Schreibens, liest die eine oder andere Passage auch mal halblaut, wobei sie ihren Kopf stets leicht zur linken Seite neigt, ganz so, als horche sie dem Klang ihrer Stimme, den Worten hinterher. Es wird dunkel. Ein Summen ertönt. Die Frau seufzt, reibt sich die Hände, rückt ihre Brille zurecht und schaltet ihren Computer aus.

Es ist ein guter Tag, ein Tag wie jeder andere im Jahr 2052.

Die alte Frau bin ich. Mit 81 habe ich noch immer Freude am Schreiben. Dabei steht mir pro Tag nur ein bestimmtes Budget an Energie zur Verfügung. Ich muss täglich abwägen, wie viel davon ich für Haushalt und Küche verbrauche und wie viel Energie für mein Schreiben, meine multimediale Verbindung zu Familie, Freunden und Bekannten sowie all die stromfressenden Dinge, mit deren Hilfe wir heutzutage leben.
Zugegeben, an manchen Tagen bin ich verärgert, wenn das die Wohnung durchdringende Summen das Ende meiner Tagesration an Energie ankündigt: Gerne hätte ich weiter am Computer gearbeitet oder mit lieben Menschen telefoniert. Doch ich weiß auch, dass es keine andere Möglichkeit gibt, als die, uns Menschen zu zwingen, Energie zu sparen.

Energie ist ein Luxus, den wir viel zu lange im Überfluss genutzt haben. Nicht vergessen: Unsere Welt stand vor dem Kollaps. Die digitale Revolution, die zu Beginn des Jahrtausends ein energieintensives Social Life 2.0 hervorbrachte (ich erinnere mich sehr gut an die i-Years, in denen Apple die Welt mit Smartphones & Co. regelrecht überschwemmte), ging ohne Innehalten in die alle Ressourcen fressenden 20er-Jahre über.

Trotzdem wären nur die wenigsten von uns damals zugunsten der Umwelt bereit gewesen, auf die allseitige und allzeitige Erreichbarkeit zu verzichten. Wir stöpselten lieber tagtäglich Unmengen von Ladegeräten in Steckdosen, um unsere Technik am Laufen zu halten. Ich schließe mich da nicht aus – auch ich war buchstäblich andauernd angeschlossen.

Meine tägliche Dosis Strom habe ich für heute verbraucht. Ich melde mich morgen bei Euch, wenn ich wieder Strom habe.

Eure Doreen.”

7 Jahre und 700 Blogbeiträge später

Fast 7 Jahre und 700 Blogbeiträgre rund um Solarthermie und ecoquentes Heizen mit der Sonne später fällt mir in der Rückschau auf, dass ich 2012 in meiner “Vorschau” beim Thema Energie sparen fast nur an Strom, also elektrische Energie, gedacht hatte. Inzwischen weiß ich, dass der Großteil an Energie in privaten Haushalten nicht für Strom sondern für Wärme draufgeht. Und selbstverständlich weiß ich nach 700 Blogposts, dass Solarthermie das Zeug hat, uns mit regenerativer Wärmeenergie sicher zu versorgen.

Weil jedoch viele Menschen bis heute beim Energiesparen fast nur ans Strom sparen und nicht ans Wärme sparen denken, habe ich als Bloggerin noch viel zu tun, um über Solarthermie und ihr Potential bei der Energieversorgung zu informieren.

Schon vor 7 Jahren und 700 Texten zur Solarthermie, darunter

  • Wissenstexte,
  • Produktvorstellungen,
  • Interviews mit Experten aus Handwerk, Wissenschaft, Industrie und Politik,
  • News aus Politik, Industrie, Handwerk und Gesellschaft,
  • Klicktipps für sehenswerte Bücher und lesenswerte Videos
  • und Referenzen unserer Solarteure (Projekte des Monats),

habe ich ein düsteres Bild von der künftigen Energieversorgung gemalt: Strom auf Raten, zentral zugeteilt und abgestellt, sobald das Tagesbudget aufgebraucht ist. Wem das zu düster scheint, den bitte ich, die Klimakrise ins Auge zu fassen. Sie zeigt sich heute überall. Sie nicht zu sehen, hieße, die Fakten zu leugnen.

Zukunftsaussichten: düster oder sonnig – wir haben die Wahl

Ich bin zugunsten des Klimas bereit, meinen Energieverbrauch einzuschränken. Ich verzichte unter anderem auf Flugreisen, auf Fleisch und rolle Großteils mit Muskelkraft durch Hamburg. Inzwischen weiß ich aber auch: Die Energieversorgung lässt sich vielerorts dezentral gestalten, unabhängig von großen Versorgern – mit Sonnenenergie, die sich als Strom und Wärme verbrauchen lässt. Insofern kann ich der düsteren Stimmung meiner 2012er-Vorschau heute auch sonnige Aussichten entgegensetzen: Mit einem Solardach, auf dem Photovoltaik-Module und Solarthermie-Kollektoren installiert sind, hätte ich als 81-Jährige Strom und Wärme im Haus.

Wer das Potential von Solarenergie heute weder kennt noch nutzt, klaut sich und seinen Kindern ein Stück Zukunft.

#Solarthermie4Future – weiter geht’s!

Für mich als Solarthermie-Bloggerin und #motherof4 ist das Energiesparen heute, im Jahr 2019, längst maßgebende Lebenseinstellung und Lebensaufgabe. Ich spare Energie und trage das Thema Energiewende hinaus in die Welt: Hier auf dem Blog in die virtuelle und bei den freitäglichen Klimademos (#fridays4future) in die reale. Auf der Straße erhebe ich meine hörbare Stimme, auf dem Blog hinterlasse ich sie lesbar, um dem Kollaps unseres Planeten entgegenzuwirken: Jeder Artikel für das Solarthermie-Blog spendet #hope4future und informiert über Solarthermie als zukunftsweisende Technologie und Energie: Solarthermie ist #Solarthermie4Future.

In diesem Sinn mache ich das, was ich am besten kann, ich reihe weiterhin Buchstabe an Buchstabe zu Silben, Wörtern, Sätzen, Absätzen und Texten. Den nächsten zur Solarthermie lest ihr hier am kommenden Mittwoch: Bis dahin!

Foto: Doreen Brumme