Gimbweiler-Kollektorfeld Solare Fernwärme

Push-up für solare Fernwärme: BSW Solar fordert Solarisierung der Wärmenetze

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Der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW) fordert, dass Deutschland endlich seine Fernwärme solarisiereSolare Fernwärme! Da simmer dabei! Dat es prima! VIVA Solar-ther-mie! (Sorry, das musste mal raus!)

Das Fernwärmenetz hierzulande sei demnach „ein riesiger weißer Fleck auf der Landkarte der Energiewende” und es sei längst überfällig, das brachliegende gewaltige Klimaschutzpotenzial mit Hilfe moderner Solarthermie-Anlagen, wie sie auch unsere Großanlagensparte Ritter XL Solar deutschlandweit baut, kosteneffizient zu heben. Dafür müsse die neu gebildete Regierung gleich zum Start ein Push-Programm in Form auktionierter Marktprämien für solare Fernwärme auflegen, ähnlich, wie es sie schon längst für Solarstrom-Anlagen (Photovoltaik) gebe. Denn während die Photovoltaik inzwischen rund zehn Prozent des Stromverbrauchs decke, werde hierzulande bislang nicht einmal ein Prozent der Fernwärme aus Solarkraftwerken gespeist. Dabei könne auch Solarwärme inzwischen im großtechnischen Maßstab bereits für unter fünf Cent je Kilowattstunde produziert werden, heißt es in der zugehörigen Pressemeldung des BSW Solar

Zwar registriere die Solarthermie-Branche in jüngster Zeit ein wachsendes Interesse bei Wärmeversorgern, bislang seien in Deutschland jedoch nur ein paar Dutzend sogenannte Solarkraftwerke zur Fernwärme-Einspeisung im Megawatt-Maßstab in Betrieb. Übrigens: Eine Deutschlandkarte mit den Solarthermie-Großanlagen, an denen unser Unternehmen Ritter Energie mitgebaut hat, findet ihr hier in unserem Blogbeitrag.

Im Wärmesektor fehlen angemessene CO2-Preise und Förderangebote

Ursache dafür sei, dass die Nutzer fossiler Energieträger deren Gesundheits- und Klimafolgekosten nur zu einem Bruchteil selbst tragen müssten, schreibt der BSW Solar in seiner Pressemitteilung weiter. Die damit verbundene Wettbewerbsverzerrung zu Ungunsten von Solarpark-Betreibern werde im Wärmesektor

  • weder mit angemessene CO2-Preise
  • noch mittels angemessener Förderangebote

ausgeglichen, beklagt der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbandes, Carsten Körnig. Eine bereits vor Jahren geplante „Bundesförderung für effiziente Wärmenetze“ liege schon länger auf Eis und sei zudem mit einem zu kleinen Fördertopf ausgestattet.

Die aktuelle Heizkostendebatte müsse zu einer

  • Modernisierung,
  • Diversifizierung
  • und Solarisierung

der heimischen Wärmeversorgung führen.

Solare Fernwärme ist in Deutschland noch immer kaltgestellt

Es könne nicht sein, dass solare Fernwärme weiter kaltgestellt werde und aus den Wärmenetzen weitgehend ausgesperrt bleibe. Solarwärme müsse demnach künftig eine weitaus größere Rolle spielen – nicht nur auf den Dächern von Eigenheimen, sondern insbesondere auch im großtechnischen Maßstab, um in Wärmenetze einzuspeisen und so emissionsfreie Solarwärme auch in Deutschlands Innenstädte zu bringen. Das sagt Carsten Körnig gegenüber der Presse.

Der Bundesverband Solarwirtschaft fordere SPD, Grüne und FDP auf, die Wirtschaftlichkeitslücke für die Produzenten solarer Nah- und Fernwärme schnell zu schließen.

BSW_Solar_Push-up für Solare Fernwärme

Wanted: Große Solarthermie-Anlagen nach Vorbild der Auktionen für Photovoltaik-Solarparks ausschreiben

Um den „schlafenden Riesen Solare Fernwärme“ zu wecken, empfehle die Solarwirtschaft

  • in einem ersten Schritt ein auf mindestens fünf Jahre angelegtes Ausschreibungsprogramm für große Solarthermie-Anlagen nach dem Vorbild der seit Jahren erfolgreichen Auktionen für Photovoltaik-Solarparks. So könnten über 25 Jahre 20 Milliarden Kilowattstunden emissionsfreie Wärme besonders effizient produziert werden.
  • Parallel sollte der CO2-Preis im Wärmesektor schneller angehoben und ein Bürgergeld zum Ausgleich sozialer Härten eingeführt werden.
  • Zudem sei eine Privilegierung der Solarthermie im Baurecht geboten. Gemeinden täten sich dem Verband zufolge schwer, Areale für solarthermische Kraftwerke bereitzustellen. Absagen oder jahrelange Verzögerungen seien bislang die Regel.

Solarthermie biete Carsten Körnig zufolge einen unschätzbaren Wert für den Klima- und Verbraucherschutz, nämlich verlässliche und von keinem Rohstoff oder Brennstoff abhängige Wärmekosten – und das für Jahrzehnte. Als Klimaschutztechnologie sei die Solarthermie ausgereift und sofort verfügbar. Jetzt fehlten nur noch die politischen Investitionsimpulse.

Grafik: BSW Solar, Foto (Titel): Ritter Energie, Ritter XL Solar (Ritter XL Solar Solarthermie-Großanlage in Gimbweiler)