Solarthermie 2022 Marktzahlen

Solare Fernwärme 2020 in Deutschland: Solarthermie-Experten melden starken Zuwachs

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Gute Nachrichten: Das Steinbeis Forschungsinstitut Solites aus Stuttgart meldet einem Bericht des Online-Portals stadt+werk zufolge einen starken Zuwachs in Sachen solare Fernwärme 2020. Demnach sei die thermische Solarleistung hierzulande auf rund 70 Megawatt (MW) angestiegen. Vor allem Stadtwerke würden derzeit zunehmend die Vorteile der Solarthermie für die Wärmeversorgung entdecken, sagen die Wissenschaftler. *freu*

Anfang 2020 – 70 Megawatt thermische Solarleistung

stadt+werk schreibt, das die Wissenschaftler des Steinbeis Forschungsinstituts bei den derzeit rund 70 Megawatt thermischer Solarleistung in Deutschland auch schon die Leistung der Solarwärme-Anlagen berücksichtigt hätten, deren Kollektorfelder zwar schon 2019 aufgestellt worden seien, gleichwohl ihre Inbetriebnahme erst in den kommenden Monate erfolgen solle. Konkret genannt wird dazu beispielsweise das Projekt der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim: Eine Solarthermie-Anlage mit einer Kollektorfläche von 14.800 Quadratmetern, das ist die derzeit größte Solarthermie-Anlage in Deutschland überhaupt, die im Laufe des ersten Quartals 2020 erstmals solare Fernwärme ins Netz einspeisen soll. Das Internetportal erwähnt zudem die Solarthermie-Anlage der Stadtwerke Bernburg, deren mehr als 8.600 Quadratmeter großes Feld an Kollektoren im Dezember aufgestellt worden sei und der es bislang noch an einem Wärmespeicher fehle, der aber im anstehenden Frühjahr fertiggestellt werden soll.

Nur zur Info: Die mit 8.300 Quadratmetern Kollektorfläche bislang größte Solarthermie-Anlage Deutschlands, die wir als Ritter Energie mit unserer Großanlagensparte Ritter XL Solar für die Stadtwerke in Senftenberg errichtet haben, wird von den beiden vorgenannten größeren Anlagen auf Platz 3 der größten deutschen Solarthermie-Anlagen verwiesen.

Thomas Pauschinger, Mitglied der Solites-Geschäftsleitung, erklärt dazu, dass im vergangenen Jahr vor allem Stadtwerke in Ballungsräumen die Solarthermie für sich entdeckt hätten. Der Solarthermie-Experten betonte laut stadt+werk, dass es bemerkenswert sei, dass kommunale Versorger die Solarthermie inzwischen offensichtlich als eine wirtschaftlich interessante Alternative zur Wärmeversorgung ansähen. Pauschinger führe dies auf erfolgreiche Referenzanlagen und viele gute Argumente zurück, die aus Sicht der Versorger für die Solarthermie als Mittel zur Dekarbonisierung ihrer Netze sprächen.

Wer mehr zu den Vorteilen solarer Fernwärme wissen möchte, dem empfehlen wir unseren Blogbeitrag: Was spricht für den Anschluss ans Nahwärmenetz mit Solarthermie?

Pauschinger sagte laut Stadt+werk weiter, dass die Solarthermie im großen Maßstab technisch ausgereift sei. Die guten Betriebsergebnisse der ersten kommerziellen Anlagen hätten sich ihm zufolge inzwischen bei den Versorgern herumgesprochen. Und den Nachteil aller erneuerbarer Energien, dass dauerhaft niedrige Betriebskosten zunächst mit einer hohen Investition und entsprechendem Kapitaldienst erkauft werden müssten, würden staatliche Förderprogramme demnach mittlerweile gut ausgleichen.

Ebenso würde der beschlossene CO2-Preis für große Solarthermie-Anlagen zu weiterhin wachsenden Marktaussichten beitragen. Allerdings dürfe dabei der Status quo der großen Solarthermie nicht überbewertet werden, habe Pauschinger klargestellt: Der Anteil der Solarwärme am Fernwärmeumsatz sei bis heute noch immer vernachlässigbar klein.

Solare Fernwärme 2020: Marktpotential liegt bei 20 Gigawatt

Die Solites-Wissenschaftler würden demnach aber von einem Marktpotenzial von rund 20 Gigawatt (GW) ausgehen und ein anhaltendes Marktwachstum in den kommenden Jahren erwarten.

Unsere Reihe mit Experten-Interviews zu Wärmenetzen mit Solarthermie „made by Ritter XL Solar“ (Teil 1) informiert euch ausführlich zu allen Aspekten rund um solare Wärmenetze. Schaut gerne mal rein!

Foto: Solarthermie-Anlage in Senftenberg by Ritter XL Solar